"Wir haben irgendetwas verbrochen"

Von Finn Bruns

(08.10.23) Frank Busch, Trainer des TSV Handorf war nach dem 0:5(0:3) gegen die Reserve von Münster 08 völlig bedient. "Nach den letzten beiden Spielen (spätes 1:2 gegen Füchtorf sowie Aus im Elfmeterschießen gegen Westfalenligist Nordkirchen im Kreispokal, Anm.) waren die Beine so schwer, dass uns gar nichts gelingen wollte", berichtete er. Die Kanalkicker wussten die Fehler der Handorfer indes eiskalt auszunutzen. Überschattet wurde der starke Auftritt der Nullachter allerdings von der womöglich schweren Verletzung von Daniel Speerschneider. 

In der zweiten Halbzeit hatte er sich am Knie wehgetan, musste mit starken Schmerzen ausgewechselt werden. Gute Besserung auch von Handorf und von uns! Der möglicherweise längere Ausfall ist nicht nur deshalb besonders bitter, weil Speerschneider nicht mehr der jüngste Spieler ist, sondern auch, weil er für Nullacht enorm wichtig ist. Auch heute erzielte er das zwischenzeitliche 3:0 und machte damit kurz vor der Pause klar, dass nichts und niemand den Nullachtern ihre drei Punkte wegnehmen würde. 

"Krasse Disziplin und Bereitschaft"

Aber fangen wir von vorne an. Die Gäste waren von der ersten Minute an die bessere Mannschaft, hatten den Zugriff auf dem Feld und bestimmten das Spiel. Bis zur Führung dauerte es eine gute halbe Stunde, dann gewann Henri Selle den Ball im Pressing und spielte Sargon Chabo an, dessen Flanke wiederum Maximilian Ziegler einnickte (32.). "Unser Spiel mit Ball war sehr strukturiert, wir haben es sehr sauber gespielt", lobte Nullacht-Coach Mats Uthmeier den Auftritt seiner Männer. 

Die zündeten weiter ihr Feuerwerk, nach mehreren missglückten Klärungsversuchen des TSV bestrafte Nicolas Hülsenbeck schließlich die Fahrlässigkeit der Hausherren (41.). Und in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs machte Speerschneider dann sein Tor - eine kuriosen Nummer, denn von Handorfs Keeper Morten Redbrake landete der Ball auf dem Rücken vom Nullachter, von wo aus er ins Tor trudelte (45.+1). Nach der Pause zog Joker Max Reuter dem TSV endgültig den Stecker, mit einem Traumtor aus 20 Metern besorgte er das 4:0 (51.). Es gibt so Tage, da läuft einfach alles. 

Sieben Minuten später belohnte sich Henri Selle dann für seine starke Leistung, er erzielte das fünfte Tor innerhalb von einer halben Stunde Spielzeit (58.). Mats Uthmeier sah eine "krasse Disziplin und Bereitschaft" bei seinem Team, er war von der Geschlossenheit der Mannschaft ganz begeistert. Bei den Handorfern herrschte indes Frust nach dem vierten sieglosen Ligaspiel hintereinander. "Heute war es natürlich nicht an Pech festzumachen und Nullacht hat verdient gewonnen. Aber wenn wir die letzten beiden Spiele gewinnen, verlieren wir heute auch nicht. Irgendetwas haben wir verbrochen, wenn wir so bestraft werden", war Busch ratlos. 

TSV Handorf - SC Münster 08 II 0:5 (0:3)
Tore: 0:1 Ziegler (32.), 0:2 Hülsenbeck (41.), 
0:3 Speerschneider (45.+1), 0:4 Reuter (51.), 
0:5 Selle (58.)