Kirmes in Altenberge

von Fabian Renger

(18.11.18) Die nächste Runde geht rückwärts - und immer noch ungeschlagen. Die Reserve des TuS Altenberge sorgte im Heimspiel gegen GW Albersloh für eine unterhaltsame Veranstaltung mit kirmesähnlichen Zügen. 5:1 (3:0) schoss der TuS die Albersloher ab. Warum? Weil er einfach besser war. Für TuS-Trainer Klas Tranow gab's dennoch mindestens zwei unrühmliche Punkte.

Punkt eins: Robin Drees. Der Mann, der das zwischenzeitliche 3:0 beigesteuert hatte für die Altenberger, flog in der 85. Minute mit glatt Rot vom Platz. "Das war unnötig!", ärgerte sich Tranow logischerweise. Platzverweise sind nie nötig, angedeutete Kopfstöße sowieso nicht - erst recht nicht bei einem Spielstand von 5:1.

"Jahrmarkt-Kirmesstimmung" bei Altenberge

Und dann noch zum zweiten Kritikpunkt Tranows: Die Halbzeitpause. "Da herrschte mir zu viel Jahrmarks-Kirmesstimmung", war der Coach trotz der deutlichen Pausenführung weniger relaxt, als seine etwas zu enthusiastisch wirkenden Kicker. Die Sache war doch eh durch, war wahrscheinlich der einhellige Tenor. Eine Annahme, die sich beinahe gerächt hätte.

Denn kurz nach Wiederbeginn vergab der tonangebende TuS zweimal kläglich und auf der anderen Seite schepperte es plötzlich. Elias Ogaraku setzte die Murmel aus 15 Metern unter die Latte - nur noch 3:1 Altenberge (64.). Ein schönes Tor. Kurz schnupperten die Gäste dann an noch mehr. Der TuS ließ den Bimbam etwas baumeln, ehe er dann aber Ernst machte: Florian Kerelaj (74.) und Maik Bröcking (81.) stillten mit ihren jeweils ersten Saisontoren den Durst in Altenberge - und eine Jahrmarkt-Kirmesstimmung auch nach Schlusspfiff. "Da muss das sogar so sein", ist Tranow kein Langweiler und feierte zumindest etwas mit. Löblich.

Lewandowski outet sich TuS-Fan

Das mit dem nicht Langweiler gilt sicher auch nicht für Sven Lewandowski. Der Coach des an diesem Tag chancenlosen Gasts brachte die 90 Minuten kurz und bündig auf den Punkt:"Wenn eine Mannschaft taktisch und technisch so gut ausgebildet ist, da kannst auch mit noch so viel Einsatz und Leidenschaft einfach nichts ausrichten. Ich suche die Schuld ja sonst immer erst bei uns. Aber diesmal lag's echt am Gegner." Was ein ehrliches Resümee. Zwar hätte Lukas Uhlenbrock im Eins-gegen-Eins gegen den super reagierenden Heim-Schnapper Christopher Wilmer beinahe den bemühten Gast in Führung gebracht (26.), aber spätestens, als die Hausherren dann innerhalb von zehn Minuten dann kurz drauf dreimal butzten, war diese Monster-Chance eh Schnee von gestern.

TuS Altenberge II - GW Albersloh    5:1 (3:0)
1:0 Köhler (30.), 2:0 Wartenberg (38.),
3:0 Drees (40.), 3:1 Ogaraku (64.)
4:1 Kerelaj (74.), 5:1 Bröcking (81.)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte gegen Robin Drees vom TuS (ang. Kopfstoß/85.)