Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Von Pascal Bonnekoh

(19.10.23) Am heutigen Donnerstag stand für GW Amelsbüren eigentlich eine ganz besondere Partie auf dem Programm. Im Kreispokal sollte man Westfalenligist FC Nordkirchen empfangen. Bei den Grün-Weißen geht jedoch eine Grippewelle um. Die Nordkirchener kamen dem A-Ligisten entgegen und verschoben das Pokalspiel um zwei Wochen auf den 2.11.

"Die Vorfreude war da und bleibt jetzt weiterhin bestehen. Das wird ein cooles Fußball", berichtet Amelsbürens Linksverteidiger Tim Luca Brünnemann. Und völlig hoffnungslos sieht er die eigenen Chancen auch nicht: "Es wäre super cool, Zuhause mit der richtigen Stimmung den Pokalfight anzunehmen und sich durchzusetzen. Nordkirchen hat sich auch gegen Handorf schon schwergetan. Unmöglich ist ein Weiterkommen nicht." Beim A-Ligist TSV Handorf setzte sich der Westfalenligist erst im Elfmeterschießen durch.

"Wir müssen mehr Konstanz reinbekommen"

Wegen der Spielverlegung sind die Grün-Weißen nun aber erstmal wieder in der Liga gefragt. Am Wochenende kommt es zum Duell mit dem TuS Altenberge, der in der Tabelle nur zwei Punkte vor den Amelsbürenern liegt. "Das wird mit eins der schwierigsten Spiele. Die brauchten ein bisschen, um in die Saison reinzukommen. Inzwischen haben sie aber einen guten Lauf. Wir haben Respekt vor dem Gegner. Die scheinen guten Fußball zu spielen. Wir werden uns aber nicht verstecken. Wir hatten mit Bösensell auch schon den Tabellenführer Zuhause und konnten uns mit denen gut messen", berichtet Brünnemann.

Eigentlich sind solche Mannschaften auch genau die Teams, mit denen die Grün-Weißen konkurrieren wollen. Eine gewisse mangelnde Konstanz hat sich jedoch aus der vergangenen Saison auch in diese Spielzeit übertragen. "Wir haben drei Unentschieden und zwei Niederlagen. Bei den Niederlagen sieht es ganz gut aus, aber durch die vielen Unentschieden sind wir im Mittelfeld versackt. Generell sind wir aber nicht unzufrieden. Wir hatten immer wieder einige Personalprobleme. Dafür stehen wir tabellarisch gar nicht so schlecht da", führt der Amelsbürener Kicker weiter aus.

Wegen der Grippewelle könnte es am Sonntag jedoch personell abermals kompliziert werden. Gleichzeitig hat sich Brünnemann bis zum Winter aber eigentlich noch ein bisschen was vorgenommen: "Wir wollen den Anschluss nach oben nicht komplett verlieren und vielleicht noch ein, zwei Punkte gutmachen. Wir müssen mehr Konstanz reinbekommen." Aktuell trennen die Grün-Weißen bereits sieben Punkte von Tabellenführer SG Sendenhorst. Mit denen bekommt man es wiederum im November noch zu tun.

Anschwitzen, der 11. Spieltag

SV Herbern II - Saxonia Münster (Donnerstag, 19:45 Uhr)
So gut stand Saxonia Münster zu diesem Zeitpunkt wirklich schon lange nicht mehr da. Wegen des jüngsten Erfolgs gegen den TuS Ascheberg trennen einen nach zehn Spieltagen vier Punkte vom Relegationsplatz. Jetzt steht mit dem SV Herbern II direkt das nächste Duell mit einem Kellerkind an. Mit einem weiteren Sieg wartet womöglich ein richtig entspannter Winter auf die Münsteraner. Die Herberner brauchen diese Punkte wiederum unbedingt. Bei einer Niederlage würde das rettende Ufer auf mindestens sieben Punkte davonziehen.
Brünnemann: Ich fand Herbern gar nicht so verkehrt. Die haben mit ihrer jungen Mannschaft aber scheinbar noch ein paar Probleme. Bei Saxonia läuft etwas besser. 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:2

GS Hohenholte - BW Aasee (Sonntag, 15:00 Uhr)
Vier Niederlagen in Serie haben sich inzwischen bei GS Hohenholte angehäuft. Das ist nicht nur wegen des so formidablen Saisonstarts richtig bitter, sondern vor allem auch wegen der knappen Ergebnisse. Dem SC Nienberge, der SG Selm sowie BW Ottmarsbocholt unterlag man jeweils nur mit einem einzigen Treffer. Offensiv läuft es weiterhin eigentlich ganz gut. Plötzlich fängt man sich aber einfach zu viele und vor allem auch teilweise vermeidbare Gegentore. Bei BW Aasee rechnet man hingegen irgendwie durchgängig mit einem geplatzten Knoten. Auf einen Sieg folgte bisher jedoch stets eine Niederlage. Das sollte besser nicht zur Gewohnheit werden.
Brünnemann: Bei Hohenholte läuft es gerade nicht ganz so gut. 1:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

SV Rinkerode - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nach den prominenten Abgängen der Rinkerode befürchtete man bereits, dass keine einfache Saison auf den SVR warten wird. Ganz so kompliziert hat man es sich jedoch wohl auch nicht vorgestellt. Noch etwas überraschender ist hingegen wohl, dass auch die Selmer bisher noch nicht so wirklich gut aus den Startlöchern gekommen sind. Es bleibt eine verflixte Saison, in der noch nicht allzu viel funktionieren will. Man stelle sich jetzt mal vor, dass die Rinkeroder am Wochenende gewinnen. Dann wäre der Tabellendritte der vergangenen Spielzeit plötzlich richtig weit unten mit drin.
Brünnemann: Auch ein knappes Spiel. 0:1
Heimspiel-Tipp: 0:2

BW Ottmarsbocholt - SV Bösensell (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Bösensell hat sich knapp, aber wohl verdient im Spitzenspiel gegen den SC Nienberge durchgesetzt. Viel einfacher dürfte es gegen BW Ottmarsbocholt jetzt jedoch auch nicht werden. Beziehungsweise können eigentlich nur die Blau-Weißen diese Frage beantworten. Von deftigen Niederlagen hin zu famosen Aufholjagden ist stets alles drin. Beim Heimderby gegen Bösensell wird man aber wohl nur ungern unter die Räder kommen wollen. Möglicherweise wählen die Blau-Weißen ausnahmsweise mal wieder eine etwas defensivere Herangehensweise. Wobei ich ganz persönlich jetzt nicht sonderlich viel gegen ein 4:3 einzuwenden hätte. Für welche Seite ist mir dabei natürlich egal. Gleichzeitig möchte ich mich an dieser Stelle bei Bösensells Kicker Timo Schröder entschuldigen, den ich schon bereits des Öfteren als Felix Schröder bezeichnet habe. Da muss wohl irgendeine Synapse in meinem Hirn dich mit Drensteinfurts Torwart Felix Schröter in einen Topf geworfen haben. Sorry nochmal, Timo Schröter!
Brünnemann: 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:4

SC Nienberge - GW Albersloh (Sonntag, 15:00 Uhr)
Spiel eins nach Nienberges erster Niederlage seit dem ersten Spieltag. Eine Erfolgswelle reiten kann ja jeder. Jetzt können die Nienberger aber beweisen, dass sie möglicherweise tatsächlich ein Team für die oberen Tabellenplätze sind. Favorisiert sind sie allemal gegen GW Albersloh. Aber was heißt das schon, wenn man gegen die junge Truppe von Julian Spangenberg spielt, die hin und wieder zu allem, aber auch gerne mal zu nichts bereit ist. Bei der im Keller immer enger werden Tabellenkonstellation wäre ein Sieg jedenfalls nicht allzu verkehrt.
Brünnemann: Da wird es Nienberge machen. 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:0

GW Amelsbüren - TuS Altenberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Grün-Weißen übertragen die Freude auf das Pokalspiel gegen den FC Nordkirchen einfach auf das Ligaduell mit dem TuS Altenberge. Tatsächlich könnte die Partie ähnlich kompliziert werden. Altenberge war in hervorragender Verfassung. Gestern Abend musste man sich jedoch dem SV Mauritz im Pokal geschlagen geben. Gegen Mauritz kann man wohl mal verlieren. Das ist nicht das Problem. Allerdings ist damit die Siegesserie gerissen. Dann kann so eine kurze Erholungsphase gleich doppelt weh tun. Mal schauen, ob sich die Altenberger schneller von der Pokalpartie oder die Grün-Weißen von der Grippewelle erholen.
Brünnemann: Schwierig zu tippen, aber ich denke, dass wir Zuhause eine gute Chance haben. 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:3

TuS Ascheberg - VfL Senden II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das zweite Spiel der Ascheberger unter dem neuen Trainerteam. Man bekommt es mit den Aufsteigern vom VfL Senden II zu tun, die immer besser reinkommen und inzwischen sogar Spiele gewinnen, in denen sie nicht mal unbedingt besser sind als der Gegner. Die Ascheberger haben jedoch stets einen Vorteil auf ihrer Seite: Ihren Rasenplatz, der aktuell wohl eher schwierig zu bespielen sein dürfte. Und hin und wieder haben die Ascheberger so richtig Lust, den eigenen Platz einmal komplett umzupflügen. Das wird den von gleich zwei Kunstrasenplätzen verwöhnten Sendenern nicht schmecken.
Brünnemann: 1:3
Heimspiel-Tipp: 0:2

Fortuna Schapdetten - SG Sendenhorst (Sonntag, 15:00 Uhr)
Apropos Rasenplatz. Fortuna Schapdetten treibt sich ebenfalls auf natürlichem Untergrund rum. Den Sendenhorstern dürfte das wiederum nicht allzu viele Probleme bereiten. Immerhin spielt die SG trotz Kunstrasen selbst häufig auf Rasen. Außerdem klappt bei den Sendenhorstern gerade sowieso so ziemlich alles, was man von der Fortuna nicht behaupten kann. Auf den deutlichen 5:1-Sieg gegen Saxonia Münster folgte eine maue Leistung gegen den VfL Senden II. Die Schapdettener müssen irgendwie in den Modus vom Saisonstart zurückfinden, bevor man vollends im Abstiegssumpf versinkt.
Brünnemann: 0:2
Heimspiel-Tipp: 2:4