"Das sind meine absoluten Lieblingsspiele"

Von Pascal Bonnekoh

(15.09.23) Dank eines ordentlichen Endspurts sicherte sich der SV Rinkerode in der vergangenen Saison dann doch recht frühzeitig den Klassenerhalt. Lange Zeit sah es aber nicht wirklich gut aus. Auf ein ähnliches Szenario könnte es auch in dieser Spielzeit hinauslaufen. Aktuell stehen die Rinkeroder mit nur zwei Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz und somit auf einem direkten Abstiegsplatz. Noch ist aber ja erst ein Sechstel der Saison gespielt worden.

"Zufrieden kann man aktuell nicht sein. Nichtsdestotrotz ist die Motivation bei allen absolut hoch und das Training ist top", berichtet Rinkerodes Co-Kapitän Marius Schwitte. Und macht dann auch nochmal deutlich, wie nah Erfolg und Misserfolg im Fußball manchmal beieinander liegen können: "Wir sind unglücklich in die Saison gestartet mit einem 0:0 in Herbern, wo man durchaus auch drei Punkte hätte mitnehmen können. Dann kam mit Amelsbüren ein schweres Spiel unter der Woche, wo wir 0:3 zurückgelegen haben. Da haben wir uns dann aber gut zurück gekämpft und zwischenzeitlich auf 2:3 verkürzt. Auch da hätte man sicherlich einen Punkt mitnehmen können. Dann wäre der Flow ganz anders gewesen."

Auswärtsspiel-Marathon

Wer weiß schon, wie die darauffolgenden Spiele dann abgelaufen wären. So hat man nämlich vom SC Nienberge und vom SV Bösensell eine bittere 1:5-Klatsche hinnehmen müssen. Zwischendurch hat man sich immerhin einen Punkt bei BW Ottmarsbocholt erkämpft. Für die Rinkeroder könnte wiederum sprechen, dass Reparaturmaßnahmen am eigenen Kunstrasen anstanden und man so bisher ausschließlich auswärts unterwegs war. Mit dem Derby bei GW Albersloh folgt jetzt tatsächlich das siebte Pflichtspiel in Folge, dass nicht auf heimischen Boden ausgetragen wird. Schwitte lässt sich davon aber nicht beirren: "Das wird ein heißer Tanz. Es geht für beide Mannschaften um echt viel. Donnerstagabend. Flutlicht. Das sind meine absoluten Lieblingsspiele. Wir sind hoch motiviert, da drei Punkte mitzunehmen. Wir haben sehr gut trainiert. Ich habe maximales Vertrauen ins Team und ins Trainerteam."

Einen weiteren Grund für den eher bescheidenen Saisonstart könnte man übrigens auch im vergangenen Transfersommer finden. Einige arrivierte Kräfte haben den SVR verloren. Unter anderem hat sich Alexander Kiel dem VfL Wolbeck angeschlossen. In der letzten Saison war er noch zusammen mit Jan Hoenhorst Rinkerodes Lebensversicherung. Beide kamen schlussendlich auf 18 Saisontore und teilten sich somit den dritten Platz in der Torjägerliste. Schwitte glaubt dennoch an sein Team: "Wir haben viele junge Spieler dazu bekommen, die sich super ins Team integriert haben." Beispielsweise hat man gleich vier Jungs von der U19 der SG Sendenhorst zurück nach Rinkerode geholt. Da man selbst keine A-Jugend zusammenbekam, bildeten die Sprösslinge sich anderweitig fort. Seit dieser Saison macht man in der U19 übrigens gemeinsame Sache mit Nachbar SV Drensteinfurt.

Anschwitzen, der 6. Spieltag

VfL Senden II - SG Sendenhorst (Sonntag, 12:30 Uhr)
Der VfL Senden II verlor zwar gegen GS Hohenholte das zweite Spiel in Folge, dennoch zog man aus der 0:4-Niederlage gegen Saxonia Münster offenbar die richtigen Schlüsse. Die Leistung und auch die Einstellung war deutlich besser. Trotzdem könnten in naher Zukunft weitere Niederlagen folgen. Mit der SG Sendenhorst ist an diesem Sonntag direkt die nächste starke Truppe zu Gast, ehe es gegen die SG Selm, sowie BW Aasee geht. Im schlimmsten Fall könnte die Niederlagenserie auf bis zu fünf Spiele anwachsen. Gleichzeitig hat man mit dem Erfolg gegen den TuS Altenberge in der noch jungen Saison bereits gezeigt, dass man es auch mit den ganz Großen aufnehmen kann.
Schwitte: Das wird ein spannendes Spiel. Ich glaube, dass Sendenhorst knapp mit 2:1 gewinnt.
Heimspiel-Tipp: 2:3

Fortuna Schapdetten - SV Bösensell (Sonntag, 15:00 Uhr)
Schapdettens Coach Frank Averesch ärgerte die Niederlage gegen BW Ottmarsbocholt nicht nur wegen der liegengelassenen Punkte, sondern vor allem auch wegen der verpassten Chance eines Topspiels. Bei einem Sieg wäre es an diesem Sonntag mit dem SV Bösensell zu einem Duell zwischen Zweiter und Dritter gekommen. So stehen die Fortunen "nur" auf dem achten Tabellenplatz. So schnell kann es am Anfang einer Saison eben noch gehen. Trotzdem spielen die Schapdettener unter Averesch eine bisher sehr ordentliche Saison. Noch besser läuft es allerdings bei den Bösensellern. Eine bittere Niederlage gegen die SG Selm musste man zwar bereits hinnehmen, ansonsten regnete es aber ausschließlich Punkte. Und auch im Kreispokal ist man weiterhin dabei. Dort geht es nächste Woche gegen den BSV Ostbevern um einen richtigen schicken Preis. Denn im Viertelfinale wartet der 1. FC Gievenbeck auf den Gewinner. Das könnte eine richtig ereignisreiche Saison für den SVB werden.
Schwitte: Bösensell ist sehr offensivstark. Die werden mit 3:1 gewinnen.
Heimspiel-Tipp: 1:3

BW Ottmarsbocholt - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Still und heimlich mischt BW Ottmarsbocholt ganz weit oben in der Tabelle mit. Mit zehn Punkten aus fünf Spielen ist der Saisonstart wohl mehr als nur geglückt. Das kann man vom TuS Ascheberg wiederum nicht behaupten. Auch wenn die Partie gegen den SC Nienberge am vergangenen Sonntag deutlich besser lief, stehen weiterhin nur drei Zähler zu Buche. Insbesondere in der Offensive scheint es noch an der ein oder anderen Stelle zu haken. Nur der SV Herbern II und der SV Rinkerode haben weniger Tore geschossen. Die Blau-Weißen fangen sich wiederum in dieser Saison überraschend viele Buden. Die sonst so häufig gelobte Abwehrreihe musste bereits zehn Gegentore verkraften. Möglicherweise sehen wir hier direkt das nächste verrückte Spiel mit Ottmarsbocholter Beteiligung, nachdem man zuletzt unter anderem mit 4:2 gegen Fortuna Schapdetten gewann.
Schwitte: Ottibotti ist kämpferisch und körperlich eine sehr solide Truppe. Ascheberg steht mit uns unten drin. 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

SC Nienberge - SV Herbern II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Ein weiteres Duell zwischen einer Mannschaft, die am oberen Ende der Tabelle zu finden ist und eins unserer Sorgenkinder. Auch dem SC Nienberge ist mit Neu-Coach Johannes Frieling ein erfolgreicher Saisonstart gelungen. Der SV Herbern II auf der anderen Seite hat ähnlich wie der TuS Ascheberg am vergangenen Spieltag eine Mut machende Leistung gezeigt, ohne sich dafür aber zu belohnen. Es bleibt bei einem einzigen Punkt. Dazu stellt man die anfälligste Defensive, sowie die harmloseste Offensive. Dem SCN war wiederum im Duell mit dem TuS Ascheberg anzumerken, dass die zwei gesperrten Spieler durchaus fehlen. Und auch an diesem Sonntag werden Tobias Romstadt und Max Breul noch nicht wieder zur Verfügung stehen. Eine Chance, die für die Herberner zum eigentlich perfekten Zeitpunkt kommt. 
Schwitte: Nienberge ist gut drauf, während Herbern auch unten drin ist. 3:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

GW Amelsbüren - GS Hohenholte (Sonntag, 15:00 Uhr)
Man kann und darf bei GS Hohenholte nicht mehr von einer Eintagsfliege sprechen. Erst haben die Gelb-Schwarzen die Tabellenführung verteidigt und sich dann auch noch im Pokal gegen den 1. FC Gievenbeck richtig teuer verkauft. Mit GW Amelsbüren geht es jetzt allerdings direkt zum nächsten Gradmesser. GWA ist ebenfalls eins dieser Teams, dass zehn Punkte auf dem Konto hat und somit direkt hinter der Tabellenspitze lauert. Man könnte an diesem Sonntag sogar an den Gelb-Schwarzen vorbeiziehen. Dafür bedarf es allerdings einen Sieg mit mindestens vier Toren Abstand. Und die Hohenholter haben in den bisherigen fünf Partien insgesamt erst vier Gegentore kassiert. Das dürfte also nicht ganz so wahrscheinlich sein. Auf ein hoffentlich richtig schönes Duell darf man sich aber trotzdem freuen.
Schwitte: Ich kann Hohenholte noch gar nicht einschätzen. Amelsbüren hat eine durchaus schlagfertige Truppe. Ich traue Hohenholte aber einen Lauf zu. 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

Saxonia Münster - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Saxonia Münster bleibt gut drauf. Nachdem man zwei Mal in Folge gepunktet hatte, reichte es zwar gegen die SG Sendenhorst nicht ganz für einen Erfolg, unzufrieden mit der Niederlage war der genügsame Daniel Thihatmar, Coach der Saxonen, aber natürlich trotzdem nicht. Für ein negatives Fazit war die Leistung zu ansprechend. Die SG Selm ist wiederum nach dem Erfolg gegen den SV Bösensell in eine minimale Ergebniskrise gefallen. Zwei Mal in Folge reichte es nur für ein 1:1. Das ist jetzt nicht allzu dramatisch, aber man könnte eben auch zwölf Punkte, anstatt "nur" acht haben. Einen Dreier würden dementsprechend wohl beide Seiten gerne mitnehmen.
Schwitte: 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

TuS Altenberge - BW Aasee (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der TuS Altenberge und BW Aasee kennen sich bereits besten aus der Bezirksliga 12. Dort hatten die Altenberger in der vergangenen Saison die Nase noch deutlich vorn. Beide Partien entschied man für sich. Jetzt kommt es am sechsten Spieltag allerdings zum Duell in der Kreisliga, in die beide Teams noch nicht so wirklich angekommen sind. Als Absteiger tummelt man sich in der unteren Tabellenhälfte. Das entspricht wohl eher nicht den eigenen Erwartungen. Umso wichtiger dürfte dieses Duell sein. 
Schwitte: Beide werden sich mit Sicherheit mehr erhofft haben vom Saisonstart und gehen dementsprechend auch ins Spiel. Ich tippe auf ein spannendes 1:1.
Heimspiel-Tipp: 3:2

GW Albersloh - SV Rinkerode (Dienstag, 20:00 Uhr)
Nicht nur für die Rinkeroder steht hier einiges auf dem Spiel. Auch GW Albersloh ist nicht gerade ideal in die Saison gestartet. Immerhin hat man vier Punkte auf dem Konto. Mit der 1:6-Niederlage gegen den VfL Senden II musste man aber ebenfalls bereits einmal schon so richtig tief in die Röhre schauen. Tabellarisch sind am Anfang einer Saison die Partien noch nicht so wirklich ausschlaggebend, aber gerade für den Kopf könnte dieses Derby richtungsweisend sein.
Schwitte: Das wird eine ganz heiße Kiste. Beide Mannschaften werden hochmotiviert sein, aber wir werden unseren ersten Dreier holen. Davon bin ich absolut überzeugt. 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:1