Sendenhorst trotzt Rückschlägen

Von Pascal Bonnekoh

(25.09.23) In der letzten Saison sah man SG Sendenhorsts Trainer Florian Kraus noch häufiger mit auf dem Platz stehen. Ab dieser Spielzeit wollte er sich dann aber eigentlich voll und ganz auf die Arbeit an der Seitenlinie konzentrieren. Wegen akuten Spielermangels wurde beim Auswärtsspiel bei GS Hohenholte daraus jedoch nichts. Er musste nochmal ran. Die ersatzgeschwächten Sendenhorster machten es aber richtig gut und gewannen überraschend deutlich mit 4:1 (1:1).

"Wir haben uns auf aller letzter Rille bewegt. Wir hatten sowieso schon Probleme und dann haben am Morgen nochmal zwei Spieler kurzfristig abgesagt. Wir mussten echt puzzeln in der Aufstellung", so Kraus. Unter anderem kamen die Nachwuchstalente Finn Kaldewey und Marc Pottek zu ihren Startelfdebuts. Und dann kam nach nur 16 Minuten auch noch eine Verletzung von Marcel Brillowski hinzu. "Die Mannschaft ist mit den ganzen Nackenschlägen super umgegangen und hat ein tolles Spiel gemacht. Ich kann nur meinen Hut vor den Jungs ziehen", führte Kraus weiter aus. Neben den ganzen personellen Problemen ging dann auch noch die Partie denkbar bescheiden los.

Es gibt auch mal schlechte Tage

In der zweiten Spielminute drückte Bendik Nils Fechner nach einem weiten Einwurf den Ball irgendwie an Sendenhorsts Keeper Robin Lackmann vorbei über die Linie. "Das war eher so ein Kuddelmuddel-Tor", musste selbst Hohenholtes Trainer Joel Oberbeck zugeben. Der hatte wiederum mit ähnlichen Probleme zu kämpfen wie sein Trainerkollege. "Uns haben sieben, acht Spieler gefehlt, die wir nicht kompensieren konnten. Dann war die Spielvorbereitung schon nicht so gut und auch die Einstellung passte nicht. Das war eins der schlechtesten Spiele, das wir gemacht haben. Wir kamen zu keiner Zeit für einen Sieg in Betracht." Und das obwohl die Hohenholter Führung beinahe über die gesamte erste Halbzeit anhielt. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit marschierte Innenverteidiger Tim Wittenbrink einfach mal durchs gesamte Hohenholter Mittelfeld und bediente dann auch noch Patrick Aaron Schröter, der zum Ausgleich einnetzte.

"Das war sinnbildlich für unser Abwehr- und Zweikampfverhalten", so Oberbeck. Kurz nach Seitenwechsel kippten die Sendenhorster die Partie dann auch schon völlig zu ihren Gunsten. Ammar Abu Dalal nutzte einen individuellen Fehler in der Gelb-Schwarzen Hintermannschaft aus, umkurvte Keeper Christian Thier und traf zum 2:1 (51.). Deutlich wurde das Ergebnis hingegen erst in den Schlussminuten. Paul Bay zog als letzter Abwehrspieler etwas zu viel an Schröters Trikot und sah dafür den Roten Karton (88.). Den fälligen Freistoß hämmerte Ammar Abu Dalal dann auch noch kompromisslos in die Maschen. Und in der dritten Minute der Nachspielzeit erhöhte Hasan Abu Dalal nach Kopfballverlängerung von Schröter sogar noch auf 4:1.

"Fußballerisch sah es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut aus, aber wir haben gekämpft und uns gute Umschaltsituationen erarbeitet. Wir hätten auch früher schon höher führen können", freute sich Kraus. Oberbeck wollte die 90 Minuten wiederum schnellstmöglich am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen: "Das war ein Fehlerfestival von uns. Aber es gibt auch mal schlechte Tage und das war definitiv einer davon. Wir haken das Spiel schnell ab und schauen nach vorne."

GS Hohenholte - SG Sendenhorst     1:4 (1:1)
1:0 Fechner (2.), 1:1 Schröter (45.+2),
1:2 A. Abu Dalal (51.), 1:3 A. Abu Dalal (89.),
1:4 H. Abu Dalal (90.+3)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Hohenholtes Bay (88./Notbremse)