In Aschebergs wird's zweistellig

Von Pascal Bonnekoh

(24.09.23) Dank eines späten Dreifachschlags hielt der TuS Ascheberg das Ergebnis im Spiel gegen den SV Bösensell zumindest ein wenig im Rahmen. Man machte die zehn Tore voll und verlor so Zuhause immerhin "nur" noch mit 3:7 (0:3). Wegen einer vermutlich schweren Verletzung ihres Abwehrchefs, war der Ascheberger Sonntag aber sowieso bereits im Eimer.

Und genau an diesem Punkte kippte das Spiel dann auch. Denn die Ascheberger machten zunächst eigentlich eine ganz ordentliche Partie. In der 21. Spielminute verletzte sich dann aber Florian Zahlten so schwer am Knie, dass er nur noch von einem Krankenwagen abtransportiert werden konnte. "Wir befürchten das Schlimmste", so Aschebergs Coach Steven Degelmann. Die rund fünfminütige Unterbrechung reichte den Hausherren scheinbar nicht mal annähernd aus, um den Schock aus den Knochen zu bekommen. "Wir hatten ziemlich zu kämpfen mit dem Ausfall. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft den Rückschlag erstmal verdauen musste", führte Degelmann weiter aus. Der erste Angriff der Gäste nach Wiederanpfiff saß direkt. Oliver Mersmann vollendete eine Vorlage von Timo Schröder (27.).

Witthoff mit feinem Füßchen

Und kurz vor der Halbzeit schraubte Gufäb Hatam das Ergebnis dann auch schon umgehend in die Höhe. Zunächst traf er nach Vorlage von Marvin Janning (42.), ehe er nach einem Foulspiel an Lutz Johann Kröger vom Punkt verwandelte (45.+1). "Direkt nach der Pause haben wir denen dann den Stecker gezogen", berichtete Bösensells Trainer Bernd Westbeld. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff köpfte Johannes Sandhowe einen langen Einwurf unglücklich in den eigenen Kasten (48.) und dann durfte auch Mersmann bereits seinen Doppelpack schnüren (49.). "Danach haben wir zwei, drei Gänge zurückgefahren und das Wetter genossen. Wir waren nach vorne nicht mehr ganz so präsent, wie wir es wollten. Von der 50. bis zur 80. Minute war das Spiel für die Zuschauer nicht so nett anzusehen. Dann haben wir aber nochmal den Schalter gefunden", so Westbeld.

Lutz Johann Kröger (82.) und Hannes Carl Volbracht (85.) packten nochmal einen drauf und stellten auf 7:0. Daraufhin klappte wiederum plötzlich bei den Aschebergern alles. Zunächst prügelte Tim Witthoff aus  gefühlten 50 Metern den Ball über Freund und Feind hinweg direkt in den Kasten (87.), ehe nur zwei Minuten später der eingewechselte Oleksii Aleksieiev sich selbst zum Geburtstag beschenkte und das 2:7 machte (89.). Und in der letzten Minute der Partie legte sich Witthoff dann auch noch einen Freistoß zurecht, den er völlig ansatzlos in den Maschen platzierte (90.). "Das zweite und dritte Gegentor darf man sich nicht fangen. Da waren wir gefühlt schon in der Kabine. In Summe ist alles in Ordnung. Wir haben 87 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht. Aus Trainersicht ärgern einen die drei Tore trotzdem", resümierte Westbeld.

Degelmann kommt hingegen wohl erstmal nicht zur Ruhe: "Wir wollten in der zweiten Halbzeit Defensiv stabiler stehen und mehr eigene Impulse setzen. Das hat gar nicht funktioniert. Wir haben verdient die Tore kassiert, dann aber eine gute Reaktion gezeigt und nochmal drei Tore erzielt. Der Vier-Tore-Abstand ist so ok, aber viel schwerer wiegt der Ausfall von "Flotzi". Wir sind am Donnerstag wieder gezwungen, sowohl die Abwehrreihe umzubauen und vielleicht auch noch auf anderen Positionen umstellen zu müssen."

TuS Ascheberg - SV Bösensell     3:7 (0:3)
0:1 Mersmann (27.), 0:2 Hatam (42.),
0:3 Hatam (45.+1/FE), 0:4 Sandhowe (48./ET),
0:5 Mersmann (49.), 0:6 Kröger (82.),
0:7 Volbracht (85.), 1:7 Witthoff (87.),
2:7 Aleksieiev (89.), 3:7 Witthoff (90.)