Eine gute Halbzeit muss reichen

Von Pascal Bonnekoh

(25.09.23) Der SC Nienberge verpennte beim Auswärtsspiel bei GW Amelsbüren die erste Halbzeit mal komplett. Und auch nur dank großer Gnade Amelsbürens waren die Nienberger überhaupt noch mit von der Partie nach Wiederanpfiff. Für ein 1:1 (1:1) reichte es trotzdem.

"Das war in der ersten Halbzeit leider nichts von uns. Wir haben alles vermissen lassen, was wir schon gut gemacht haben. Irgendwie waren wir da in einer kleinen Schockstarre. Es ist absolut legitim, dass das mal passiert, aber wir waren immer einen Schritt zu spät", berichtete Nienberges Coach Johannes Frieling. Das ging auch an Amelsbürens Übungsleiter André Frankrone nicht unbemerkt vorbei: "Nienberge war irgendwo im nirgendwo. Da hat gar nichts geklappt bei denen." Die Grün-Weißen ließen wiederum zu viele ihrer guten Chancen liegen.

Mehr wäre vielleicht auch nicht verdient gewesen

Einzig Jan Hendrik Möller war nach einer Ecke erfolgreich (28.). Ansonsten scheiterten die Hausherren größtenteils am überragend aufgelegten Frederik Teupen im Kasten der Nienberger. "Er hat unbeschreiblich gut gehalten. Das war absoluter Wahnsinn", so Frieling. Wie aus dem Nichts glichen die Gäste dann aber sogar noch im ersten Durchgang die Partie wieder aus. Luca Cavalheri schnappte sich einen Pfostenabpraller und murmelte die Kugel über die Linie (45.). "Nienberge hat zum ungünstigsten Zeitpunkt das 1:1 gemacht. Das war deren erster Schuss, der überhaupt aufs Tor kam", ärgerte sich Frankrone. Nach dem Seitenwechsel fand das Spiel wiederum auf Augenhöhe statt. Den Nienbergern gelang plötzlich deutlich mehr. Direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs tauchten sie immer wieder vor dem Amelsbürener Kasten auf.

"Wir sind drei Mal allein aufs Tor gelaufen. Da hätten wir in Führung gehen müssen. Danach war es eine offene Partie", schilderte Frieling den Spielverlauf. Marius Klönne traf zwar für die Grün-Weißen noch den Querbalken und auch Möller hatte noch eine dicke Chance auf dem Fuß, aber so richtig gefährlich wurde es in der Schlussphase auf beiden Seiten nicht mehr. Beinahe hätten die Nienberger den Spielverlauf dann aber doch noch komplett auf den Kopf gestellt. Aaron Joshua Franz Timmerhues ließ in der aller letzten Spielminute die Chance auf die drei Punkte jedoch liegen. "Nach der ersten Halbzeit hätten wir es aber vielleicht auch nicht verdient gehabt, das Spiel zu gewinnen. Wir haben trotzdem eine top Reaktion gezeigt, alles reingeworfen und uns Chancen erarbeitet. Das war stark. Wir haben bei einer sehr guten Mannschaft einen Punkt geholt", resümierte Frieling.

Frankrone ist sich hingegen wohl noch nicht so ganz sicher, was er mit den gesehen 90 Minuten jetzt eigentlich anfangen soll: "Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, als der Gegner komplett Tod war, das Spiel deutlicher für uns zu gestalten. Dann müssen wir irgendwo auch mit dem Punkt leben. Und Nienberge steht da oben auch nicht umsonst. Trotzdem war es eine gefühlte Niederlage. Wir müssen jede Woche drei Mal die Startelf umbauen." 

GW Amelsbüren - SC Nienberge     1:1 (1:1)
1:0 Möller (28.), 1:1 Cavalheri (45.)