Die Mannschaft übernimmt sich erstmal selbst
Von Fabian Renger
(15.10.18) Das war ein kurzes Engagement. Bereits nach knapp drei Monaten im Amt haben Daniel Knapp und Jörg Sudhaus als Trainer beim SC Capelle die Faxen dicke - sie schmeißen hin. Es war eine Entscheidung, die bereits frühzeitig unabhängig vom Ausgang des Spiels beim SV Drensteinfurt II gefällt worden war. Dass die Partie mit 0:6 in die Hose ging, war für die beiden Coaches wohl nur eine Bestätigung ihrer eigenen Wahrnehmung.
Der A-Liga-Absteiger ging voller Hoffnung in die Spielzeit. "Ohne überzogene Erwartungen - die haben wir auch nach wie vor nicht", streicht Capelles Sportlicher Leiter, Mario Lohmann, heraus. Dennoch musste man schon vorm Drensteinfurt-Spiel konstatieren: Der SC Capelle auf Rang 15 mit bloß sieben Zählern aus neun Spielen. "Das war ganz sicher nicht der Platz, wo wir stehen wollten", berichtet Lohmann kaum Überraschendes.
Viele Gespräche in der Vorwoche
Also sah man Zeit, zu handeln. Montags nach der krachenden 1:4-Pleite gegen SV Herbern III setzten sie sich im Vorstand mit dem Mannschaftsrat zusammen, dienstags mit dem Trainerteam. "Wir wollten alles in Ruhe analysieren. Kritisch wie konstruktiv", berichtet Lohmann. Mitten hinein im Auswertungsprozess dieser Gespräche dann dieser Schock und die endgültige Entscheidung der Trainer: Sie machen's nicht mehr. Am Samstag teilten sie den Kapitän und dem Verein ihre Entscheidung mit, unabhängig vom Ausgang der Begegnung gegen SV Drensteinfurt II das Team ab Sonntagabend nicht mehr weiter coachen zu wollen. Die Mannschaft erfuhr erst nach der erneuten Niederlage vom Rücktritt des Trainergespanns.
Knapp erläutert seine Beweggründe und gibt einen Einblick in ein nicht ganz einwandfreies Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer:"Es wurde sehr viel übereinander und nicht miteinander geredet. Es passte einfach nicht zwischen der Mannschaft und uns. Wir hatten das Gefühl, dass einige nicht wollten, dass wir so wirklich ankommen. Die Interessen waren komplett unterschiedlich." Harte Worte, das klingt übel. Gleichwohl ist er sich sicher, "dass die Qualität vorhanden ist. Und jetzt gibt's für die Mannschaft auch keine Alibis mehr."
Ob zum kommenden Spiel am Sonntag in Ottmarsbocholt bereits ein neuer Coach auf der Trainerbank Platz nehmen wird, ist noch unklar. Die Trainingseinheiten unter der Woche werden mannschaftsintern geleitet. Kapitän Simon Walter wird die Fäden ziehen, damit das alles reibungslos über die Bühne geht.
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