Kücükosman wie einst Zidane

Von Max Growe

(10.08.18) Es war die 61. Spielminute, als Emre Kückükosman eine Grevener Ecke per Volley-Schuss ins rechte obere Eck zum verdienten 2:1-Endstand für den SC Greven 09 ummünzte. Nun spiegelte der Spielstand auch die Rollenverteilung zwischen dem Kreisliga-A Aufsteiger Beelen und dem Bezirksligisten SC Greven 09 wieder. Dem unerwartet engen Spielstand war am Ende auch die hitzige Schlussphase geschuldet, in der ein verletzter Grevener Spieler bei seiner Behandlung vor der Beelener Bank einen Eiswürfel abbekam. Nach Beelener Aussage sollten dem Grevener Mannschaftsbetreuer lediglich die Eiswürfel zurückgegeben werden, die er verloren hatte.

Am Donnerstagabend waren auf dem Beelener Rasenplatz, der sich in einem mehr als schlechten Zustand befand, die Rollen klar verteilt. Der Gast reiste als klarer Favorit zur Pokalpartie gegen A-Liga-Aufsteiger BW Beelen. In der Anfangsphase versuchten die Grevener auch, dieser Rolle gerecht zu werden und erarbeiteten sich früh auch gleich mehrere hochkarätige Möglichkeiten.

Greven belohnte sich nicht

Greven belohnte sich aber nicht und scheiterte beispielsweise am gut aufgelegten Tobias Wiese im Beelener Tor, an einem Beelener Bein oder auch an sich selbst. Nach der ersten Druckphase behielt Greven als Favorit die Oberhand, ohne sich aber weitere Großchancen zu erarbeiten. Das Spiel plätscherte, unter anderem den schlechten Platzverhältnissen geschuldet, fast den Rest der ersten Halbzeit vor sich hin. So erzielte Lukas Hankemeier in der 45. Minute das 1:0 für die Hausherren aus dem Nichts. 

Ein weiter Einwurf der Beelener von der rechten Seite flog an Freund und Feind vorbei direkt vor Hankemeiers Füße. Greven war allerdings nicht geschockt und kam noch vor dem Pausenpfiff durch Philipp Krauß, der aus dem Getümmel im Beelener Strafraum nur die Latte traf, fast zum Ausgleich. Nach der Halbzeitpause kam Greven nun im Minutentakt zu hochkarätigen Torchancen. Nach feinem Doppelpass traf Emre Kücükosman schlussendlich zum 1:1 in der 54. Minute. Greven gab nicht nach und kam nur vier Minuten später zu einer weiteren Doppelchance, bei der Tobias Wiese erst parierte und der zweite Versuch nur die Latte traf.

Traumtor zum Endstand

In der 61. Minute war es dann wieder Kücükosman, der nach einer Grevener Ecke per Traumtor die 2:1- Führung für die Gäste erzielte. Drei Minuten später hatte Nicolas Kriwet das 3:1 auf dem Fuß, scheiterte aber auch am Beelener Torwart. Greven hatte nun die absolute Kontrolle über das Spiel. In der hitzigen Schlussphase versuchte Beelen zwar Chancen auf den Ausgleich zu kreieren, scheiterte aber genauso wie die Grevener, die ihre Konter nicht konsequent zu Ende zu spielen. Greven brachte das Spiel dennoch clever über die Zeit und gewann verdient, wenn auch knapp mit 2:1. 

Grevens Trainer Andreas Sommer: „Das war natürlich kein Fußballplatz, wir hätten genauso gut auf dem Maisfeld dahinter spielen können. Wir haben die ersten 25. Minuten gut gespielt, es fehlte aber das Tor. Dann haben wir unser Spiel verloren und die Beelener Führung kam aus dem Nichts. Wir wussten aber, wenn wir unser Spiel wiederfinden, machen wir noch zwei, drei Tore. Danach waren wir überlegen und hatten Chancen für drei Spiele.“

Beelens Trainer Volker Franz war zufrieden mit seiner Mannschaft und sah „ein gutes Testspiel, das wir sicherlich nicht mit dem Abstand verloren haben, den sich Greven erhofft hatte. Greven hat seine ersten Chancen nicht genutzt und ist an einem überragend aufgelegtem Tobi Wiese gescheitert. Leider haben wir nach der Halbzeit aus zwei Situationen bekommen, die wir in der Pause genauso angesprochen haben. Von Greven war ich etwas enttäuscht.“

BW Beelen - SC Greven 09 1:2
1:0 Hankemeier (45.), 1:1 Kücükosman (54.)
1:2 Kücukosman (61.)