Arenskötter bricht die Regel

Von Luca Adolph

(06.09.19) Seine eigenen Spiele zu tippen, geht Hendrik Arenskötter eigentlich gegen den Strich. Bei unserem Anschwitzen kam der neue Dirigent von GW Gelmer allerdings nicht drumherum, seine Prinzipien kurz zu vernachlässigen. So viel sei schon mal verraten, gegen die Warendorfer SU traut er seiner Mannschaft natürlich einen Dreier zu.

Von den Titelträumen seines Vorgängers Simo Sroub hatte sich Arenskötter zuletzt etwas distanziert. Nun gewährt er jedoch einen genaueren Einblick in die Ambitionen der Grün-Weißen: "Es wäre vermessen, davon zu reden, dass wir aufsteigen. Die Qualität ist grundsätzlich da. Jetzt müssen wir noch die nötige Disziplin reinbringen. Ich bin hier nicht angetreten, um sonntags einfach nur ein bisschen Fußball zu spielen." Letzteres überlässt er glücklicherweise seinen Jungs. Die haben nach zwei Siegen in der Liga und einem verdienten Erfolg im Pokal ihre angesprochene Qualität zumindest schon einmal auf den Platz gebracht. Bei der WSU soll nun der nächste Schritt gemacht werden.

Erster dicker Prüfstein für GW

"Unsere Gegner waren bisher richtig gut, aber Du willst ja auch nicht jedes Mal mit 7:0 aus den Spielen rausgehen. Warendorf ist nun der nächste Prüfstein", sagt der Leiter eines Baustoffhandels von Bauen+Leben. Selbstredend hat sich GW auch auf den nächsten Kontrahenten angemessen vorbereitet. Im Gegensatz zu Sroub schickt der neue Mann an der Seitenlinie gleich mehrere Spielssysteme ins Rennen. "Das Grundsystem haben wir bestehen lassen. Wir möchten jedoch reagieren und schnell umschalten können", sagt er weiter.

Großen Anteil an Arenskötters System-Kreativität hatte der ehemalige Head-Coach des SC Münster 08, Mirsad Celebic. Dieser nahm ihn unter seine Fittiche, nachdem er zuvor als Jugendtrainer bei Nullacht und Gelmer fungiert hatte. "Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt. Mirsad ist ein Fußballverrückter und Fußballfachman. Da konnte ich so viel aufsaugen", verrät er.   

Westfalia Kinderhaus II – SV Ems Westbevern (Sonntag, 13 Uhr)
Von der 0:2-Niederlage gegen Nullacht hat sich die Westfalia-Reserve wunderbar erholt. Die Pflichtaufgabe beim SC Füchtorf löste die Mannschaft von Trainer Stefan Kloer äußerst souverän und ließ dem Aufsteiger beim 5:0-Erfolg nicht den Hauch einer Chance. Daheim haben die Kinderhauser allerdings noch einiges gutzumachen. Demnach sollten gegen Ems weitere drei Zähler her. Beim Aufeinandertreffen mit BW Beelen ließ sich Westbevern hingegen eine 2:1-Pausenführung noch durch die Lappen gehen. Ohne Punkte geht es also nun zu einem der stärksten Teams der Liga. Druck dürfte Ems zwar noch nicht verspüren, etwas Zählbares würde den verkorksten Auftakt allerdings nahezu egalisieren.
Heimspiel-Tipp: 4:1
Hendrik Arenskötter: 3:1

Warendorfer SU – GW Gelmer (Sonntag, 15 Uhr)
Momentan liefert die A1 wirklich an jedem Spieltag einen absoluten Kracher. In diesen Genuss kommen diesmal die Teams aus Warendorf und Gelmer. Beide weisen bis dato eine weiße Weste auf und konnten sich jeweils in hitzigen Duellen durchsetzen. So wirklich geprüft wurde die WSU dabei allerdings auch noch nicht. Der FC Münster 05 hielt über 80 Minuten äußerst gut mit, wurde durch zehn starke WSU-Minuten jedoch in die Schranken gewiesen. Auch beim 2:0-Auswärtserfolg gegen den VfL Sassenberg wurde den Warendorfer nicht unbedingt alles abverlangt. Das dürfte sich nun jedoch schlagartig ändern, denn wer gegen Gelmer bestehen möchte, muss von Beginn an bei 100 Prozent sein.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Arenskötter: Ich tippe doch nicht, meine eigenen Spiele. Jetzt muss ich meine Regel brechen. 1:2

BW Beelen – SV Mauritz (Sonntag, 15 Uhr)
Für die Beelener läuft aktuell eigentlich fast alles nach Plan. Zwei Siege aus zwei Partien bescheren den Mannen von Coach Volker Franz zunächst eine pralle Punkteausbeute. Ihre Fahrlässigkeit hätte ihnen gegen Ems Westbevern jedoch um ein Haar den Sieg gekostet. "Wir waren noch im 70-Prozent-Modus", sagte Franz. In der abgelaufenen Rückserie hätten 70 Prozent vermutlich schon ausgereicht, um dem SV Mauritz gefährlich zu werden. Nach der 0:3-Pleite gegen Handorf zeigte sich der SV durchaus kämpferisch und bot dem SC Everswinkel beim 2:2-Remis gehörig Paroli. Knüpft Mauritz an diese Leistung an, dürften bald auch schon weitere Zähler folgen. Vielleicht ja auch schon gegen favorisierte Beelener.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Arenskötter: 2:0

SC Everswinkel – Eintracht Münster (Sonntag, 15 Uhr)
Bereits jetzt trägt die Arbeit von Denis Brandt und Frederik Isselhorst Früchte in Everswinkel – aber was für welche! Vier Zähler hat der SC mittlerweile schon ernten dürfen. Allerdings wäre gegen den SV Mauritz sogar noch etwas mehr drin gewesen. Doch gegen einen unangenehmen Kontrahenten taten sich die Everswinkler merklich schwer, die Kugel über die Linie zu drücken. Die nächste Partie verspricht zumindest ein vergleichbares Match-Up. Auch, wenn es zuletzt noch nicht für Punkte reichte, hatte die Eintracht ihre Kampfbereitschaft keinesfalls vermissen lassen. Demnach werden die Gastgeber auch dieses Mal auf die Zähne beißen müssen, sofern sie vorne ihre Chancen nicht wegmachen. Ansonsten könnte die Elf von Srdjan Kosoric ihre Durststrecke bereits am Sonntag beenden.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Arenskötter: Ich dachte eigentlich, dass Everswinkel etwas souveräner auftritt. 2:1

TSV Handorf – SG Sendenhorst (Sonntag, 15 Uhr)
Nach den beiden Siegen gegen Eintracht Münster und den SV Mauritz wird sich nun zeigen, inwieweit der TSV das hölkersche Spielssystem wirklich verinnerlicht hat. Mit den beiden Erfolgen rangieren die Handorfer aktuell auf Rang drei. Allerdings empfangen sie nun den ersten wirklichen Prüfstein in der noch jungen Spielzeit. Die knappe Auftaktniederlage gegen Gelmer hatte die SG außerordentlich gut weggesteckt und den FC Greffen mal eben mit 8:2 abgeschossen. An der Heriburgstraße darf sich bereits im Vorfeld auf ein hochklassiges A-Liga-Spiel gefreut werden.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Arenskötter: 1:2

FC Greffen – FC Münster 05 (Sonntag, 15 Uhr)
Die Gebete von 05-Coach Roland Böckmann wurden erhört. Nach dem Hammer-Auftakt gegen die Warendorfer SU und GW Gelmer haben seine Mannen nun endlich einen vermeintlich angenehmen Kontrahenten vor der Brust. Doch was kann in der A1 schon als angenehm bezeichnet werden? Am ersten Spieltag hatte der Aufsteiger gleich mal Eintracht Münster mit 2:0 aus dem Weg geräumt. Kurz darauf fing er sich aber auch schon eine 2:8-Klatsche gegen den Geheimfavoriten aus Sendenhorst. Derweil boten die Münsteraner den Titelaspiranten aus Warendorf und Gelmer ordentlich Paroli, belohnten sich letztlich jedoch nicht für ihren Aufwand. Um nicht gleich schon zu Beginn der Saison in den Sog gezogen zu werden, sollten jedenfalls beim FC Greffen die ersten Punkte auf das 05-Konto gespült werden.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Arenskötter: 0:3

VfL Sassenberg – SC Münster 08 II (Sonntag, 15 Uhr)
Im ersten Top-Spiel gegen die Warendorfer SU ging der VfL Sassenberg schon mal leer aus. Beim 0:2 war gegen spielstarke Warendorfer einfach nichts zu holen. Auf die Sassenberger wartet nun aber bereits der nächste dicke Fisch, den bis jetzt weder Kinderhaus noch Hoetmar filetieren konnten. Vorne ist der VfL natürlich immer brandgefährlich. Möchte dieser aber gegen das aktuelle Team der Stunde bestehen, sollte Trainer Patrick van der Sanden vor allem im Bereich der Defensive an den Stellschrauben drehen. Sobald Nullacht Räume gewährt werden, wird es nämlich ungemütlich um den gegnerischen Sechzehner. So darf sich Sassenberg auch beim zweiten Heimspiel in Serie auf einen absoluten Härtetest einstellen.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Arenskötter: Für mich ist Nullacht aktuell die Top-Adresse. Fabian Stiller wird’s freuen, wenn ich ihn jetzt mit seinem Traumtor gegen Hoetmar erwähne. 1:3

SC Hoetmar – SC Füchtorf (Sonntag, 15 Uhr)
Dass aus den Spielen gegen Nullacht und Sassenberg nicht viel für den SC Hoetmar zu holen war, dürfte das Trainerduo um Slawa Bodnar und Daniel Averbeck nun nicht wirklich überrascht haben. Die ersten Punkte sollte der SC aber zumindest für den bevorstehenden Spieltag eingeplant haben. Gegen weiterhin ersatzgeschwächte Füchtorfer müssen die Hausherren aber zunächst einmal das Spielgerät in das gegnerische Gehäuse einlochen. Als einziges Team weist Hoetmar nämlich noch keinen Treffer auf. Dem gegenüber steht mit dem SC Füchtorf nun die Mannschaft, welche nach zwei Partien die Kirsche bereits achtmal aus ihrem Kasten fischte. Diesmal dürfte für den SC Hoetmar also deutlich mehr drin sein als noch in den vorherigen Begegnungen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Arenskötter: Ich gönne es Frank Busch, der bei Füchtorf als Torwart-Trainer aktiv ist. 2:2