Ausgefuchste Sassenberger

von Luca Adolph

(03.10.19) Wenn der Headcoach des VfL-Sassenberg Patrick van der Sanden eins drauf hat, dann ist es wohl die Fähigkeit, Pläne zu schmieden. Der Bauplan den er extra für die zweite Garnitur von Westfalia Kinderhaus geschmiedet hatte, erwies sich jedenfalls als äußerst wasserdicht und bescherte den Gastgebern somit auch einen verdienten 3:1-Heimsieg.

"Das hat uns doch sehr überrascht. Die haben sich komplett zurückgezogen und überhaupt kein Pressing betrieben", verriet SC-Coach Stefan Kloer. Kinderhaus lief also durchweg gegen elf tiefstehende Sassenberger an. Kam dabei allerdings nicht zum Erfolg. "Wir wussten nichts mit dem Ball anzufangen", sagte er weiter.

Blitzstart verpasst

Abgesehen von einer Möglichkeit nach etwa 45 Sekunden hatten die Gäste nur wenig Gefallen an dem Spiel in der Sassenberger Festung gefunden. Moritz Knemeyer hatte Niels Lautenbach bedient, welcher das Spielgerät nur um einen Hauch verpasste. Nach und nach pirschten sich dann auch mal die Hausherren heran. Tobias Brand scheiterte zunächst aber noch an Keeper Nils Hörnschemeyer. Lauren Kock biss sich derweil die Zähne am Pfosten aus, nachdem er die Kirsche zuvor dagegen gefeuert hatte. "Das war eine sehr gute Reaktion auf die Niederlage in Mauritz", ließ sich van der Sanden zitieren.

Ein wiederholter Ballverlust der Gäste ließ Sassenberg dann im zweiten Durchgang zum ersten Mal jubeln. VfL-Kapitän Stefan Wortmann hatte den Ball zunächst an die Latte geledert. Kock sammelte das Spielgerät aber an der Außenbahn auf und bediente Brand im Zentrum, der sich nicht lumpen ließ und seinen zehnten Saisontreffer per Kopf im Tor unterbrachte (57.). Nur wenige Augenblicke später traf Kinderhaus’ Julian Klapdor Brand im Sechzehner. Der erfahrene Referee Jürgen Meller entschied auf Elfmeter. Der Schütze Lukas Nienaber ließ Hörnschemeyer noch dran schnuppern, von seiner Hand ging der Ball jedoch ins Tor (61.).

Westfalia weiter auf der Suche nach einem "Hallo-Wach-Erlebnis", hielt durch Kebba Touray einfach mal drauf – zack, drin das Ding (67.). Aber war denn dann bitte mit diesem Stefan Wortmann los? Wie von der Tarantel gestochen tankte sich Wortmann durch die Hintermannschaft der Gäste, ließ zwei Leute aussteigen und Kinderhaus mit einem satten Strahl ins lange Eck dann auch noch ganz blöd aus der Wäsche gucken (68.). Die Sassenberger Siegerstimmung konnte dann auch nicht mehr durch den Platzverweis von André Risse nach dessen zu hartem Einsatz getrübt werden (87.). "Wir haben eine Reaktion gefordert und diese eindrucksvoll zu Gesicht bekommen", so van der Sanden.

VfL Sassenberg – SC Westfalia Kinderhaus II     3:1 (0:0)
1:0 Brand (57.), 2:0 Nienaber (61., FE.),
2:1 Touray (67.), 3:1 Wortmann (68.)

Bes. Vorkommnisse: André Risse sieht Rot (87., Sassenberg)