Liebe auf den zweiten Blick

Von Luca Adolph

(09.09.22) Wenn die Warendorfer SU nach ihm ruft, grübelt Lukas Krumpietz nicht lange rum. Für ihn verstand es sich von selbst, bei seinem Ex-Klub anzuheuern, als er und Roland Jungfermann nicht mehr gemeinsam auf einer Welle surften. Zwei Jahre nach seinem Abgang schnürte Krumpietz nun mit Obmann Ralf Sennhenn ein Paket, da zwischen ihm und der WSU eben doch noch was geht.

Ohne seinen Partner in Crime hätte Sennhenn seinen Wunschkandidaten wohl nicht gekriegt. Familienvater Krumpietz war es eben wichtig, neben Maik Lauhoff auch Kumpel Domenic Canta als Co-Trainer bei sich zu wissen. Kein Wunder, die beiden liefen sich schließlich häufiger über den Weg. Nach ihrer gemeinsamen Zeit als Spieler bei RW Ahlen, Roland Beckum sowie der Ahlener SG übernahmen sie bei GW Westkirchen als Trainer die Regie. 2018 kehrten sie zusammen nach Warendorf zur WSU. Ein Jahr später gingen sie dann vorerst in andere Richtungen. Krumpietz pausierte und Canta lief rüber zur Hammer Spielvereinigung. Jetzt sind sie wieder vereint und coachen als Dreiergespann die WSU.

Trainer-Trio packt es an

"Nein, da gab es nichts zu überlegen. Ich kam gerade von Hamms Zweiten und wollte hiernach zwar eine Pause einlegen, wusste aber schnell, die wird es nicht länger geben", schmunzelt Canta und hängt dran: "Privat machen wir unheimlich viel und waren mit unseren Familien sogar im Türkei-Urlaub. Lukas ist einer meiner besten Freunde, aber zwischen uns kann es auch mal knistern. Am Ende finden wir aber immer zusammen." Auch für Krumpietz ist es derweil ein perfektes Match, weil dessen Unterstützung noch Zeit für die Trainings seiner Söhne lässt.

Hierfür springen die Co-Trainer immer freitags in die Bresche und schleifen die Warendorfer während ihrer dritten Einheit. "Für mich war es wichtig, dass beide Co-Trainer akzeptiert werden. So kann ich bei der Entwicklung meiner Söhne zusehen und Papa und Trainer zugleich miteinander verbinden", sagt der Zweifach-Vater. Wer nun aber denkt, Krumpietz sei nur halb bei der Sache wird getäuscht! Sogar an seinem Geburtstag hielt der ehemalige Linksaußen nicht still und reiste nach Sendenhorst zum Spitzenspiel. "Man muss die Liga ja kennenlernen. Meine Frau hat es aktuell bestimmt nicht ganz einfach", verrät der einstige Oberligaspieler.

Nach den verpassten Aufstiegen in die Bezirksliga sind Krumpietz und die WSU 2019 auseinandergegangen. Gegen die Meisterschaften der Übermannschaften von Borussia Münster und dem SC Münster 08 II gab es damals nicht zu machen und der Coach ließ es damit vorerst auch belassen. Nun wagt er mit dem Meister der A1 einen neuen Versuch und schenkt seiner Elf dafür Mut: "Vor allem im taktischen Bereich werden wir viel Aufbauarbeit leisten müssen. Der Fehlstart war so natürlich nicht geplant, aber wir haben gute Jungs und werden jetzt gemeinsam in den Flow finden", sagt Krumpietz voraus und geht mit Warendorf, Canta und Lauhoff in seinen zweiten Lauf.

Anschwitzen, der 5. Spieltag:

SG Telgte II – FC Münster 05 (Di., 19:30 Uhr)
Auf dem neuen Kunstrasengeläuf und schniekem Naturrasen in Coerde sucht der FC Münster 05 bald nach seiner Routine. Nach der Platzsperrung am Arnheimweg verloren die Nullfünfer nicht nur ihr Zuhause, sondern ihren Rhythmus gleicherweise mit. Hiernach erspielte sich die Elf von Daniel Alpmann nur einen Punkt und hofft gegen Aufsteiger Telgte nun auf Wiedereingliederung. Nach dem 0:0 gegen Gievenbeck II wurde die SG-Reserve hingegen mit keinem weiteren Punkt belohnt. Auch beim 1:2 (1:1) in Kinderhaus kam nichts Zählbares dabei rum. Anders als der Aufsteiger aus Münsters Norden befindet sich Telgte noch nicht im Flow. Punkte gegen angeknockte Nullfünfer kämen da natürlich besonders gut.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Lukas Krumpietz: Nullfünf gewinnt 1:2, aber mein Ex-Spieler Jonas Allmich trifft.
Canta: 1:1

BW Aasee II – SC Füchtorf (So., 12:15 Uhr)
Am Aasee ist die Welt wieder rund, denn die Reserve landete beim FC Münster 05 auf den Punkt. Dank ihres 3:2 (1:0)-Erfolges startet Aasee nun nicht mehr bei null und kann gegen Füchtorf gleich was fürs Konto tun. Dafür müsste den Gästen jedoch der Schwung genommen werden, der jetzt seit dem Derby mit Sassenberg (3:1) in ihnen schwingt. Füchtorf fährt sicher nicht als Außenseiter an die Bonhoeffer, es sei denn Johannes Poerschke macht wieder sein Ding.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Krumpietz: Torreiches 2:2.
Canta: 0:2

BSV Ostbevern – SC Westfalia Kinderhaus III (So. , 15 Uhr)
Cheers auf Marcel Nordhoff und seine dritte Herren! Gegen Sassenberg, Aasee und Telgte konnten sie schon mal gewinnen. Zwei davon haben sich über Jahre in der Kreisliga A etabliert! Folgt in Ostbevern jetzt der nächste Schritt, eifert Kinderhaus vielleicht seiner Reserve nach und drückt nun voll auf den Pin. Aber man weiß ja nicht, ob Ostbevern es so zulassen wird. Hier ärgert sich Daniel Kimmina nach wie vor über die Punkte, die verloren gingen. Mit zwei Siegen und frischem Sieg im Pokal steht sein BSV aber wunderbar da. In Füchtorf traf Carsten Esser zweimal. Laut Canta wird er übrigens Kinderhaus' Endgegner.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Krumpietz: 3:0
Canta: Carsten kenne ich noch aus Westkirchener Zeit. Er regelt das mit zwei Toren und Ostbevern gewinnt 3:1.

VfL Sassenberg – SC Everswinkel (So., 15 Uhr)
Sagt mir, was Ihr wollt, aber ich schreibe die Sassenberger längst nicht ab. Safe nicht, es wurden auch erst vier Spiele gespielt und irgendwo schlummert im VfL noch immer dieses Tier. Lacht ruhig, als ich damals angefangen habe, hier bei Heimspiel zu schreiben, war Sassenberg sowas wie der Tiger. Und Langliz, Wortmann wie Brand schlichen sich damals an ihre Gegner. Jetzt läuft's vielleicht gerade nicht so rund, aber Everswinkel ist ganz bestimmt auf der Hut. Apropos! Trainer Dunkel-Steinhoff wollte dort so kleine Minimeisterschaften etablieren und nach vier Partien die ersten Schritte bilanzieren. Also prozentual betrachtet wollte er die achtzig Gegentore aus der Vorsaison halbieren. Summa summarum bimmelte die Klingel im Kasten aber stolze vierzehn Mal in vier Spielen. Nicht, dass Tobi Brand nachher im Sturm noch auf die Idee kommt, nach seiner Verletzung befreit aufzuspielen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Krumpietz: Das Potential ist da, aber ich weiß nicht, was da los ist. Sassenberg landet jetzt einen Befreiungsschlag und gewinnt 4:2
Canta: 3:0 und Tobi sticht wieder!

SV Ems Westbevern – SV Mauritz (So., 15 Uhr)
Es muss sich die Elf vom SV Mauritz schon selber fragen, ob sie nach Westbevern fahren will. Drei Spiele gewonnen und jetzt auch noch im Pokal 2:0 den BSV Roxel geschrubbt. Ja, sind die in Westbevern denn alle verrückt? Ich hätte da keine Lust, das weiß ich wohl, aber ich bin auch nicht der SV Mauritz und der weiß es schon! Zwei Siege und eine Niederlage sagen bei ihm erstmal nicht viel, aber Mauritz hat 'nen Kader, der ganz gut kickt. Bisher waren oft Sendenhorst und Handorf im Gespräch – um Westbevern lief es da auch nicht schlecht. Kommen bei Mauritz aber langsam alle Studies an den Start, docken Nils Hönicke & Co vielleicht oben an.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Krumpietz: 2:1, bin überrascht, dass Westbevern so gut ist.
Canta: Ems ist für mich eine Mischpackung. 1:1

FC Greffen – Warendorfer SU (Di., 19:30 Uhr)
Lieber FC Greffen, es tut mir leid! Langsam wäre es dann aber soweit. Über 270 Minuten hat der FCG noch kein Tor in der Liga beigesteuert – aber das "kleine" Nachbarduell kommt da sicher gerade zum rechten Zeitpunkt! Nach der Trennung von Emanuel Thomas spielte Greffen in Sendenhorst knapp 0:1 (0:1) und zeigte Reaktion, als wollten sie was zeigen. Mit Lars Becher, André Leismann & Co haben die Gastgeber auch eigentlich immer einen im Schuh. Schütteln sie den jetzt gegen Warendorf raus, geht's auch wieder bergauf.
Heimspiel-Tipp: Langweilig, was die zwei da tippen. Greffen gewinnt zwei:zwei.
Krumpietz: Greffen hat noch kein Tor und das bleibt auch so. Wir belohnen uns mit 0:2.
Canta: 0:3