Kreisliga A1
Freckenhorst ist etwas weniger schlecht als Everswinkel
Von Finn Bruns
(25.02.24) "Eigentlich müssten wir den wenigen Zuschauern die Eintrittspreise zurückzahlen." Nicht nur diese harten Worte wählte Christopher Dunkel-Steinhoff, Trainer des SC Everswinkel, nach der 1:2(0:0)-Niederlage seines Teams gegen die zweite Mannschaft vom TuS Freckenhorst. Weiter führte der enttäuschte Übungsleiter aus: "Es war richtig schlecht von beiden Teams, es gab kaum Leistungs- oder Risikobereitschaft und keine Fußballfreude." Und weil Freckenhorst etwas weniger schlecht war als der SCE und zumindest kämpferisch überzeugte, sammelten die Feidieker drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Besonders die erste Halbzeit meinte es wirklich nicht gut mit denjenigen, die sich das kleine Derby nicht entgehen lassen wollten. Everswinkel kam nach einem Freistoß durch Marian Jansen einmal gefährlich in Richtung des Freckenhorster Tores, mehr war da aber wirklich nicht im ersten Durchgang. Vielleicht war die Unsicherheit bei beiden Teams auch der frühen Verletzung von Niklas Mersmann geschuldet, der sich nach fünf Minuten das Knie verdreht hatte und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Becker bringt Freckenhorst in Führung
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich erst einmal nicht viel, ehe Freckenhorsts Trainer Christian Klemann durch die Einwechslungen von Mika Scheimann und Erwin Horst frischen Wind für die Offensive brachte. "Die beiden haben eine gewisse Körperlichkeit mit ins Spiel gebracht, sodass wir immer mehr zu Torchancen gekommen sind", erklärte Klemann. Eine Viertelstunde vor Schluss gingen die Hausherren schließlich durch Marius Becker in Führung, der den Ball nach einem Schnittstellenpass von Lutz Staljan in die Maschen grätschte (77.).
Zehn Minuten später kam Everswinkel allerdings - so ziemlich aus dem Nichts - zum Ausgleich, weil Markus Wieloch endlich mal den Willen zeigte, ein Tor zu erzielen. Nach einem hohen Ball in den Strafraum stieg er hoch und prallte dabei mit Freckenhorsts Keeper Marcel Scheimann zusammen, der Ball ging irgendwie ins Tor (87.). Hätte man theoretisch auch abpfeifen können, aber auch nicht müssen. Doch erneut war es Becker, der die passende Antwort parat hatte und quasi im Gegenzug die Freckenhorster Führung wiederherstellte.
"Will das nicht einmal Fußball nennen"
Ein Abschluss von Mika Scheimann war noch auf der Linie zur Ecke abgewehrt worden, doch beim anschließenden Standard stand Becker frei am zweiten Pfosten, wo er zum Siegtreffer einschieben konnte (88.). "Was ich meiner Mannschaft wirklich zugutehalten muss ist, dass wir körperlich alles reingehauen und bis zum Ende gekämpft haben. Das war die richtige Antwort darauf, dass es fußballerisch nicht gut lief", fand Klemann.
Sein Gegenüber Dunkel-Steinhoff fand, natürlich auch dem Spielausgang geschuldet, drastischere Worte: "Ich will es noch nicht einmal die Sportart Fußball nennen, was da gestern gespielt wurde. Es war grausam anzugucken. Aber ich beziehe mich da als Trainer auch mit ein. Das war von uns allen nicht berauschend."
TuS Freckenhorst II - SC Everswinkel 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Becker (77.), 1:1 Wieloch (87.),
2:1 Becker (88.)