Eine runde Sache

Von Finn Bruns

(01.03.24) Nicht nur der 30. Geburtstag, den Tim Elsner heute feiert, ist eine runde Sache. Auch der Start in die Rückrunde, den er mit seinem VfL Sassenberg hingelegt hat, ist mehr als geglückt. Mit drei Siegen aus drei Spielen - darunter gegen Nullachts Reserve und den TSV Handorf - führt die Mannschaft vom Telgenkamp momentan sogar die Rückrundentabelle an. Das mag auch daran liegen, dass viele Mannschaften erst zwei Partien absolviert haben. Dennoch laufen bei den Sassenbergern momentan viele Sachen besser als noch vor einigen Monaten. Elsner erklärt: "Wir hatten ja vor der Saison eine Umstrukturierung mit vielen Spielern aus der Jugend. Da war es klar, dass gewisse Abläufe erst einmal einstudiert werden müssen."

Daran hat die Mannschaft von Nick Ostlinning und Yanik Spickhoff in der Vorbereitung akribisch gearbeitet, was sich nun auch in den Ergebnissen widerspiegelt. "Wir haben in der Winterpause einen großen Schritt gemacht. Das fängt an, Früchte zu tragen", findet Elsner. Mit seinen nun 30 Lenzen gehört der Zentrumsspieler zum alteingesessenen Inventar der Mannschaft, das seit dieser Saison von vielen jungen Wilden aufgemischt wird. "Die haben auf jeden Fall frischen Wind reingebracht und sind heiß wie Frittenfett. Ein gesunder Konkurrenzkampf tut uns gut, aber der Zusammenhalt ist auf und neben dem Platz super", meint Elsner. 

30 Jahr', graues Haar 

Schon bei den Minikickern spielte er für den VfL, im Seniorenalter angekommen startete er zunächst bei der zweiten Mannschaft, ehe er eine Pause einlegte. "Dann hat es mich aber doch noch einmal gepackt", erinnert sich Elsner, der sich in den vergangenen Jahren seinen Stammplatz in der ersten Mannschaft erkämpft hat. "Aufgrund meiner grauen Haare schätzen mich viele Gegner noch älter, dann bekomme ich schon mal einen Spruch gedrückt", lacht er und fügt hinzu: "Da stehe ich aber locker drüber, das pusht mich eher."

Über die vergangenen Jahre haben sich die Sassenberger den Ruf erarbeitet, ein besonders unangenehmer Gegner zu sein. "Wir sind eklig in den Zweikämpfen, reden viel auf dem Platz und halten auch verbal dagegen", erklärt Elsner. Kein Gegner soll gerne gegen den VfL spielen. Elsner findet: "Ich würde jedenfalls nicht gerne gegen Sassenberg spielen und noch weniger gerne gegen eine Person wie mich." Gerade gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte klappt das häufig schon gut, gegen Gegner aus tieferen Gefilden taten sich Elsner und seine Kollegen in der Hinrunde hingegen meistens schwer. 

"Das ist auch eine Sache, die wir noch besser machen müssen", fordert Elsner. Am Sonntag geht es gegen den 1.FC Mecklenbeck, also eine Mannschaft "von unten". Da gibt es also die nächste Chance für Sassenberg, auch gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner einen souveränen Auftritt hinzulegen. 

Am 18. Spieltag gab es zwischen Everswinkels Tom Scheffer und mir ein völlig unspektakuläres 4:4. Da war noch Luft nach oben, genau wie bei der 1:2-Niederlage der Everswinkler gegen Freckenhorsts Reserve. 

Anschwitzen, der 19. Spieltag

SC Westfalia Kinderhaus III - SC Münster 08 II (Sonntag, 13.30 Uhr)
Die Reserve von Münster 08 hat den Start ins neue Jahr mal gehörig verpatzt, die Mannschaft von Mats Uthmeier verlor beide Spiele und schoss dabei kein einziges Tor. Zu ungefährlich agierten die Kanalkicker zuletzt im letzten Drittel des Spielfeldes. Da könnte das Gastspiel bei der schwächsten Defensive der Liga die Möglichkeit geben, diese magere Bilanz aufzubessern. Schon in der Hinrunde holte Nullacht den ersten Saisonsieg gegen die Dritte aus Kotenbeis. 
Hinspiel: 2:7 
Elsner: 1:3
Heimspiel-Tipp: 0:3

Ems Westbevern - SG Telgte II (Sonntag, 14.30 Uhr)
Bislang macht Ems Westbevern auch in der Rückrunde einfach genauso weiter wie in der Hinserie, das Team von Andrea Balderi gewann sowohl gegen Füchtorf als auch gegen Nullachts Reserve, obwohl es nicht die spielbestimmende Mannschaft war. Telgte hingegen bekam am vergangenen Sonntag ein deftiges 1:7 gegen Sassenberg reingedrückt, obwohl die SGT keineswegs so deutlich unterlegen war. Die Rollen im Derby sind klar verteilt, eine Überraschung ist allerdings nicht ausgeschlossen. 
Hinspiel: 3:0
Elsner: 3:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

GW Gelmer - SC Füchtorf (Sonntag, 15 Uhr)
Was der SC Füchtorf 2024 bisher auf die Platte gebracht hat, sah schon richtig gut aus. Nachdem es im ersten Spiel gegen Westbevern trotz einer guten Leistung nicht für Punkte gereicht hatte, sammelten die Spargeldörfler gegen Kinderhaus zuletzt drei wichtige Zähler im Abstiegskampf. Auch Gelmer ließ am vergangenen Spieltag aufhorchen, beim 0:0 gegen Gievenbecks Reserve überzeugte die Mannschaft von Simo Sroub gerade mit ihrer Defensivleistung. Die Bilanz spricht deutlich für die Grün-Weißen, die sieben von zehn Duellen seit 2013 gewannen. 
Hinspiel: 3:0
Elsner: Als Sassenberger werde ich bestimmt nicht auf Füchtorf tippen - 2:1. 
Heimspiel-Tipp: 1:2 

BSV Ostbevern - 1.FC Gievenbeck II (Sonntag, 15 Uhr)
Nachdem der FCG zuletzt zwei Punkte gegen Gelmer liegenließ, wartet nun mit dem Auswärtsspiel in Ostbevern die nächste unangenehme Aufgabe auf die Möwen. Dem BSV fehlen allerdings zahlreiche Spieler verletzt, weshalb vor allem die sonst eigentlich recht gefährliche Offensive beim Spiel gegen Beelen ziemlich harmlos agierte. Häufig werden die Gievenbecker nicht mehr patzen dürfen, wenn sich das Aufstiegsrennen lange offen gestalten wollen.
Hinspiel: 2:7
Elsner: 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:3 

SC Everswinkel - BW Beelen (Sonntag, 15 Uhr)
Einen guten Start in die Rückserie legte BW Beelen hin, aus zwei Spielen holte die Truppe von Stefan Bruns sechs Zähler. Lediglich die Chancenverwertung war in beiden Partien noch ausbaufähig. Den Abstand auf den angepeilten fünften Rang haben die Beelener mittlerweile auf drei Punkte verringert. Andere Probleme hat derweil der SC Everswinkel, der durch die enttäuschende Niederlage gegen Freckenhorst einen Befreiungsschlag verpasste und weiterhin aufpassen muss, nicht mehr in den Keller hineinzurutschen.  
Hinspiel: 2:3
Elsner: 1:0
Heimspiel-Tipp: 2:3

FC Greffen - TuS Freckenhorst II (Sonntag, 15 Uhr)
Beide Teams sind noch lange nicht raus aus dem Abstiegskampf, haben aber vergleichsweise gute Karten. Vor allem Freckenhorsts Reserve hat schon ein ordentliches Polster auf die rote Zone, durch den Sieg gegen Everswinkel am vergangenen Wochenende dockten die Feidieker gar ans Tabellenmittelfeld an. Greffen hingegen erlitt durch das 0:12 in Mauritz einen kleinen Dämpfer, jedoch war sich Coach Besnik Bojku sicher, dass sich seine Mannschaft davon nicht aus der Bahn werfen lasse. Wichtiger sind ja ohnehin die direkten Duelle mit der Konkurrenz. Halt Spiele wie gegen Freckenhorst. 
Hinspiel: 0:3
Elsner: 2:0 - beide Tore macht Lars Becher, der alte Hase. 
Heimspiel-Tipp: 1:1 

VfL Sassenberg - 1.FC Mecklenbeck (Sonntag, 15.30 Uhr)
Böse Zungen würden hier von einem Ekel-Duell sprechen. Denn auch die Mecklenbecker sind alles andere als ein leicht zu bespielender Gegner. Sassenberg weiß das spätestens seit dem Hinspiel, in dem Elsners Team trotz langer Überzahl am Ende nur 4:4 spielte. "Wir haben noch eine Rechnung mit denen offen", meint Elsner, der ein zweikampfbetontes Spiel erwartet. Sein Kapitän Lukas Nienaber fehlt gelbgesperrt, trotzdem erhofft er sich einen Sieg ohne Gegentor. Zumindest drei Punkte sind gut möglich, denn gerade zu Hause ist Sassenberg schwer zu knacken. Nur zwei von zehn Heimspielen gingen verloren. 
Hinspiel: 4:4
Elsner: 3:0 - zwei Tore macht Johannes Vogelsang, außerdem trifft Tobi Brand. 
Heimspiel-Tipp: 4:2 

TSV Handorf - SV Mauritz (Sonntag, 16 Uhr)
Die Crème de la Crème des Spieltags spielt sich ab 16 Uhr in Handorf ab. Der dort ansässige TSV ist die einzige Mannschaft, die Spitzenreiter Mauritz in dieser Spielzeit in einem Pflichtspiel schlagen konnte. In einem rassigen Flutlichtspiel gab es vor einem halben Jahr einen 1:0-Erfolg, Malte Stoffers erzielte das Tor des Tages. Danach hat der SVM von 13 Ligaspielen zwölf gewonnen. Handorfs Trainer Frank Busch hat mir vor kurzem erklärt, dass es auch ganz angenehm sei, mal nicht als Favorit in ein Spiel zu gehen. Bei seiner Mannschaft kehrt Niklas Annegarn nach seiner Rotsperre endlich zurück, dafür muss Handorf auf seinen Stammkeeper Morten Redbrake verzichten, der sich am vergangenen Spieltag am Band verletzt hat. 
Hinspiel: 1:0
Tipper: 2:2 - irgendwann muss Mauritz auch mal Federn lassen. 
Heimspiel-Tipp: 2:3