Verkehrte Gefühlswelten

Von Finn Bruns

(17.09.23) Wenn man nach dem Spiel in die Gesichter der Spieler von Ems Westbevern und der Dritten von Westfalia Kinderhaus guckte, hätte man meinen können, dass die Emser ihr Heimspiel verloren hatten. Oder andersrum: dass die Kinderhäuser die Partie für sich entschieden hatten. Dabei gingen die Gäste durch ein 0:1 (0:0) als Verlierer vom Platz. "Obwohl uns viele Spieler fehlten und es zwei Platzverweise gab, haben wir bis zum Ende gefightet und sind irgendwie trotz der Niederlage gut gelaunt vom Platz gegangen", berichtete Westfalias Coach Marcel Nordhoff. 

 Sein Gegenüber Andrea Balderi hingegen erklärte: "Man merkte, dass die Stimmung nicht so toll war. Jeder konnte einschätzen, dass das nicht so ein gutes Spiel war. Wir müssen uns am nächsten Wochenende gegen Gelmer wieder steigern." Auch Westbevern musste im Laufe des Spiels einen Platzverweis einstecken, sodass am Ende nur noch 19 Akteure auf dem Feld waren. Arbeiten wir das Geschehen aber jetzt mal von Anfang an auf. 

Westbevern war wenig überraschend spielbestimmend, aber auch Kinderhaus setzte immer wieder Akzente und hatte durch Kapitän Fabian Stelzig eine ganz dicke Gelegenheit. Ein langer Ball wurde in dessen Lauf verlängert und der Kinderhäuser lief aufs Tor zu, doch er setzte den Ball an den Pfosten. Auch Ems hatte mehrere Gelegenheiten, etwa scheiterte Andre Hollmann kurz vor der Pause. Außerdem wurde ein Treffer der Hausherren wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung abgepfiffen. 

Eigentor ist der Treffer des Tages

Kurz nach dem Seitenwechsel dezimierte Kinderhaus sich, als Stelzig nach einem Fehlpass die Notbremse zog. Bei der Aktion verletzte sich der Kapitän jedoch selbst schwerer und fällt vermutlich länger aus. Auch in Überzahl fehlte Westbevern aber weiter die Durchschlagskraft. Bezeichnend war es also, dass der Treffer des Tages ein Eigentor war. Daniel Heine verlängerte eine Flanke von Fabian Seidel unglücklich ins eigene Tor (66.). Die Vadruper hätten anschließend den Deckel drauf machen können, aber unter anderem traf Mattis Bücker nur den Pfosten. 

Wegen einer Tätlichkeit flog Kinderhaus-Jungspund Mo Rasho schließlich vom Platz, er war seinem am Boden liegenden Gegenspieler wohl auf den Fuß getreten (83.). Kinderhaus ließ sich trotzdem nicht runterziehen und profitierte auch davon, dass Westbevern ebenfalls einen Spieler verlor. "MJ" Bücker verlor die Nerven, als er sich von der Kinderhaus-Bank einige Sprüche anhören musste. Wegen einer Beleidigung bekam auch er die rote Karte (84.). Jan Zimmermann vergab die letzte Chance auf den Ausgleich, weil Kilian Neufend seinen Abschluss stark parierte (88.). Trotz des verpassten Punktes war Marcel Nordhoff mit seiner Mannschaft zufrieden. 

Ems Westbevern - Westfalia Kinderhaus III 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Heine (66./Eigentor)
Bes. Vorkommnisse: Rot für Westfalias Fabian Stelzig (49./Notbremse) und Mo Rasho (83./Tätlichkeit), außerdem Rot für Westbeverns Mattis Bücker (84./Beleidigung)