Kreisliga A2
Schlussphase wird zur Hohenholter Hölle
Von Mario Witthake
(21.08.15) Eine Frage beschäftigte Dirk Nottebaum in der Nacht von Donnerstag auf Freitag derart, dass er kaum in den Schlaf kam: "Wie soll ich all den Heimspiel-Lesern erklären, wie es zu diesem Ergebnis gekommen ist?" Nottebaums GS Hohenholte lag bei BW Aasee bis zur 70. Minute mit zwei Toren vorne - und verlor am Ende mit 2:5 (2:0).
Nottebaums gab zu, dass bei seiner Mannschaft "einige Dinge nicht so gelaufen sind", konnte und wollte in seiner Analyse aber auch nicht am Schiedsrichter vorbeikommen. Beim 1:2 habe Aasees Nils Sieckmann im Moment des Abspiels von Enno Stemmerich so klar im Abseits gestanden, dass selbst BWA-Trainer Costa Fetsch verwundert gewesen sei (71.). Anschließend an das vermeintliche Foul von Tobias Greulich an Stemmerich, das zum Elfmeter zum 2:2 führte, habe sich der Aasee-Spieler gegenüber Hohenholtes Johannes Aldenhövel offenbart und den Pfiff als "lächerlich" bezeichnet (78.). Das dritte Tor der Gastgeber entsprang ebenfalls einem Elfmeter. Diesmal wertete der Schiedsrichter den Zweikampf zwischen Filip Sprich und Sieckmann als Foul gegen die Gelb-Schwarzen (86.). "So einen Elfmeter kann ich nur pfeifen, wenn ich mir ganz sicher bin. Da hat sich der Schiedsrichter von der Hektik anstecken lassen", sagte Nottebaum. Nach dem folgenden Führungswechsel rissen bei Hohenholte alle Dämme, Nils Sieckmann schraubte das Ergebnis mit zwei weiteren Treffer in die Höhe (89./90.).
"Haben Hohenholte spielstärker erwartet"
Die Aasee-Trainer Costa Fetsch und Tobias Steens sahen anders als Nottebaum zwei "Kann man/muss man nicht geben"-Elfmeter. Steens hob hervor, dass sich am Ende die bessere Mannschaft verdient durchgesetzt habe. "Wir haben Hohenholte viel spielstärker erwartet", so Steens, der vor allem eine in der zweiten Hälfte eine total einseitige Partie sah.
Emotionen stauten sich schon in Durchgang eins auf: Hohenholte hielt die Räume kurz, provozierte viel Ping-Pong im Mittelfeld und regelte das eigene Offensivspiel relativ kompromisslos. Der agile Tobias Greulich schickte Stephan Waltring mit einem langen Ball steil - schon stand es 1:0 für die Gäste (7.). Waltring verpasste das zweite Tor knapp (12.), dafür legte Aldenhövel nach einem Fehler im BWA-Aufbau das 2:0 nach (33.). "Es ist noch ein langer Weg", wusste Nottebaum schon kurz vor Apfiff der ersten Halbzeit.
Zu diesem Zeitpunkt hatten Fetsch und Steens mit Kai Vogelsang statt Joshua Roth schon einen zweiten Stürmer gebracht. Torben Bucksteeg, Gerrit Borgers und Daniel Kampschulte verpassten während Aasees Drangphase den Anschlusstreffer, schließlich war es dann Sieckmann, der die Gastgeber mit dem bereits erwähnt strittigen Tor belohnte und die Aufholjagd einleitete.
"Wir respektieren, dass Aasee sehr stark war", hielt Nottebaum fest, das Zustandekommen der Niederlage wird ihn allerdings noch beschäftigen. Gute Nachricht: Sonntag geht's gegen Nienberge gleich weiter.
BW Aasee - GS Hohenholte 5:2 (0:2)
0:1 Waltring (7.), 0:2 Aldenhövel (33.),
1:2 Sieckmann (71.), 2:2 D. Kampschulte (78./FE),
3:2 D. Kampschulte (86./FE), 4:2 Sieckmann (89.),
5:2 Sieckmann (90.)