Und täglich grüßt das Murmeltier

von Justus Heinisch

(25.03.18) Die alte Hollywood-Perle um Schauspieler Bill Murray spielt davon, dass ein chronisch genervter Wetterreporter in einer Zeitschleife steckt. Das Schlimme: Der sich wiederholende Tag ist der Murmeltiertag. Das putzige Tierchen kriecht aus seinem Häuschen und kündigt an, wie lange der Winter noch vorhat, anzuhalten. Das ganze Spiel hält lange an, der Protagonist lernt, ein besserer Mensch zu werden.

Ob Klas Tranow und Murray sich kennen? Ob für den TuS in Wahrheit nicht elf Menschen kicken, sondern elf Murmeltiere? Wie schon in der Vorwoche gegen Bösensell spielte Altenberge II gut, doch die Belohnung blieb aus. Wieder verlor Altenberge mit 0:1, diesmal beim SV Rinkerode. 

Ein enges, umkämpftes Spiel war das. Was letztendlich den Ausschlag gab, dass seine Rinkerorder die Punkte behielten und nicht sein Buddy Tranow den Sieg holte? Da musste SVR-Coach Roland Jungfermann ein wenig überlegen. Das Chancenplus lag auf Rinkeroder Seite. Und das war sicherlich ein kleiner Faktor für den Sieg. Einmal hat es gescheppert, Sandro Pietsch war nach 52 Minuten zur Stelle. Aus zwölf Metern bugsierte er den Ball ins Tor, Kollege Maximilian Groß legte vor. 

Umstellungen beim SVR

"Von uns war es eine gute erste Halbzeit, wir haben Rinkerode vor Probleme gestellt", resümiert Tranow. "Wir haben es aber einfach nicht geschafft, die klaren Torchancen herauszuspielen." Rinkerode hingegen brachte nach dem Seitenwechsel besser seine spielerischen Elemente auf den Acker, war aber zu gnädig, Altenberge den Gnadenstoß zu verpassen. Da hatte Jan Fabian Winter im Altenberger Kasten nämlich was dagegen. Winter, ein billiger Verweis zum Murmeltiertag mal außen vor, holte sich ein Extra-Lob von Tranow ab.

Rinkerode stellte mehrmals um. Startete Jungfermanns Elf noch mit einer Dreierkette, spielte sie später in einem 4-4-2-System. Ausfälle, Positionswechsel etc. - nicht einfach, doch Jungfermann lobte: "Insgesamt war das kämpferisch sehr gut. Das war eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe."

Tranow hingegen zeigte sich als fairer Verlierer: "Rinkerode hat verdient gewonnen." Was fehlt, sind die letzten Prozentkörner in der Offensive, ist er sich sicher. "Wir brauchen 100 Prozent Willen und nicht 98 Prozent. Es fehlt ein wenig die Geilheit auf Tore." Übrigens: Im Film gibt es derweil ein Happy End. Nach mehreren Anläufen darf Murray endlich den nächsten Tag erleben. Die Freude bei ihm ist nach den vielen Versuchen umso größer.

SV Rinkerode - TuS Altenberge II     1:0 (0:0)
1:0 Pietsch (52.)