Kreisliga A2
Otti mit wichtigem Befreiungsschlag
Von Pascal Bonnekoh
(17.04.23) Noch hatte BW Ottmarsbocholt einen gewissen Abstand zum Tabellenkeller. Nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie kam die gefährliche Zone jedoch Stück für Stück näher. Da hat der 3:2 (1:1)-Heimerfolg gegen ein mal wieder extrem ersatzgeschwächtes SG Selm so richtig gut getan.
"Es wurde mal wieder Zeit. Wir haben in den letzten zwei Wochen gut gearbeitet. Im Spiel hat man gemerkt, dass wir es mehr wollten", berichtete Ottibottis Spielertrainer Sebastian Schnetgöke. Das sah Selms Coach Mario Rast recht ähnlich: "Wir waren mit dem letzten Personal auf der Platte. Beim Anpfiff hatte ich genau elf Spieler plus einen Ersatztorwart. Dann kamen noch drei von der Zweiten rüber, wovon zwei schon 90 Minuten gespielt haben. Otti konnte hingegen fünf Mal wechseln und hatte noch drei Optionen auf der Bank. Die waren fitter und wollten sich unbedingt aus dem Keller befreien. Wir hatten hingegen zu viele angeschlagene Spieler und zu viele, die nicht vernünftig trainiert haben. Dafür haben wir die Rechnung bekommen."
Blau-Weiße Standardstärke
Auf ihre individuelle Klasse konnten sich die Selmer dennoch verlassen. Nachdem Malte Goerdt die Hausherren früh mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung geschossen hatte (12.), glich Felix Schröder nach einem Abstimmungsproblem zwischen Schnetgöke und Keeper Dennis Kerkenhoff die Partie prompt wieder aus (20.). Vor dem Seitenwechsel hatten Goerdt und Benedikt Godek zwar jeweils zwei gute Gelegenheiten auf die erneute Blau-Weiße Führung, dennoch ging es mit einem 1:1 in die Pause. "Wir sind mit einem guten Gefühl in die Halbzeit gegangen, haben dann aber direkt das 1:2 bekommen. Wir haben uns aber nicht hängenlassen, weil wir wussten, dass wir gut drin waren", berichtete Schnetgöke.
Erneut hatte Schröder für die Gäste zugestochen (47.). Insbesondere über ruhende Bälle blieben die Gastgeber aber gefährlich. In der 74. Spielminute landete abermals ein Freistoß direkt im Selmer Kasten. Dieses Mal hatte sich Stephan Rosenberger den ruhenden Ball geschnappt. Der erlösende Siegtreffer ließ dann aber nochmal lange auf sich warten. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit machte Gunnar Nacke nach einer Ecke von Usama Khazneh den Dreier klar. "Der Sieg war extrem wichtig, vor allem fürs Selbstvertrauen. Wir haben in den letzten fünf Spielen eigentlich immer einen auf den Sack bekommen und nach unten haben wir jetzt auch etwas mehr Ruhe", freute sich Schnetgöke.
Rast haderte wiederum mit den Gegebenheiten: "Für uns war es ärgerlich. Einfache Mittel hätten gereicht. Ein voller Kader hätte gereicht. Julian Wilhelm ist dann auch noch verletzt ausgefallen, wodurch wir in der Mitte gar keine Ordnung mehr hatten. Außerdem ist die Gesamtheit nicht an ihr Niveau rangekommen."
BW Ottmarsbocholt - SG Selm 3:2 (1:1)
1:0 Goerdt (12.), 1:1 Schröder (20.),
1:2 Schröder (47.), 2:2 Rosenberger (74.),
3:2 Nacke (90.+3)