Wochen der Wahrheit

Von Pascal Bonnekoh

(27.10.23) BW Aasee hat es nach dem Abstieg aus der Bezirksliga bis runter in den Abstiegskampf der Kreisliga A gespült. Die neu formierte Truppe mit dem ebenfalls neuen Trainer Patrick Ebong scheint sich noch nicht so ganz gefunden haben. Umso wichtiger sind die verbleibenden vier Partien der Hinrunde, bei denen man es ausschließlich mit Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu tun bekommt. Mit dem SV Herbern II, dem SV Rinkerode sowie dem TuS Ascheberg trifft man sogar gleich auf alle drei Mannschaften, die aktuell die Abstiegsplätze belegen.

"Das sind alles wichtige Spiele. Wir wollen am Ende der Hinrunde nicht mehr da unten stehen", gibt Aasees Kapitän Lennart Märten eine klare Marschroute vor. Die Wochen der Wahrheit beginnen an diesem Sonntag mit einem Heimspiel gegen die Rinkeroder. "Das wird wieder ein Kampfspiel werden. Wir haben das Glück, bei uns Zuhause auf Kunstrasen zu spielen. Das kommt uns entgegen. Wir versuchen immer, spielerische Lösungen zu finden. Das ist auf einem tiefen Rasen schwieriger. Wir werden alles versuchen, um das Spiel zu gewinnen. Wir wollen die drei Punkte holen und uns von unten absetzen", führt Märten weiter aus.

"Wir sprechen ganz klar von Abstiegskampf"

Die Situation der Blau-Weißen ist aktuell tatsächlich noch gar nicht so dramatisch. Fünf Punkte Abstand hat man zum Relegationsplatz und gleichzeitig sind wir noch längst nicht am Ende der Saison angekommen. Trotzdem ist sich Märten der drohenden Gefahr bewusst: "Wir sprechen ganz klar von Abstiegskampf. Als Absteiger geht man natürlich mit hohen Erwartungen in die Liga. Letztendlich haben wir aber einige Spiele unglücklich verloren und in einigen Spielen auch einfach nicht gut gespielt. Die Mannschaft wurde umstrukturiert. Es gab wie üblich für Aasee viel Fluktuation. Uns fehlt es an Konstanz, wodurch wir aktuell da stehen, wo wir stehen."

Über ein Dutzend Spieler haben sich im vergangenen Sommer der Mannschaft angeschlossen oder sie verlassen. Dazu hat sich mit André Kuhlmann der Trainer nach vier Jahren verabschiedet. Da kann die Gewöhnung aneinander auch mal ein bisschen länger dauern. Märten bleibt aber optimistisch: "Es wird immer besser. Das Trainerteam kommt in seine Aufgaben immer mehr rein und wir als Mannschaft finden immer besser zusammen. Da wir viele Studierende haben, sind einige mal nicht da. Dadurch spielen wir selten mit der gleichen Startelf. Aber auch das ist für Aasee nichts Neues."

Anschwitzen, der 12. Spieltag

SG Selm - Fortuna Schapdetten (Freitag, 19:30 Uhr)
Während die SG Selm mit zwei Siegen aus den vergangenen drei Partien auf einem aufsteigenden Ast unterwegs ist, läuft es bei Fortuna Schapdetten nach dem 5:1-Achtungserfolg gegen Saxonia Münster eher wieder bescheiden. Mit der Fortuna direkt im Nacken führt die SG die zweite Hälfte der Tabelle an. Und die zwei Tabellenhälften werden momentan nicht nur von einer imaginären Linie getrennt, sondern tatsächlich von einem kleinen Punktesprung. Vor den Selmern steht die Zwote Sendens, die jedoch fünf Punkte mehr auf dem Konto hat. Möchte eins der beiden Teams also oben irgendwo mitmischen, muss hier eigentlich ein Dreier her.
Märten: Schapdetten kenne ich noch nicht. Selm hat vorne gute Spieler drin. 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

VfL Senden II - SV Herbern II (Sonntag, 12:30 Uhr)
Da sind wir auch schon bei den Sendenern angekommen, die aktuell in hervorragender Verfassung sind. Fünf Spiele in Folge verlor man nicht und nur eins spielte man Unentschieden. Ganz im Stile einer Spitzenmannschaft gewann man zuletzt sogar Spiele, wo man nicht mal unbedingt besser war als der Gegner. Den Herbernern wird es wiederum ziemlich egal sein, wie man an Punkte kommt. Hauptsache es kommen irgendwie Punkte rein. Mit dem jüngsten 5:3-Sieg gegen Saxonia Münster hat man allerdings wieder auf sich aufmerksam gemacht. Man ist vom letzten Tabellenplatz auf Platz 14 gesprungen und hat vor allem den Abstand zum rettenden Ufer klein gehalten. 
Märten: Herbern ist auch nicht gut in die Saison gestartet, die habe ich aber auch noch nicht gesehen. Senden wird es machen. 2:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

GW Albersloh - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 15:00 Uhr)
GW Albersloh hat es aktuell nicht leicht. Fast ausschließlich bekommt man es mit Mannschaften aus dem oberen Regal zu tun. Dem eigenen Selbstbewusstsein wird wiederum geholfen haben, dass man dem SC Nienberge jüngst einen Punkt abgeluchst hat. Und das nicht mal unverdient. Einen ähnlichen Spielverlauf wird man wohl auch gegen BW Ottmarsbocholt unterschreiben, die zuletzt GS Hohenholte schlugen und gegen den SV Bösensell Unentschieden spielten. 
Märten: 2:2
Heimspiel-Tipp: 1:2

SV Bösensell - GS Hohenholte (Sonntag, 15:00 Uhr)
Vom Spitzenreiter zum Jäger. Diesen Wandel mussten allein in dieser Saison der SV Bösensell sowie GS Hohenholte bereits durchmachen. Die Gelb-Schwarzen sind wegen einer Dürrephase inzwischen sogar etwas weiter abgerutscht in der Tabelle, konnten mit dem 2:1-Erfolg vom vergangenen Wochenende gegen BW Aasee das Ruder aber endlich wieder herumreißen. Der SVB hat wiederum einfach nur in zwei seiner vergangenen drei Partien Unentschieden gespielt und schon ist die SG Sendenhorst davongerauscht. Mit einem etwas anderen Saisonverlauf hätten wir hier also ein echtes Spitzenspiel haben können. Außerordentlich interessant dürften die 90 Minuten dennoch werden.
Märten: Bösensell ist eine gute Mannschaft mit guter Offensive. Und die spielen nicht in Hohenholte auf Rasen, was uns letzte Woche zum Verhängnis geworden ist. 3:1
Heimspiel-Tipp: 3:1

BW Aasee - SV Rinkerode (Sonntag, 15:00 Uhr)
Wie wichtig dieses Spiel für BW Aasee ist, haben wir bereits erläutert. Jetzt kommt aber auch noch die andere Seite hinzu. Denn die Rinkeroder brauchen so ziemlich jeden Punkt, den sie irgendwie bekommen können. Und mit ihrer defensiven Herangehensweise haben sie einigen Teams das Leben zuletzt ziemlich schwer gemacht. Auf die Blau-Weißen wartet also mal wieder eine ordentliche Aufgabe. Man wird das Rinkeroder Bollwerk knacken müssen, ohne dabei die Konterabsicherung zu vernachlässigen.
Märten: Ich denke schon, dass wir Zuhause gewinnen werden. Ich hoffe, dass wir auch mal wieder ein paar Tore schießen werden. 4:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

SG Sendenhorst - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Je näher Halloween kommt, desto gruseliger wird die Sendenhorster Siegesserie. Sieben Spiele in Folge hat man inzwischen gewonnen. Insbesondere die eigene Defensive scheint momentan kaum zu überwinden zu sein. Immerhin hat man bei den sieben Siegen insgesamt nur drei Gegentore kassiert. Nicht wirklich überraschend stellt man die beste Defensive der Liga. Und das sogar mit vier Toren Abstand. Das klingt jetzt nicht unbedingt nach dem Aufbaugegner, den das Tabellenschlusslicht TuS Ascheberg eigentlich so dringend benötigt. Alles andere als ein lockerer Sieg der Sendenhorster würde hier doch schon sehr überraschen. Im Fußball sind aber auch schon deutlich verrücktere Sachen passiert.
Märten: Sendenhorst ist für mich die beste Mannschaft der Liga. 3:0
Heimspiel-Tipp: 4:0

Saxonia Münster - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Saxonen haben gleich mehrfach verpasst, sich klar vom Tabellenkeller abzusetzen. Man schlug zwar knapp die Ascheberger, dafür verlor man aber die Duelle mit dem SV Herbern II sowie dem SV Rinkerode. Jetzt stehen wiederum erstmal wieder Duelle mit dem Tabellenoberhaus an. Unter Platz sechs steht aktuell keiner der kommenden vier Gegner. Gleichzeitig wären die Grün-Weißen aber auch nicht die Ersten, die an der so intensiven Spielweise der Saxonen zu knabbern haben. Dank der jüngsten Ergebnisse wird das Selbstvertrauen in Amelsbüren allerdings aktuell so hoch sein wie schon lange nicht mehr.
Märten: 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:4

TuS Altenberge - SC Nienberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Jede Serie endet einmal und meistens fühlt es sich nicht so wirklich gut an. Das gilt nicht nur für Game of Thrones und Lost, sondern auch für den TuS Altenberge sowie den SC Nienberge. Nach sieben Pflichtspielerfolgen in Serie musste sich der TuS in Amelsbüren geschlagen geben. Der Nienberger Höhenflug nahm wiederum bereits vor zwei Wochen ein abruptes Ende. In Bösensell verlor man und darauf folgte dann auch noch eine eher uninspirierte Leistung gegen GW Albersloh. Das macht dieses Spiel aber nicht minder spannend. Denn Nienberge und Altenberge liegen nicht nur geografisch nah beieinander, sondern auch punktetechnisch. Dank einem Zähler mehr auf dem Konto steht der SCN aktuell noch vor dem TuS. Mal schauen, wie das nach dem Derby aussieht.
Märten: Spannendes Spiel. 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:2