Mut wird belohnt

Von Pascal Bonnekoh

(05.11.23) Es lässt sich darüber streiten, ob der 3:2 (2:1)-Auswärtssieg vom VfL Senden II bei GW Amelsbüren hundertprozentig verdient war. Denn auch die Grün-Weißen lieferten eine sehr ordentliche Leistung ab. Die Sendener waren wiederum äußerst mutig und das machte sich bezahlt.

"Von beiden Mannschaften war es ein schönes Spiel für die Zuschauer mit extrem vielen Torchancen. Wir waren sehr griffig. Wir sind die Partie mutig angegangen und haben Amels damit überrascht", berichtete Sendens Coach Phillipp Roberg. Dem konnte sein Gegenüber nur zustimmen. "Ich muss nicht erzählen, dass das kein klassischer Aufsteiger ist. Die haben keinen Druck und richtig viel Bock. Die haben uns früh attackiert und wir haben erstmal ein wenig gebraucht, um damit klarzukommen", so André Frankrone. Die ersten Möglichkeiten gehörten dementsprechend auch den Gästen.

"Das Spiel hätte in der zweiten Halbzeit in beide Richtung kippen können"

Doch bevor die Sendener in Führung gingen, tauchten auch die Grün-Weißen vor dem gegnerischen Kasten auf. Patryk Niemyt scheiterte jedoch an Keeper Cedric Schubert. Kurz darauf klingelte es dann aber doch das erste Mal. Lukas Auth spielte raus auf Finn-Jakob van de Pol, der Mehmet Coban zum 1:0 bediente (24.). "Das war zu diesem Zeitpunkt eine hochverdiente Führung", freute sich Roberg. Und rund zehn Minuten später durfte er schon wieder jubeln. Nachdem Marius Klönne die Chance zum Ausgleich liegen gelassen hatte, luchste Joris Rieger Max Leisgang die Kugel ab und schloss trocken zum 2:0 ab (35.). "Danach haben wir jedoch Amels ins Spiel kommen lassen. Wir hatten erst Glück, als unser Torwart gut gehalten hat. Beim Gegentor hatten wir dann allerdings ein wenig Pech", führte Roberg weiter aus.

Nach einem Eckball fand die Kugel ihren Weg zu Leon Münsterkötter, der aus dem Rückraum einfach mal abzog. Und dank eines missglückten Blockversuchs landete der Ball auch irgendwie im Netz (41.). "In der ersten Halbzeit haben bei uns mindestens 20 Prozent gefehlt. Die zweite Halbzeit ging dann aber klar an uns. Wir haben viel investiert und haben sehr agil gespielt", sagte Frankrone. Die Gäste ließen sich wiederum etwas weiter fallen und legten den Fokus auf schnelle Gegenstöße. Das klappte soweit auch ganz gut, Tore gab es zunächst jedoch nicht mehr. Jan Hendrik Möller, Niklas Thewes und Klönne vergaben aussichtsreiche Möglichkeiten auf den Ausgleich, während die Sendener mehrfach die Chance hatten, den Sack frühzeitig zuzumachen. Der eine entscheidende Konter glückte den Gästen dann aber doch. Nach einer Balleroberung marschierte Justin Adam Stawiarski allein auf den gegnerischen Kasten zu und erhöhte auf 3:1 (83.).

Damit war die Partie dann auch gegessen, auch wenn Klönne mit Abpfiff nochmal auf 2:3 verkürzte (90.+4). "Das Spiel hätte in der zweiten Halbzeit in beide Richtung kippen können. Wir haben viel Selbstvertrauen und wollten zeigen, wie gut wir sind. Das haben wir in der ersten Halbzeit geschafft. In der zweiten Halbzeit waren wir dann die etwas glücklichere Mannschaft. Wir freuen uns, eine sehr gute Mannschaft geschlagen zu haben", resümierte Roberg. Frankrone fühlte sich hingegen mal wieder an die vergangene Saison erinnert: "Eine gute Halbzeit reicht gegen so einen starken Gegner nicht. Wir haben viel zu viele Fehler defensiv gemacht und offensiv zu viel liegengelassen. In Summe war das - gegen eine Mannschaft, die mutig ist, agil auftritt und daher auch nicht unverdient das Spiel gewinnt - zu wenig."

GW Amelsbüren - VfL Senden II     2:3 (1:2)
0:1 Coban (24.), 0:2 Rieger (35.),
1:2 Münsterkötter (41.), 1:3 Stawiarski (83.),
2:3 Klönne (90.+4)