Kreisliga A2
Ratloser Frankrone
Von Pascal Bonnekoh
(20.11.23) Üblicherweise hat GW Amelsbürens Coach André Frankrone stets eine Antwort parat. So langsam gehen ihm jedoch die Ideen aus. Die 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen die SG Selm war die bereits dritte Saisonniederlage in Folge.
"Ich bin ratlos. Ich weiß nicht, wo ich ansetzen soll. Wir sind komplett in einer Negativspirale, obwohl wir keine schlechten Leistungen zeigen", so Frankrone. Im ersten Durchgang war der Ball größtenteils auf Amelsbürener Seite. Torgefahr strahlten jedoch beide Teams nicht wirklich aus. Felix Schröder hatte eine nennenswerte Chance, während Jan Hendrik Möller aus spitzem Winkel an Keeper Nils Böckenbrink scheiterte. "Amels hatte auf jeden Fall mehr Spielanteile. Das ist schon richtig gut, was die da mit dem Ball anstellen. Damit hatten wir so unsere Schwierigkeiten, wir haben aber trotzdem wirklich gut verteidigt", berichtete Selms Trainer Marcel Seidel.
Konträre Entwicklungen
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann aber endlich so langsam an Fahrt auf. Möller verpasste knapp eine Flanke von Fabian Büring und Marius Klönnes Schuss flog knapp am Kasten vorbei. Den Selmern reichte wiederum eine kleine Unaufmerksamkeit der Hausherren bereits aus. Amelsbürens Schlussmann Lukas Wünnemann verschätze sich beim Rauslaufen ein wenig. Robin Coerdt kam an die Kugel, umkurvte Wünnemann und schob aus spitzestem Winkel zum 1:0 ein (70.). Die Grün-Weiße Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Begleitet von Selmer Protesten steckte Klönne für Florian Friepörtner durch, der zum einschussbereiten Emmanuel Boryor querlegte (78.). Laut der SG war der Ball bei der Torentstehung im Seitenaus.
Der Treffer zählte dennoch und dann kam es noch bitterer für die Gäste. In der 82. Spielminute setzte Anton Vynnyk im Mittelkreis zur Grätsche an. Statt des Balls traf Vynnyk jedoch nur Friepörtner und sah daher den Roten Karton. Aber auch davon ließen sich die Gäste nicht unterkriegen. In Unterzahl spekulierten die Selmer weiter auf den einen entscheidenden Moment. Und den schenkten die Grün-Weißen ihnen auch. Schröder erlief einen zu kurz geratenen Rückpass zu Wünnemann und vollendete eiskalt ins kurze Eck (88.). "Dann haben wir natürlich die Brechstange ausgepackt. Patryk Niemyt und Emmanuel Boryor hatten noch je einen Abschluss, aber es sollte nicht sein. Das ist schwierig zu akzeptieren. Seit Wochen zeigen wir nicht zwingend schlechte Auftritte, aber wir machen viel zu viele Fehler. Am Donnerstag spielen wir schon gegen Aasee. Wir müssen zusehen, dass wir den Bock umstoßen. Ich habe keinen Bock, mit vier Niederlagen in die Winterpause zu gehen", so Frankrone.
In Selm sieht die Welt wiederum ziemlich gut aus. Dank des fünften Dreiers in Serie haben sich die Selmer bis auf Platz sieben vorgeschoben und stehen somit vor dem SC Nienberge und den Amelsbürenern. "In Unterzahl ist der Sieg natürlich erstmal glücklich. An sich war es aber trotzdem eine gute Mannschaftsleistung. Nachdem wir am Donnerstag schon ein Spiel hatten, haben wir Läuferisch wieder sehr viel investiert. Mit der Entwicklung der letzten Wochen bin ich auf jeden Fall zufrieden", resümierte Seidel.
GW Amelsbüren - SG Selm 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Coerdt (70.), 1:1 Boryor (78.),
1:2 Schröder (88.)
Rote Karte: Selms Vynnyk (82./grobes Foulspiel)