Kreisliga A2
Ottibotti stoppt Sendener Höhenflug
Von Pascal Bonnekoh
(19.11.23) Acht Spiele in Folge hatten die Jungs vom VfL Senden II nicht verloren. In der Tabelle ging's hoch bis auf den vierten Tabellenplatz. Ausgerechnet im Derby gegen BW Ottmarsbocholt nahm der Höhenflug jetzt ein abruptes Ende. Auswärts bei den Blau-Weißen verlor man mit 2:3 (0:0).
In der ersten Halbzeit passierte noch nicht allzu viel. Die Gastgeber waren am Drücker und hätten nach Chancen von Thimo Kock und Benedikt Godek auch in Führung gehen können. Die Chancen ließ man jedoch liegen, sodass es mit einem 0:0 in die Pause ging. Umso spektakulärer war dafür der zweite Durchgang. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff wurde Fynn Goerdts Abschlussversuch noch abgewehrt. Dafür stand sein Bruder, Malte Goerdt im Rückraum bereit, um die Hausherren in Führung zu schießen. "Ab der 55. Minute haben wir dann etwas den Faden verloren. Wir hatten Glück, dass wir nicht sogar das 1:3 bekommen", berichtete Ottibottis Spielertrainer Sebastian Schnetgöke.
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind
Zunächst traf Joris Rieger nach einem Ballgewinn von Justin Adam Stawiarski zum Ausgleich (57.), ehe Jan Pohlmann einen perfekten Laufweg wählte und von Lukas Auth mustergültig bedient wurde (61.). Die spielentscheidende Szene ereignete sich hingegen wohl kurz nach dem Führungstreffer der Gäste. Nach einem tiefen Ball von Alexander Wanstrath, der dank des sehr ordentlichen Rückenwindes immer länger und länger wurde, marschierten plötzlich drei Sendener auf den Blau-Weißen Kasten zu. Finn-Jakob van de Pol schnappte sich die Kugel und legte quer für Pohlmann. Mehmet Coban war jedoch ebenfalls mitgelaufen. Und ohne seinen besser postierten Nebenmann wahrzunehmen, spitzelte Coban die Kugel knapp am Kasten vorbei. "Das hätte die Entscheidung sein können", ärgerte sich Sendens Co-Trainer René Stuhldreier.
Stattdessen zogen die Gastgeber wieder das Tempo an. Nach einer Flanke von Andreas Rudi wehrte Sendens Keeper Cedric Schubert einen Kopfball von Vincent Lindfeld ab. Erneut landete die Kugel vor Lindfelds Füßen, dessen Nachschuss jedoch an die Unterkante der Latte knallte. Im dritten Anlauf bugsierte Gunnar Nacke das Spielgerät dann aber doch über die Linie (66.). Und nur eine Minute später mischte sich erneut der Wind ein. Bei einer Bogenlampe von Jakob Münch flog der Ball zunächst Richtung gegnerischem Kasten. Plötzlich entschied sich die Kugel jedoch anders und landete genau vor den Füßen Godeks, der den Ball gut verarbeitete und im linken Eck versenkte (67.).
"Das war ein ganz kurioses Tor. Danach haben wir nochmal Druck gemacht. Wir hatten zwei gute Chancen und zwei, drei Ecken, bei denen wir eigentlich das 3:3 machen müssen. Man kann dennoch nicht von einer unverdienten Niederlage sprechen. Trotzdem fragen wir uns, wie wir das Spiel verlieren konnten. Wir kamen nicht in unseren Lauf", resümierte Stuhldreier. Schnetgöke ärgerte sich hingegen noch ein wenig über die zwischenzeitliche Schwächephase seiner Elf: "Wenn wir die 15,20 Minuten abstellen würden, wo wir nicht konzentriert sind, wird es vielleicht auch mal ein entspannter Tag für die Trainer und die Zuschauer. Wir freuen uns aber natürlich über den aus meiner Sicht verdienten Derbysieg. Wir waren in allen Belangen überlegen."
BW Ottmarsbocholt - VfL Senden II 3:2 (0:0)
Tore: 1:0 Goerdt (47.), 1:1 Rieger (57.),
1:2 Pohlmann (61.), 2:2 Nacke (66.),
3:2 Godek (67.)