Ein eher kampfbetontes Derby

Von Pascal Bonnekoh

(17.09.23) Fast schon typisch für ein Duell zwischen zwei Nachbarorten, rückte auch beim Derby zwischen Fortuna Schapdetten und dem SV Bösensell das Spielerische eher so ein wenig in den Hintergrund. Dafür bekam der Kampf um den Ball einen deutlich höheren Stellenwert. Und da beide Teams das auch so annahmen, konnten sich dann auch beide Seiten mit dem 2:2 (1:1) anfreunden.

"Es war ein kampfbetontes Derby. Fußballerisch war es nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Das kann auch nicht der Anspruch von beiden Mannschaften sein. Es gab viele Defizite. Das Spiel war halt emotional, wie so ein Derby eben ist. Daher geht das Ergebnis dann auch völlig in Ordnung", so Schapdettens Trainer Frank Averesch. Bösensells Coach Bernd Westbeld konnte seinem Gegenüber da nur zustimmen: "Wir waren in der ersten Halbzeit stärker, dafür kam Schadpetten in der zweiten Halbzeit etwas mehr auf." Den Start in das Spiel hatte sich der Bösenseller Übungsleiter aber trotzdem wohl etwas anders vorgestellt: "Wir haben genau das gemacht, was man nicht machen sollte. Wir haben im Spielaufbau den Ball verloren und damit das Umschaltspiel von Schapdetten eingeleitet."

"Die Freude war groß, aber die Konzentration fehlte"

Simon Christoph Stüber eroberte in der sechsten Spielminute den Ball und schickte Chris Pieter Bendig auf die Reise, der die Hausherren umgehend in Führung schoss. "Danach waren wir dann aber die spielbestimmende Mannschaft und hatten ein, zwei Halbchancen. Durch die erste richtige Chance haben wir dann direkt ausgeglichen", so Westbeld. Über Hannes Carl Volbracht und Lutz Johann Kröger gelang die Kugel zu Torschütze Oliver Mersmann (36.). "Nach 15 Minuten haben wir den Faden verloren. Da war der Druck dann schon relativ groß. In der zweiten Halbzeit waren wir aber ebenwürdig", berichtete Averesch. Nach einem weiten Einwurf von Simon Stüper verlängerte Patrick Heumann für Manuel Heumann, der zur erneuten Schapdettener Führung einköpfte (73.).

"Die Freude war groß, aber die Konzentration fehlte. Beinahe postwendend ist das 2:2 gefallen, dem auch noch ein klares Foulspiel vorausgegangen war. Unser Innenverteidiger wurde klar weggeschubst. Aber so ist halt Fußball. Vielleicht hat der Schiri es anders gesehen. Wir können mit dem Punkt gut leben und Bösensell glaube ich auch", so der Trainer der Heimelf. Einen Freistoß Timo Schröders drückte Gufäb Hatam im Nachfassen über die Linie (77.). Noch war die Partie aber nicht ganz vorbei. "Danach gab es Emotionen hüben wie drüben. Es gab zwar keine Riesenchancen mehr, aber man hatte das Gefühl, dass es auf beiden Seiten nochmal einschlagen könnte. Daher ist das 2:2 dann auch wohl leistungsgerecht"", schilderte Westbeld die letzten Minuten des Spiels.

Fortuna Schapdetten - SV Bösensell     2:2 (1:1)
1:0 Bendig (6.), 1:1 Mersmann (36.),
2:1 Heumann (73.), 2:2 Hatam (77.)