Gemeinsames Geburtstagsgeschenk

Von Pascal Bonnekoh

(29.09.23) Am heutigen Freitag hat Daniel Thihatmar, Coach von Saxonia Münster, seinen Ehrentag. Und besser hätte dieser besondere Tag für ihn wohl gar nicht starten können. Nachdem seine Schützlinge nach einer äußerst einseitigen ersten Halbzeit doch noch irgendwie mit 2:1 (0:1) gegen die SG Selm gewonnen hatten, kannte die Freude keine Grenzen mehr.

"Es ging bis heute Morgen um halb fünf. Es war aber eher ein Geschenk von Selm, als von meiner Mannschaft. Wir haben in der ersten Halbzeit nichts gesehen. Die haben uns komplett dominiert. Ich habe noch keine Mannschaft gesehen, die uns so dermaßen bestimmt hat. Zur Halbzeit habe ich mich dann kurz beim lieben Gott bedankt, dass wir nur 0:1 hinten liegen", so Thihatmar. Selm gab das Tempo an, doch wie zuletzt schon des Öfteren fehlte vor dem gegnerischen Kasten die nötige Effizienz. Nachdem Dennis Clement Dias und Niklas Neumann die dicksten Selmer Chancen noch liegengelassen hatten, traf Felix Schröder kurz vor der Pause immerhin noch zur Halbzeitführung (40.).

Sieben Punkte im September

"Wir haben eine wirklich gute erste Halbzeit gespielt. Für die zweite Halbzeit hatten wir uns dann vorgenommen, es nicht nochmal so zu machen wie letzte Woche gegen Senden. Dann ist aber genau das gleiche wieder passiert. Wir konnten nicht mehr den Druck ausüben, wie in der ersten Halbzeit noch. Als wir uns dann das erste Gegentor gefangen haben, ging der Kopf an,", berichtete Selms Coach Marcel Seidel. Malte Stephan und Julian Wilhelm verpassten es jeweils per Kopf, für die vorzeitige Entscheidung zu sorgen, ehe sich das gesamte Saxonen-Glück in Boubacar Sidi Diallo bündelte. In der 74. Spielminute scheiterte er immer wieder entweder an einem Selmer Abwehrbein oder an Keeper Nils Böckenbrink, irgendwie kam die Kugel aber stets zu ihm zurück, sodass er schlussendlich den Ball dann doch über die Linie drückte.

Und das entscheidende 2:1 fiel dann auch noch ausgerechnet in der 90. Spielminute. Diallo steckte per Picke für Alex Jörg Schröer durch, der die Kugel ebenfalls mit der Picke an Böckenbrink vorbeispitzelte. "Da passte auf einmal alles. Man merkte nach dem 1:1, dass wir noch mehr wollten, obwohl Selm auch immer gefährlich geblieben ist. Wir nehmen gerne die drei Punkte mit, auch wenn wir sie nicht zwingend verdient haben. So haben wir auf einmal schon sieben Punkte im September", freute sich Thihatmar. In der vergangenen Saison hatte es zum gleichen Zeitpunkt für nur drei Punkte gereicht. Seidel rätselte hingegen noch so ein wenig, wo genau seiner Mannschaft die Effektivität abhanden gekommen ist: "Wir haben nach dem Gegentor einfach nicht mehr gut gespielt. Dann verliert man so ein Spiel und keiner weiß so wirklich wieso. Steht man einmal unten drin, hemmt man sich selbst. Wir nehmen uns selbst aus dem Spiel und stehen jetzt wieder mit null Punkten da."

Saxonia Münster - SG Selm     2:1 (0:1)
0:1 Schröder (40.), 1:1 Diallo (74.),
2:1 Schröer (90.)