Kreisliga A2
SC Nienberge auf der Überholspur
Von Jost Klasmann
(01.10.23) Der SC Nienberge schlug Gelb-Schwarz Hohenholte im kleinen Derby und zieht damit an den Gästen vorbei. Auch ein früher Rückstand durch Schlawiner Mario Boonk beirrte die Gastgeber nicht, die das Spiel drehten und mit 3:2 (2:1) über die Zeit brachten.
Einen Führungstreffer wie diesen von Boonk sieht man fürwahr nicht alle Tage - ich bin mir sogar relativ sicher, dass es auch für einige Zuschauer für Ort zu schnell ging und sie den Ball nur im Tor liegen sahen. Doch was war passiert? Schiedsrichter Kevin Busche pfiff nach einem Foul an Hohenholtes Leon Marquardt zentral vor dem Gastgeber-Strafraum Freistoß und noch während SC-Keeper Frederik Teupen seine Mauer stellte lag der Ball schon im Tor - Schlingel Boonk hat wohl gut in der Regelkunde aufgepasst und ausgenutzt, dass er nicht auf das Signal des Schiedsrichters warten musste, um den Standard auszuführen und übertölpelte so den kompletten SCN (13.).
Nienberge unbeirrt
Auch vor dem Rückstand war Nienberge bereits in Ordnung im Spiel gewesen und zu einigen geblockten Abschlüssen gekommen, doch mit dem Gegentreffer wurden sie noch zielstrebiger - und nach einem Eckball belohnt. Der Ball war eigentlich schon aus der Gefahrenzone, doch die Gastgeber setzten nach und schlugen den Ball erneut vors Tor, wo sich Max Breul am zweiten Pfosten abgesetzt hatte und per Volley zum Ausgleich einschoss (19.).
Vielleicht inspiriert von Boonk gab es bis zur Hälfte auf beiden Seiten noch schnell oder kurz ausgeführte Freistöße, doch hüben wie drüben passten die darauffolgenden Hereingaben nicht ganz. Ein richtig dickes Ding ergab sich hingegen aus dem Spiel heraus, nachdem Breul mit einem Traumpass hinter die Kette Nick Münder halblinks in der gegnerischen Box fand. Dieser hatte sogar noch Zeit, den hohen Ball zu kontrollieren und so manch einer hatte bereits den Torschrei auf den Lippen, doch er setzte den Ball knapp rechts vorbei. Der Ärger währte allerdings nur kurz, denn Cedrik Eisfeldt machte es besser. Er natzte zwei Hohenholter vor dem Strafraum und schloss mit seinem Rechten platziert ins linke untere Eck ab. Christian Thier streckte sich im Gehäuse der Gäste noch weit, doch auch er verhinderte den Einschlag kurz vor der Pause nicht mehr (42.).
Glückloses Anrennen
Hohenholte kam motiviert aus der Halbzeit und versuchte viel über die rechte Seite, auf der der eingewechselte Bendik Nils Fechner ordentlich Radau machte und die Nienberger Defensive immer wieder zu direkten Duellen herausforderte. Nach einem weiteren Angriff über rechts wurde Hohenholte dann vermeintlich belohnt. Marquardt brachte einen Ball herein und fand einen Mitspieler, der Nienberges Teupen bereits überwunden hatte, doch die Rechnung nicht mit seinem Kollegen Jonas Lülf gemacht hatte. Der Hohenholter stand kurz vor der Linie und blockte den Versuch unfreiwillig. Zuerst sah es aus als wäre dies egal, da sein Block als Vorlage diente und der Ball dann doch im Netz zappelte, aber Pechvogel Lülf hatte im Abseits gestanden.
Noch bitterer wurde die Pille, als die Gastgeber nicht viel später davonzogen. Eine Ecke segelte bis an den zweiten Pfosten durch, wo Pascal Fischer goldrichtig stand und per Direktabnahme irgendwie durch Freund und Gegner hindurch das Tor fand(59.). Doch Hohenholte steckte nicht auf und verkürzte schnell: Marvin Wesseler stellte wieder den alten Abstand her nachdem er zu viel Raum bekommen hatte (63.). Hohenholte mühte sich wirklich ab, doch am Ende waren die Tabellenzweiten zu ideenlos um die Defensive der Hausherren zu knacken und es blieb bei dem 3:2 für Nienberge, das selbst noch ein Abseitstor erzielte. Mit dem Sieg marschiert der SCN weiter und kassiert sogar Hohenholte ein, das mit einem Sieg wieder an die Tabellenspitze gerückt wäre. Big Points.
SC Nienberge - GS Hohenholte 3:2 (2:1)
Tore: 0:1 Boonk (13.), 1:1 Breul (19.),
2:1 Eisfeldt (42.), 3:1 Fischer (59.),
3:2 Wesseler (63.)