"Hartes Stück Arbeit" für Bösensell

Von Pascal Bonnekoh

(29.09.23) Damit hatte wohl niemand gerechnet. Mit dem SV Herbern II empfing Tabellenführer SV Bösensell die Schießbude der Liga. Statt einer Klatsche für die Gäste, gab es aber ein Spiel ungefähr auf Augenhöhe. Mit etwas Glück gewannen die Hausherren dennoch mit 2:0 (1:0).

"Das war ein hartes Stück Arbeit. Gerade in der ersten Halbzeit hat Herbern uns echt vor Probleme gestellt. Das war nicht das typische Spiel Erster gegen Letzter. Herbern hat richtig gut gespielt", berichtete Bösensell-Coach Bernd Westbeld. Und das obwohl die Vorbereitung auf das Spiel ungewohnt aufwendig war für Herberns Trainer Daniel Heitmann. "Die Vorzeichen waren lange nicht mehr so schlecht. Wir hatten nur sieben Spieler aus dem eigenen Kader dabei und den Rest haben wir mit Jungs aus der Ersten und Dritten aufgefüllt. Wir hatten eine komplett zusammengewürfelte Truppe. Am Ende hab ich sogar noch eine halbe Stunde gespielt, obwohl das eigentlich nie mehr vorkommen sollte. Dafür haben wir es speziell in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Wir müssen sogar mit einer Führung in die Kabine gehen."

Positiver Fingerzeig

Tatsächlich wären die Gäste sogar beinahe früh in Führung gegangen. Lars Overs schnappte sich an der Mittellinie den Ball und hielt einfach mal drauf. Bösensells Keeper Marvin Holstein bekam die Kugel aber so gerade noch von der Linie gekratzt. Kurz darauf trafen dann aber auch schon die Hausherren. Eine Ecke Marvin Jannings köpfte Kapitän Julius Leifken in die Maschen (14.). Auch in Rückstand blieb Herbern dran. Aber auch Tom Paschedags Abschluss fischte Holstein aus dem Winkel. "Zur Pause muss es eigentlich 1:1 stehen oder vielleicht sogar 2:1 für Herbern. Da müssen wir uns bei unserem Torwart bedanken", waren Westbeld und Heitmann ähnlicher Meinung.

Nach dem Seitenwechsel mussten die Gäste dann wiederum ihrer hohen Arbeitsrate aus dem ersten Durchgang Tribut zollen. Man war weiterhin ganz ordentlich in der Partie, eigene Torchancen wurden aber immer weniger. Stattdessen hätten die Hausherren auch früher schon den Deckel draufmachen können. Florian Bußmann zielte aus elf Metern knapp über den Kasten und Hatam übersah kurz vor dem gegnerischen Kasten den besser positionierten Lars Rückel. Das 2:0 war dann wiederum eher ein Zufallsprodukt. Einen langen Ball Bösensells wollte Herberns Schlussmann Deniz Göcen eigentlich ganz entspannt aufnehmen, doch er rutschte genau dann aus, als der Ball kurz davor war in seinen Händen zu landen. Hatam bedankte sich und machte seinen zehnten Saisontreffer (70.).

"Hintenraus ist das 2:0 völlig in Ordnung. In der ersten Halbzeit hatten wir aber Glück. Nach der Pause hatten wir aber schon deutlich mehr vom Spiel und sind auch früh zu Chancen gekommen. Gerne hätten wir eher den Sack zugemacht", resümierte Westbeld. Heitmann war sich hingegen noch nicht ganz sicher, was er mit dem Gesehenen jetzt genau anfangen soll: "Gerade mit den Vorzeichen war es schon eine sehr beachtliche Leistung, aus der wir viel Positives mitnehmen können. Sieben Niederlagen in Folge sind jetzt aber auch schon ein Brett. Irgendwann müssen wir punkten. Gestern war jedoch schon ein guter Fingerzeig, dass innerhalb der Truppe der Glaube bleibt. Mit ein paar Grundtugenden können wir auch gegen die besten Mannschaften der Liga mithalten."

SV Bösensell - SV Herbern II     2:0 (1:0)
1:0 Leifken (14.), 2:0 Hatam (70.)