Spitzenspiel erfüllt Erwartungen

von Svenja Kleditzsch

(22.09.17) Die Toppartie des Wochenspieltags fand in Bösensell statt: Bereits im Vorfeld hatte das Duell zwischen Bösensell und Rinkerode die Bezeichnung des Spitzenspiels erhalten - zurecht, wie sich im Aufeinandertreffen der beiden Teams zeigte. Vor allem für den neutralen Zuschauer bot die Partie einiges zu sehen: Neben den fünf Toren beim 3:2 (1:0)-Sieg des SVB gab es zudem noch drei Platzverweise in einem harten, aber nicht unfairen Spiel.

Für Rinkerode begann die Partie denkbar schlecht: Stefan Pöhler wollte eine Situation in der Defensive spielerisch lösen, die Kugel gelangte aber zu Bösensells Nils Schulze Spüntrup, der 17 Meter vor dem Rinkeroder Kasten plötzlich frei war. SVR-Spieler Julian Vogt konnte Schulze Spüntrup nur per Foulspiel stoppen - und kassierte wegen der Notbremse glatt Rot (3.). In Überzahl ergaben sich für die Bösenseller zwar mehr Räume, trotzdem waren die Gäste aus Rinkerode dominanter und hatten mehr Ballbesitz vorzuweisen. Offensiv gab es auf beiden Seiten mehrere gute Aktionen, nur die hunderprozentigen Chancen fehlten zunächst. 

Rinkerode "die bessere Mannschaft"

Schließlich profitierten die Bösenseller von einem Rinkeroder Ballverlust im Mittelfeld. Über Oliver Mersmann und Linus Leifken ging es schnell nach vorne, Leifkens Flanke ins Zentrum landete bei Robin Voßkühler, der mit dem zweiten Kontakt zum 1:0 traf (25.). Rinkerode war vor allem nach Standardsituationen gefährlich, im Abschluss fehlte aber über weite Strecken das letzte Quäntchen Glück. Im zweiten Durchgang setzte sich diese Abschlussschwäche zunächst nahtlos fort. Wieder zeigten sich die Bösenseller effizienter, Mersmann erhöhte per Abpraller (58.). Kurz darauf kassierten dann auch die Gastgeber den ersten Platzverweis, Till Leifken musste nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Feld (60.). 

Den zwischenzeitlichen personellen Gleichstand nutzten die Rinkeroder zum 1:2 per Foulelfmeter durch Marc Düker (61.), der aber nur wenige Minuten später wegen Beleidigung Rot sah und selbst vom Platz musste (67.). Die erneute Unterzahl war den Rinkerodern weiterhin kaum anzumerken, auch wenn die Lücken in der Defensive zunahmen. "Wir waren zu jedem Zeitpunkt die bessere Mannschaft", fand Rinkerodes Co-Trainer Julian Spangenberg. Bösensell-Coach Fabian Leifken stimmte dem zu: "Rinkerode war die ganze Zeit über gut im Spiel." Trotzdem zeigten sich die Gastgeber für den nächsten Treffer verantwortlich, Lennard Overhoff traf per Freistoß aus 18 Metern zum 3:1 (83.). Zwar kamen die Rinkeroder durch Jan Hoenhorst, der die Kugel aus der Drehung vom Sechzehnereck aus sehenswert in den rechten Giebel schlenzte, noch mal ran (89.), zu einem Punktgewinn reichte es aber nicht mehr. 

SV Bösensell - SV Rinkerode     3:2 (1:0)
1:0 Voßkühler (25.), 2:0 Mersmann (58.),
2:1 Düker (61./FE), 3:1 Overhoff (83.),
3:2 Hoenhorst (89.)
Rot: SV Rinkerode: Julian Vogt (3./Notbremse) und Marc Düker (67./Beleidigung)
Gelb-Rot: SV Bösensell: Till Leifken (60./wdh. Foulspiel)