Nienberge hat nicht mit Tahiri gerechnet

Von Pascal Bonnekoh

(07.10.22) Armen Tahiri lässt es nach zahlreichen höherklassigen Stationen aktuell bei der zweiten Mannschaft von SW Havixbeck etwas ruhiger angehen. Da die Erste jedoch seit Wochen über Personalmangel plagt, half Tahiri unter der Woche im Derby gegen SC Nienberge aus und avancierte prompt zum Matchwinner. Beim 3:1 (2:0)-Auswärtserfolg der Schwarz-Weißen steuerte er zwei Buden bei.

Bereits nach acht Minuten tauchte Tahiri das erste Mal gefährlich vor dem Nienberger Kasten auf. Keeper Christian Greiner stoppte den Offensivmann zwar, musste sich dabei aber mit einem Foul behelfen. Den fälligen Strafstoß versenkte Tahiri daraufhin höchstselbst (8.). "Wir hatten Pech, dass Armen Tahiri mitgespielt hat. Wenn man ihm viel Platz lässt, zeigt er, was für ein herausragender Kicker er ist und das haben wir zu häufig gemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit da angeknüpft, wo wir gegen Hiltrup aufgehört haben, nur das es 0:0 stand und wir nicht 4:0 geführt haben. Wir müssen lernen, dass man in dieser Liga immer 100 Prozent geben muss. 95 Prozent reichen nicht aus", ärgerte sich Nienberges Trainer Gerrit Rolwes.

Havixbeck wächst zusammen

Und nach rund einer halben Stunde kam dann auch noch Pech dazu. Eine scharfe Hereingabe von Jonas Lülf drückte Nienberges Fabio Daldrup über die eigene Torlinie (32.). "An glücklichen Tagen geht der zur Ecke. An so einem Tag wie gestern dann aber eben ins eigene Tor", so Rolwes. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Hausherren dann wiederum deutlich stärker. Aber erneut war Tahiri dem SCN ein Dorn im Auge. Nachdem er zuvor noch einen Freistoß an den Querbalken gehämmert hatte, erhöhte der Angreifer in der 74. Spielminute auf 3:0. Völlig chancenlos waren die Gastgeber aber ebenfalls nicht. 

Doch leider vergab Patrick Goecke aus aussichtsreicher Position und dann klatschten auch noch drei Abschlüsse ans Aluminium. Immerhin verkürzte Romano Severin mit einer äußerst sehenswerten Bude kurz vor Schluss nochmal auf 1:3 (87.). Aus rund 16 Metern platzierte er die Kugel mit seinem schwachen linken Fuß genau im Knick. Und tatsächlich wurde es beinahe sogar nochmal richtig spannend. Das 2:3 Nienberges pfiff der Unparteiische auf Grund einer vermeintlichen Abseitsposition jedoch wieder zurück, sodass es beim Havixbecker Auswärtssieg blieb.

Zur Freude von Co-Trainer Florian Brocks schnappten sich die Schwarz-Weißen damit den vierten Punkt innerhalb von nur fünf Tagen und kletterten zumindest ein wenig raus aus dem Tabellenkeller: "Da wir personell weiterhin angeschlagen sind, haben wir uns mit Spielern aus der Zweiten verstärkt, die teilweise schon mal höher gespielt haben. Das hat uns enorme Qualität gebracht. Wir haben am Spiel von Sonntag in Puncto Zweikampfverhalten und aggressives Verteidigen angeknüpft. In der ersten Halbzeit haben wir Nienberge den Schneid abgekauft und sind dadurch auch als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Man merkt, dass sich da gerade eine Mannschaft zusammenformt, die bereit ist, an die Grenzen zu gehen. Das hat uns von Außen beeindruckt. Man kann nur loben, was die Mannschaft in den letzten Wochen so geleistet hat. Wir sind immer positiv geblieben."

SC Nienberge - SW Havixbeck     1:3 (0:2)
0:1 Tahiri (8./Elf.), 0:2 Daldrup (32./ET)
0:3 Tahiri (74.), 1:3 Severin (84.)