Kreisliga A2
Fettes Ausrufezeichen im Abstiegskampf
Von Pascal Bonnekoh
(19.02.24) Oliver Logermann scheint in der kurzen Zeit, die er zurück beim TuS Ascheberg ist, bereits eine Menge bewegt zu haben. Anders lässt sich der so deutliche 4:1 (3:0)-Auswärtserfolg der Ascheberger bei GS Hohenholte zum Rückrundenauftakt kaum erklären.
Hohenholtes Coach Joel Oberbeck hatte jedoch tatsächlich einen weiteren Erklärungsansatz: "Ich hatte im Teamcheck bereits erwähnt, dass Karneval bei uns ein Riesenthema ist. Mir haben insgesamt zehn Leute gefehlt, davon zwei mit Lungenentzündung und vier mit Grippe. Das kann man dann irgendwann nicht mehr auffangen." Gleichzeitig wollte er aber auch die starke Leistung Aschebergs nicht unter den Tisch fallen lassen: "Die Jungs waren unfassbar motiviert. Man hat gemerkt, dass es bei denen um alles geht. Und genau das haben wir vermissen lassen." Und so nimmt so ein Spiel dann eben auch mal schnell seinen Lauf.
Logermann: "So schlecht, wie die dastehen, sind sie nicht"
Insbesondere Aschebergs Kapitän Tim Witthoff scheint sich für die Rückrunde einiges vorgenommen zu haben. Nach nur drei Minuten brachte er zum ersten Mal das gegnerische Netz zum zappeln. "Nach fünf oder zehn Einwürfen in Folge, wo wir den Ball 800 Mal klären können, fällt plötzlich der Ball abgefälscht ins Tor", ärgerte sich Oberbeck. Witthoff machte wiederum einfach weiter und hämmerte in der zehnten Spielminute die Kugel aus gefühlten 40 Metern direkt in den Kasten. Und nur weitere sechs Minuten darauf stocherte er erneut die Kugel über die Linie. "Wir haben herausragend gut angefangen und waren sofort absolut spielbestimmend. Wir haben jeden Zweikampf gewonnen. Dann kommen die anderen Sachen von allein", freute sich Ascheberges neuer, alter Trainer Oliver Logermann.
Dem hohen Aufwand mussten die Gäste dann jedoch auch etwas Tribut zollen. "So nach 20 Minuten haben wir etwas nachgelassen, weil die Anfangsphase schon sehr kräftezehrend war. Wir haben uns etwas fallengelassen, ohne aber nennenswerte Chancen zuzulassen", führte Logermann weiter aus. Die Gelb-Schwarzen erholten sich hingegen langsam von dem Schock und kamen folgerichtig in der 63. Spielminute zurück in die Partie. Nach einer Freistoßflanke köpfte Marvin Niehoff zum 1:3 ein. "Da habe ich kurz befürchtet, dass Hohenholte nochmal aufkommt. Wir haben aber rechtzeitig das 4:1 gemacht", so Logermann. Marcel Hartwig stand nach einem Abpraller genau richtig und netzte zum Endstand ein (68.).
"Danach sind wir nochmal gefühlte fünf, sechs Mal alleine auf deren Torwart zugelaufen. Wenn die Chancenverwertung besser ist, geht das Spiel 10:2 für uns aus. Es klingt komisch, aber für Dienstag steht Torschusstraining auf dem Programm. Das Ergebnis ist natürlich überraschend, aber ich weiß, was die Jungs können. So schlecht, wie die dastehen, sind sie nicht. Jetzt arbeiten wir weiter, damit das keine Eintagsfliege bleibt", resümierte Logermann. Oberbeck hoffte wiederum, dass ihm solche Partien vorerst erspart bleiben: "Einen schlechten Tag gibt es immer mal. Den hatten wir jetzt zu Beginn. Hoffentlich war es das damit dann auch erstmal." Zu allem Überfluss sah Frederik Luke in der 88. Spielminute wegen zwei taktischen Fouls in einer Aktion auch noch die Ampelkarte.
GS Hohenholte - TuS Ascheberg 1:4 (0:3)
Tore: 0:1 Witthoff (3.), 0:2 Witthoff (10.),
0:3 Witthoff (16.), 1:3 Niehoff (63.),
1:4 Hartwig (68.)
Gelb-Rote Karte: Hohenholtes Luke (88./wiederholtes Foulspiel)