Lorecchio stand einfach richtig

von Fabian Renger

(29.10.19) Rege Aufruhr bei Eintracht Münsters Zweiter! Die Mannschaft hat jetzt ein herbes Problem. Denn da schüttelt ihr Stürmer Daniel Lorecchio im Heimspiel gegen den TSV Ostenfelde doch mal eben fünf Tore aus dem Fußgelenk. 5:0 hieß es. Aber was tut man mit einem fünffachen Torschützen? Im Geld-Katalog ist dieser Fall nicht hinterlegt. Wer hätte das auch schon ahnen können. Wir sind auch schon mächtig am Grübeln, welche Partei hier eigentlich irgendetwas springen lassen muss...

Nun ja: In jedem Fall war Lorecchio mehr als nur ein Matchwinner. Im Sommer wechselte der Rechtsfuß von Wacker Mecklenbeck an den Pleistermühlenweg. Aufgrund einer beruflichen Fortbildung wollte der 24-Jährige den Aufwand etwas herunter schrauben. Bei Eintracht kicken in der Zweiten einige gute Kumpel. "Da hab ich mir gesagt: Ich hab lieber ein bisschen Spaß in der Zweiten", erklärt Lorecchio.

Und Spaß hat er bislang, momentan steht er bei 14 Saisontoren. Keine schlechte Bilanz - aber noch nicht das Ende der Fahnenstange...

Daniel, fünf Tore in einem Spiel. Wie konnte das denn passieren: Hat man dich immer angeschossen, standest du immer richtig oder waren das alles Traumtore?
Lorecchio: Also bei drei von fünf Toren war es wirklich so, dass es mir unsere Hintermannschaft sehr leicht gemacht hat und ich quasi angeschossen wurde. Und bei zwei waren es Fehler von gegnerischen Verteidigern, da stand ich jeweils blank vorm Tor. Da war kein Tor dabei, auf das man stolz sein kann.

Aber auf fünf Tore kann man schon stolz sein...
Lorecchio: Insgesamt gesehen, ja...

Hast du denn schon einmal fünf Tore in einem Spiel geschossen?
Lorecchio: In der Jugend öfter mal, im Seniorenbereich noch nie.

Deine fünf-Tore-Explosion lag aber nicht an der Abwesenheit eures Cheftrainers Stefan Thiem, der sich einen Wochenend-Trip nach London genehmigte?
Lorecchio (lacht): Nein, auf keinen Fall. Wir hatten lange sehr große Verletzungsprobleme. Ich würde sagen: Wenn wir mit der vollen Mannschaft da sind, gehören wir auf jeden Fall unter die Top fünf (derzeit Platz 6., d. Red.) und gegen Ostenfelde hatten wir den besten Kader in der bisherigen Saison. Das hat man gemerkt. Die Bälle kamen schließlich so, wie man sie als Stürmer gerne hat. Daher ein Riesen-Lob an unsere Hintermannschaft! Besser kann man es als Stürmer nicht haben mit so einer Hintermannschaft...

Wie hat man die Bälle denn als Stürmer gerne?
Lorecchio: Auf dem richtigen Fuß. Also du läufst in die Lücke und du kriegst den Ball so, dass du nur noch wenige Kontakte brauchst. Da musst du nur noch abschließen.

Wie viele Saisontore willst du schießen dieses Jahr?
Lorecchio: 25 habe ich mir gesetzt...

Da bist du ja auf einem guten Weg. Hast du ja in zwei Wochen erreicht.
Lorecchio (lacht): Ich hoffe es.