Öffentlicher Druck

Von Pascal Bonnekoh

(20.10.22) Mit zuletzt eindrucksvollen Leistungen katapultierte sich SW Havixbeck aus dem Tabellenkeller. Das ist wiederum für uns der perfekte Moment, um einmal nachzuhaken, was denn bei den Schwarz-Weißen gerade so Sache ist. Mit den Worten "was Tippspiele angeht, ist das ein absoluter Fachmann" übergab Havixbecks Co-Trainer Florian Brocks diese offensichtlich wundervolle Aufgabe an seinen erfahrenen Schützling Julius Mersmann. Das war womöglich keine gute Idee...

Denn je nachdem wie involviert der Trainer im Bundesliga-Tippspiel der Havixbecker ist, kommt jetzt eine Aufgabe auf ihn zu. Mersmann scheint sich nämlich tatsächlich ganz gut mit dem Geschehen in Deutschlands bester Fußballliga auszukennen. "Ich war in den letzten Jahren immer unter den Top drei", so der Havixbecker. Soweit so gut. Jetzt kommt aber das Problem. Von der abgelaufenen Saison hat Mersmann seinen Gewinn noch nicht erhalten. Und die Spielzeit endete immerhin Mitte Mai.

Da bat uns Mersmann, ob wir nicht ein wenig öffentlichen Druck ausüben können, sodass da doch endlich der Gewinn ausgezahlt wird. Da sagen wir natürlich nicht Nein. Also wer auch immer sich bei den Schwarz-Weißen um das Tippspiel kümmert, soll sich doch bitte so langsam aber sicher auf die vier Buchstaben setzen und die Auszahlung bereitmachen! Dankeschön =)

Mit einem Hochgefühl aus dem Keller

Die Havixbecker spielen übrigens auch selbst Fußball und das zuletzt ziemlich erfolgreich, nachdem es zum Saisonstart noch eher düster aussah. Mit sieben Punkte aus drei Spielen verließ man im Eiltempo die Abstiegsplätze und ließ Vereine, wie den TuS Hiltrup II oder auch den SC Nienberge hinter sich. "Auf Grund der letzten drei Spiele ist die Stimmung im Moment ganz gut. Die sieben Punkte waren aber auch bitter nötig, wenn man sich die Tabelle anschaut", so Mersmann. So wirklich was verändert hatte sich bei den Havixbeckern vor dem ersten Punktgewinn seit einer gefühlten Ewigkeit aber eigentlich nicht. Der Kader ist weiterhin überschaubar. "So im Durchschnitt haben wir maximal 14 Leute zur Verfügung. Daraus basteln wir uns dann jeden Sonntag eine neue Elf", berichtet Mersmann.

Er möchte die Kadersituation jedoch keineswegs als einzigen Grund für den komplizierten Saisonstart darstellen. Aber auf Grund der hohen Anzahl an unterschiedlichen Personen, die Woche für Woche auf teilweise ihnen unbekannten Positionen auf dem Acker standen, kam man eben in eine Negativspirale. Aus dieser boxte man sich wiederum im Derby gegen Fortuna Schapdetten raus. "Es war eine Kopfsache. Wir haben in den Spielen davor häufig durch eigene Fehler Gegentore kassiert. In dem Schapdetten-Spiel sind wir ausnahmsweise Mal mit 1:0 in Führung gegangen. Außerdem hat uns das Publikum ein getragen. Und obwohl wir die drei Punkte am Ende hergegeben haben, hat das Derby ein Hochgefühl ausgelöst", so Mersmann.

Mit diesem Hochgefühl im Magen schlug man darauf nicht nur den SC Nienberge, sondern zuletzt auch noch etwas überraschend den SV Herbern II. An diesem Sonntag steht für die Schwarz-Weißen wiederum direkt die nächste unheimlich wichtige Partie an. Es geht zum Kellerkind TuS Saxonia Münster. "Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und die Siegesserie fortsetzen. Wenn man die drei Punkte holt, kann man sich einen kleinen Puffer verschaffen", blickt der Havixbecker selbstbewusst in die nahe Zukunft.

Anschwitzen, der 11. Spieltag

SV Herbern II - TuS Ascheberg (Donnerstag, 19:45 Uhr)
Das für beide Teams so bedeutsame Derby verschob man unter die Woche. Insbesondere der SV Herbern II dürfte in dieser Partie einiges vorhaben. Immerhin verlor man in der letzten Saison das Nachbarschaftsduell auf dem eigenen Platz, während man sich in Ascheberg die Punkte teilte. Und da sich Davaria Davensberg in die Kreisliga B verabschiedet hat, dürften diese Duelle die wohl wichtigsten der Saison sein. Für den TuS birgt dieses Derby wiederum eine Menge Potential. Tabellarisch musste man sich zuletzt eigentlich immer hinter den Herberanern einordnen. Mit einem Sieg würde man jedoch zumindest kurzfristig vorbeiziehen. Da würde so ein Dreier doch gleich doppelt so gut schmecken. 
Mersmann: Letzte Woche haben wir gegen Herbern gespielt. Die hatte ich etwas stärker eingeschätzt. Gegen Ascheberg war ich hingegen nicht dabei. 2:2
Heimspiel-Tipp: 3:3

BSV Roxel II - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 12:15 Uhr)
Es ist schwer, aus dem BSV Roxel II schlau zu werden. Häufig bieten die Roxeler eine ordentliche Leistung an, aber Punkte sprangen dabei nur ein einziges Mal heraus. Letzte Woche war man sogar kurz davor, dem SV Bösensell mindestens einen Zähler abzuluchsen, aber erneut fehlte das letzte Quäntchen Glück. BW Ottmarsbocholt mischt wiederum weiterhin etwas überraschend weit oben mit. Und im Gegensatz zum BSV gelang den Blau-Weißen ein Überraschungserfolg. Gegen Wacker Mecklenbeck spielte man trotz zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand noch Unentschieden. Das Momentum spricht also deutlich für die Gäste.
Mersmann: Ottmarsbocholt ist stärker als erwartet. 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:3

SV Bösensell - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Bösensell mischt weiterhin bei den Schwergewichten der Liga mit, obwohl die eigene Leistung zuletzt häufig schwankte. Mit etwas weniger Glück hätte man aus den Partien gegen den TuS Ascheberg, den SV Rinkerode, sowie eben dem BSV Roxel II auch deutlich weniger, als die sieben Punkte herausholen können. Fortuna Schapdetten übt sich ebenfalls im Minimalismus. Nimmt man das völlig chaotische Spiel gegen den TuS Hiltrup II raus, schossen die Schapdettener zuletzt maximal ein Tor. Im Gegensatz zum SVB litt darunter jedoch auch die Punkteausbeute.
Mersmann: Bösensell steht zurecht in den Top drei. Schapdetten ist eine Mittelmaßmannschaft, wie so viele andere auch. 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:0

SC Nienberge - SV Rinkerode (Sonntag, 15:00 Uhr)
Beim SC Nienberge hat man nach der Niederlage gegen den TuS Ascheberg öffentlich den Abstiegskampf ausgerufen. Coach Gerrit Rolwes will schnellstmöglich die Sinne seiner Spieler schärfen. Vor ein paar Wochen war der SV Rinkerode ebenfalls noch in einem ähnlichen Territorium unterwegs, aber dann ging es plötzlich steil bergauf. Die bessere Laune wird daher wohl bei den Rinkerodern herrschen, aber auch das kann sich ja schnell wieder wenden.
Mersmann: 2:1, weil ich Nienberge doch etwas stärker sehe, auch wenn unser Ergebnis gegen Rinkerode das nicht vermuten lässt.
Heimspiel-Tipp: 1:2

Wacker Mecklenbeck - GW Amelsbüren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Für GW Amelsbüren ging es zuletzt einige Tabellenplätze nach unten. Und dann bekam man auch noch am vergangenen Sonntag von der SG Selm die Grenzen aufgezeigt. Zuhause verlor man mehr als deutlich mit 1:5. Jetzt kommt mit Wacker Mecklenbeck ausgerechnet ein weiteres Schwergewicht der Liga, die wiederum zuletzt gegen BW Ottmarsbocholt abermals eine gewisse Anfälligkeit offenbarten. Wenn die Grün-Weißen an die starken Leistungen vom Saisonstart anknüpfen können, ist hier noch längst nichts verloren.
Mersmann: Amelsbüren hätte ich nach unserem Spiel gegen die auch stärker gesehen. Ich bin etwas überrascht, dass die nicht unter den Top drei sind. Wacker wird hingegen da vorne durchmarschieren. 3:1
Heimspiel-Tipp: 4:2

SG Selm - GW Albersloh (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die SG Selm ist zur Zeit wohl die konstanteste Mannschaft der Liga. Dank zuletzt vier Siegen in Folge ist man nur noch einen Punkt von der Tabellenspitze entfernt. GW Albersloh spielt zwar ebenfalls eine sehr ordentliche Saison, aber ein paar katastrophale Ausrutscher trüben den Gesamteindruck dann doch ein wenig. Die eigene Defensive macht häufig einen sehr guten Job, aber hin und wieder fällt man eben auch komplett auseinander, wie beim 0:4 gegen den SC Nienberge, oder beim 1:5 gegen den SV Rinkerode. Gegen die stärkste Offensive der Liga müssen die Grün-Weißen jedenfalls einen guten Tag erwischen, sonst könnte es abermals düster werden.
Mersmann: Selm ist Offensiv sehr stark. Albersloh ist schwer einzuschätzen. 3:0
Heimspiel-Tipp: 4:1

GS Hohenholte - TuS Hiltrup II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Knapp vor den direkten Abstiegsplätzen kämpfen GS Hohenholte und der TuS Hiltrup II um den Anschluss ans Tabellenmittelfeld. Die Ausgangslagen der beiden Teams unterscheiden sich dann aber doch recht stark. Immerhin schlugen die Gelb-Schwarzen zuletzt noch GW Amelsbüren. Das letzte Erfolgserlebnis der Hiltruper liegt hingegen einige Zeit zurück. Vier Niederlagen, sowie eine kleine Krisensitzung unter der Woche gab es zuletzt. Mal schauen, was die Hiltruper aus dem internen Gespräch so mitgenommen haben. 
Mersmann: Hiltrup ist ziemlich eklig. Daher glaube ich, dass Hohenholte das gleiche Schicksal ereilen wird wie uns. 0:1
Heimspiel-Tipp: 1:1

TuS Saxonia Münster - SW Havixbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Mersmann hat das Ziel der Havixbecker klar umrissen. Man möchte weiter in der Erfolgsspur bleiben. Aber auch der TuS Saxonia Münster ist gar nicht mal so schlecht drauf. Aus den letzten vier Partien nahm man immerhin sieben Punkte mit, nachdem man zuvor sechs Spiele erfolglos war. Mit einem weiteren Dreier würde man sogar womöglich die direkten Abstiegsplätze verlassen und endlich mal ein wenig Luft schnappen können. Das ist jedenfalls keine ganz so unwichtige Partie.
Mersmann: Mit dem Selbstbewusstsein aus den letzten Spielen tippe ich auf ein 2:0 für uns.
Heimspiel-Tipp: 2:2