Im Dutzend billiger

Von Christian Lehmann

(25.04.23) Im Hinspiel beim BSV Roxel III hatte der SC Gremmendorf noch sein "Lieblings-Ergebnis" 2:2 erreicht, diesmal war das Team von Trainer Stefan Thoma von einem Unentschieden meilenweit entfernt. Mit 12:0 (5:0) rupften die Hausherren das Kleeblatt und feierten den höchsten Sieg unter ihrem aktuellen Coach. 

Neben dem Schlusslicht zählt sicherlich auch der SV Südkirchen zu den Verlierern des Spieltags. Während die Konkurrenz aus Senden und Davensberg ihre Aufgaben meisterte - der FC Nordkirchen II hatte spielfrei - unterlag die Mannschaft von Deniz Sahin mit 1:3 gegen Verfolger VfL Wolbeck und ist nun wohl raus aus dem Aufstiegsrennen. Derweil steht die Sportgerichts-Entscheidung nach dem Spielabbruch zwischen Primus Senden und Verfolger Nordkirchen kurz bevor, am Mittwochabend sollen die Beteiligten wissen, wie mit der Partie verfahren wird. 

Kreisliga B3, der 25. Spieltag

Wacker Mecklenbeck II - ESV Münster 2:1 (1:1)
"Wir können froh sein, dass wir gewonnen haben", pustete Wacker-Coach Michael Füstmann tief durch. Sein Team war nach Ablage von Jonathan Scheuer durch Artur Ring in Führung gegangen, kassierte aber kurz vor der Pause ein "total blödes Billard-Gegentor". Gleich mehrfach bekamen die Hausherren die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und produzierten gleich zwei Kerzen. Adnan Berisha bedankte sich mit dem Treffer zum Ausgleich. Björn Schmidt grätschte zwar zu Beginn der zweiten Hälfte nach einem Angriff über die rechte Seite den Ball am zweiten Pfosten zum 2:1 über die Linie. Weil Wacker jedoch in der Folge massenhaft Großchancen liegenließ, bekamen die Eisenbahner in den Schlussminuten gleich mehrere Chancen, um nochmal am Ergebnis zu drehen. Die Standards, die Mecklenbeck zuließ, verteidigten die Hausherren allerdings auch stark. "Wir haben richtig viel liegen gelassen und hätten in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter bekommen müssen", so Füstmann.
Tore: 1:0 Ring (32.), 1:1 Berisha (45.+1), 2:1 Schmidt (56.)

SV Drensteinfurt II - Borussia Münster III 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Hohn (89.)

FC Polonia Münster - VfL Senden II 0:4 (0:0)
Sendens Coach Philipp Roberg sah in den ersten 45 Minuten die "schlechteste Halbzeit der gesamten Saison" von seinem Team. "Wir waren zu ungenau und zu hektisch, haben unheimlich viele Abspielfehler gehabt", klagte der Übungsleiter. Nach einigen Umstellungen in der Kabine lief es direkt besser, die Gäste erspielten sich Chancen im Minutentakt. Joker Joris Rieger, den Roberg trotz Erkältung für eine halbe Stunde ins Rennen schickte, traf nach flacher Hereingabe von Max Kintrup zur erlösenden Führung. "Er war der beste Spieler auf dem Platz", lobte sein Coach. Fabian Ermann erhöhte mit einem Distanzschuss aus 16 Metern in den Winkel, ehe Florian Mersmann nach einem schnell ausgeführten Freistoß und Ablage des zunächst gescheiterten Marvin Tjaden das dritte Sendener Tor erzielte. Gegen anschließend nur noch zehn Polonen sorgte Tobias Spiekermann nach Balleroberung und Zuspiel von Oskar Krückemeyer für den Endstand.
Tore: 0:1 Rieger (51.), 0:2 Ermann (69.), 0:3 Mersmann (73.), 0:4 Spiekermann (87.)
Rote Karte: Polonia (73./Schiedsrichter-Beleidigung)

SC Gremmendorf - BSV Roxel III 12:0 (5:0)
Gremmendorfs Coach Stefan Thoma sah "mehrere geile Kombinationen und schön rausgespielte Tore. Wir haben es gut gespielt, aber der Gegner war auch nicht gut. Der beste Mann bei denen war der Torwart." In 20 zähen Anfangsminuten fühlte sich Thoma schon ans Hinspiel erinnert, dann kam der Ketchup-Flaschen-Effekt zum Tragen. "Wenn es erstmal läuft, dann aber richtig!" Nach dem 1:0 durch David Olthues traf Leo Spangenberg in drei Minuten dreimal hintereinander - mehr Hattrick geht nicht. Insgesamt traf der Schlacks fünfmal an diesem Tag. Sein letztes Tor zum 10:0 war dann sensationell rausgespielt. Dominik Kuhnts Maßflanke aus vollem Lauf nickte Spangenberg klasse ein. Zweimal trafen die Hausherren noch die Latte, einmal den Pfosten: "Ich glaube, wir standen noch zehnmal allein vor dem Tor", meinte Thoma. Er wird's verschmerzen können.
Tore: 1:0 Olthues (28.), 2:0 Spangenberg (30.), 3:0 Spangenberg (31.), 4:0 Spangenberg (32.), 5:0 Spangenberg (36.), 6:0 Kämpf (48.), 7:0 Olthues (63.), 8:0 Krausel (70.), 9:0 Bühner (84.), 10:0 Spangenberg (85.), 11:0 Jansen (90.), 12:0 Bühner (90.+1)

TuS Hiltrup III - Werner SC II 4:4 (2:2)
Tore: 1:0 Grabbe (1.), 2:0 Grabbe (15.), 2:1 Klimbt (21.), 2:2 Leenders (44.), 3:2 Grabbe (52.), 3:3 Winter (65.), 4:3 Keeren (68.), 4:4 Leenders (89.)

SC Capelle - Davaria Davensberg 1:3 (1:2)
Und ewig grüßt das Murmeltier. "Es ist schon sehr enttäuschend. Wir haben wieder richtig gut gespielt und hätten wieder mal mehr verdient gehabt - aber so langsam glaubt mir das keiner mehr. Irgendwann lügt 'ne Tabelle nicht", sagte Capelles Coach Reinhard Behlert nach der Partie. Sein Team wusste, dass Davensberg vorne zwar hammerstark, aber defensiv mitunter anfällig ist und agierte von Beginn an mutig. Nach einem tollen Solo erwischte Sebastian Markmann die Hausherren jedoch eiskalt. Nach feiner Vorarbeit von Jannik Hülsmann glich jedoch Julian Matthies schnell wieder aus. Erneut Markmann ließ bei einem direkt verwandelten Freistoß kurz vor der Pause seine Klasse aufblitzen. "Ich brauchte in der Halbzeit nicht viel sagen. Die Jungs wussten, dass sie gut in der Partie waren", so Behlert, dem jedoch die Phase nach dem Wiederanpfiff nicht gefiel. Erst, als Marcio Duarte Melao auf 1:3 gestellt hatte, wurden die Gastgeber wieder mutiger und zwingender. Es sollte jedoch nicht sein. Ganz bitter für Capelle: Hülsmann musste mit einem Trommelfell-Riss ausgewechselt und in die Uniklinik gebracht werden. "Es ist wohl nur ein kleiner Riss. Wir hoffen, dass er mit zwei Wochen Pause hinkommt", so Behlert.
Tore: 0:1 Markmann (18.), 1:1 Matthies (33.), 1:2 Markmann (44.), 1:3 Duarte-Melao (56.)

SV Südkirchen - VfL Wolbeck II 1:3 (1:2)
Tore: 0:1 Schragen (7.), 0:2 Fröhling (24.), 1:2 Rohlmann (45.), 1:3 Hemesath (80.)

spielfrei: FC Nordkirchen II