Roxel erfindet sich neu

Von Christian Lehmann

(27.09.22) "Endlich!" Kai Rüschhoff-Nadermann war am Sonntag nach dem Spiel seines BSV Roxel III glücklich. Sieben Anläufe hatte sein Team gebraucht, um den ersten Saisonsieg einzufahren, nun ist er im Sack. Beim 5:2 (2:0)-Erfolg im Derby gegen Borussia Münster III trug die intensive Arbeit der vergangenen Wochen Früchte. Nun kann die Saison so richtig losgehen für die Kleeblätter. 

"Wir hätten eigentlich auch schon beim 2:4 in Werne etwas verdient gehabt", meint der Übungsleiter, der nach personellem Aderlass in der Zweiten drei seiner Leistungsträger hochgeben und in seiner eigenen Truppe einen Umbruch einläuten musste. "Wir mussten uns neu erfinden. Es hat seine Zeit gedauert, bis wir die Abläufe gefunden haben. Außerdem haben wir gegen viele Teams aus dem oberen Drittel gespielt. Die Mannschaft hat von Spiel zu Spiel Fortschritte gemacht - nun streichen wir den Lohn ein", so der Coach des Tabellen-14.

Deutlich weiter oben im Klassement liegen der VfL Senden II, der seine Spitzenposition durch ein 3:1 in Drensteinfurt festigte. Verfolger Werne ließ Punkte beim wilden Match in Gremmendorf liegen, der SV Südkirchen spielte nicht. Neu auf Platz drei ist der FC Nordkirchen, der Davaria Davensberg mit 5:1 wegfegte. Schlüsselszene in einem bis hierhin engen Match war ein Platzverweis für die Gäste.  

Kreisliga B3, der 7. Spieltag

FC Nordkirchen II - Davaria Davensberg 5:1 (1:0)
"Davensberg war fußballerisch die mit Abstand beste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben", sagte Nordkirchens Spielertrainer Tobias Temmann nach dem Kantersieg gegen die zuvor viermal in Serie siegreichen Davaren. Später gab er an, er sei zuvor ebenfalls beleidigt worden. Das Spiel kippte, als Anas Lotfi wegen einer Beleidigung gegen Temmann die Rote Karte sah. "Der Platzverweis hat uns in die Karten gespielt. Danach haben wir das Spiel im Griff gehabt", so Temmann. Bei einem Abseitstor von Seymus Akhbas (41.) haderten die Gäste mit der Entscheidung des Schiedsrichters, im Gegenzug brachte Jan Rabitsch den FCN nach einem herrlichen Spielzug und Querpass von Timo Lendzion auf Kurs. Im zweiten Durchgang lief es dann wie am Schnürchen für die Gäste, die durch Rabitsch nach starkem Solo und maßgenauem Abschluss ins Kreuzeck das Tor des Tages erzielten (56.) und - etwa bei einem Kopfball Marius Handrups an den Pfosten - noch weitere Möglichkeiten liegen ließen.
Tore: 1:0 Rabitsch (43.), 2:0 Dresselhaus (50.), 2:1 Shabani (54.), 3:1 Rabitsch (56.), 4:1 Mangels (60.), 5:1 Klaka (81.)
Rote Karte: Davensbergs Lotfi (33./Beleidigung)

BSV Roxel III - Borussia Münster III 5:2 (2:0)
"Wir haben ein klasse Spiel gemacht", lobte Trainer Kai Rüschhoff-Nadermann seine Jungs nach dem Spiel. Nach zehn verhaltenen Minuten rackerten sich die Hausherren in die Partie und gingen nach einem Tempolauf von Kai Jurick in Führung, der wenig später auch das 2:0 durch Cedric Burgharft vorbereitete. "Wir hätten mindestens auf 3:0 oder 4:0 stellen müssen", sagte Roxels Coach. Nach der Pause kassierten die Kleeblätter zwar den Anschlusstreffer, zeigten aber sofort eine Reaktion und stellten durch Jurick den alten Abstand wieder her. Sandro Delgado machte in der Schlussphase den Deckel mit einem direkt verwandelten Freistoß und einem Konter endgültig drauf.
Tore: 1:0 Jurick (12.), 2:0 Burghardt (27.), 2:1 Surmann (58.), 3:1 Jurick (61.), 4:1 Delgado (78.), 4:2 Deventer (80.), 5:2 Delgado (90.+3)

FC Polonia Münster - Wacker Mecklenbeck II 0:3 (0:0)
Ein hartes Stück Arbeit mussten die Gäste verrichten, ehe der deutliche Sieg eingetütet war. "Wir wollten nicht wie in einigen Spielen zuvor wieder einem Rückstand hinterherlaufen", erklärte Gästetrainer Michael Füstmann seine zunächst eher zurückhaltende taktische Ausrichtung. Wacker stand kompakt, machte die Räume eng, überstand speziell zu Beginn des zweiten Durchgangs ein paar heikle Situationen und gewann immer mehr an Sicherheit. Mit seinem Flachschuss vom Sechzehnereck, der Polonias Schnapper Patryk Janicki durch die Hosenträger rutschte, löste Dominik Hardensett den Knoten. Nach einem Angriff über die linke Angriffsseite der Gäste fälschte Michal Goralski den Ball unglücklich ins eigene Tor ab, ehe Björn Schmidt nach einer Ecke per Kopfball ins kurze Eck den Endstand herstellte.
Tore: 0:1 Hardensett (75.), 0:2 Goralski (83./ET), 0:3 Schmidt (90.+3)

SC Gremmendorf - Werner SC II 3:3 (3:1)
In der ersten Halbzeit lieferten die Gastgeber gegen den Tabellenzweiten eine bärenstarke Leistung ab. "Wir waren hochüberlegen und haben sie an die Wand gespielt", meinte Trainer Stefan Thoma. Er haderte mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen, etwa bei zwei Abseitstoren und zwei Elfmetern gegen sein Team, die Schnapper Philipp Jansen jedoch beide parierte. "Zumindest den ersten hätte ich nicht gegeben", biss sich Thoma auf die Zunge. Der Coach sah später ebenso wie sein Spieler David Olthues noch die Ampelkarte. "Wir sind mega enttäuscht. Es war viel mehr drin, wir haben uns aus dem Konzept bringen lassen. Die Leistung hat gepasst...", bilanzierte Gremmendorfs Trainer.
Tore: 1:0 Spangenberg (18.), 2:0 Krausel (26.), 2:1 Materla (31./ET), 3:1 Spangenberg (36.), 3:2 Timpte (60.), 3:3 Abdinghoff (78.)
Gelb-Rote Karten: Gremmendorfs Olthues (75./Wechselfehler), Gremmendorfs Thoma (85./Meckern)
Bes. Vork.: Gremmendords Jansen pariert zwei Strafstöße

SC Capelle - VfL Wolbeck II 1:3 (0:1)
Tore: 0:1 Vielmeyer (25.), 1:1 Quante (55.), 1:2 Hessel (75.), 1:3 Vielmeyer (90.)

TuS Hiltrup III - ESV Münster 6:1 (1:0)
Tore: 1:0 Goßling (41.), 2:0 Helbig (60.), 3:0 Markmann (62.), 4:0 Helbig (68.), 5:0 Markmann (75.), 6:0 Markmann (78.), 6:1 Chatziantoniou (81.)

SV Drensteinfurt II - VfL Senden II 1:3 (1:1)
Die Sendener tragen derzeit die Bürde des Tabellenführers. "Drensteinfurt wollte gar nicht mitspielen, hat sich mit Mann und Maus hinten reingestellt und jeden Ball lang nach vorn geschlagen", meinte VfL-Coach Philipp Roberg. Sein Team musste bis zur 85. Minute zittern, ehe Innenverteidiger Linus Kleuter nach einem Eckball per Kopf zum 1:2 traf. Danach war die Drensteinfurter Gegenwehr gebrochen, Max Gruschka tanzte nach einem Pass in die Tiefe die Drensteinfurter Defensive aus und traf zum Endstand. In Durchgang eins hatte Defensivmann Marco Willing sein Team nach einem Eckball am zweiten Pfosten stehend in Führung geköpft, Drensteinfurt egalisierte nach einem Einwurf durch Justus Drubel. "Da waren wir ein bisschen schlafmützig", monierte Roberg, der aber trotz der späten Tore stets überzeugt war, dass es zum Sieg reichen würde. "Wir haben immer mehr Druck aufgebaut, es war nur eine Frage der Zeit, bis die Tore fallen. Wir haben jetzt einen kleinen Lauf, den wollen wir natürlich fortsetzen."
Tore: 0:1 Willing (32.), 1:1 Drubel (40.), 1:2 Kleuter (82.), 1:3 Gruschka (85.)

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