Holstein ist Bösensells Elfmeter-Held

Von Jannes Holtherm

(06.08.23) Der SV Bösensell war heiß auf das Aufeinandertreffen im Pokal mit dem Bezirksligisten SV Herbern - die gute Vorbereitung sollte belohnt werden. Die Hausherren waren im Helmerbachstadion trotz der Stellung als vermeintlicher 'Underdog' im Elfmeterschießen erfolgreich. SV Bösensell und SV Herbern trennten sich mit 6:5 (0:1).

Über 90 Minuten hinweg war kein Klassenuntesrchied zu sehen. Keines der beiden Teams versteckte sich. Vor allem die Bösenseller starteten mutig und mit Ideen in die Partie, Herbern wirkte fast überrascht. Obwohl der Spielball in den ersten zwanzig Minuten bei der Heimmannschaft lag, traf der Herberner Offensivmann Daniel Krüger in der 21. Minute nach einer Ecke per Kopf zur 1:0- Führung für Herbern. Der Gegentreffer verunsicherte die Mannschaft von Trainer Christian Hester allerdings recht wenig und seine Jungs zogen ihren Stiefel weiter durch, arbeiteten sich immer wieder vor das gegnerische Tor. Wären die  Offensivspieler etwas abgezockter vor dem Tor, wäre der SV Bösensell sicherlich mit mindestens einem Treffer in die Halbzeitpause gegangen. Aber sie ließen hier und da die ein oder andere Großchance liegen. Und so ging es mit einem knappen Rückstand aus Sicht der Heimmannschaft in die Kabine. 

"Spielerisch war das von uns relativ wenig" 

Die Mannschaft von Trainer Christian Hester lies sich von dem Rückstand nicht verunsichern und machte da weiter, wo sie aufgehört hatte: Sie spielte weiter schnellen und klugen Fußball. Das erarbeitete Chancenplus wurde kurz nach der Pause, in der 47. Minute, belohnt. Bösensell fuhr einen weiteren Konter durch das Zentrum, Florian Bußmann tanzte nach schöner Vorarbeit von Gufäb Hatam den gegnerischen Torwart Mathias Krampe aus und schob in das freie Tor ein. Spätestens mit dem Ausgleich stellte sich die Frage nach dem Hahn im Korb in dieser Partie nicht mehr: Bösensell machte weiter Druck und erarbeitete sich noch weitere Chancen, Herbern wirkte mehr und mehr zurückgezogen. Gerade in der Schlussphase schwamm Herbern und war dem Rückstand zweimal sehr nah: In der 75. Minute trennte den Ball und das Tornetz nach seinem schön herausgespielten Angriff der Bösenseller nicht mehr viel. Nur Verteidiger Julius Höring konnte sich noch zwischen Ball und Torlinie werfen und kloppte das Spielgerät von dieser aus der Gefahrenzone. Einen anderen gefährlichen Abschluss der Bösenseller parierte Tormann Mathias Krampe etwas später stark an die Latte.

Marcus Fischer, Co-Trainer des SV Herbern, nahm kein Blatt vor den Mund:" Wir waren die klar schlechtere Mannschaft über 90 Minuten. Spielerisch war das von uns relativ wenig." Die 90 Minuten reichten schließlich nicht aus, um einen Sieger zu finden. Da im Pokal seit ein paar Jahren auf eine Verlängerung verzichtet und direkt zum Elfmeterschießen übergegangen wird - man will den Amateurkickern schließlich nicht zu viel abverlangen - endete das Spiel dann durch eine Glanzparade des Torhüters Marvin Holstein auf der Linie beim 5. Elfmeter des SV Herbern. Der Schnapper hatte zuvor selbst souverän einen Elfer mit einer wuchtigen Keule unter die Latte verwandelt. Respekt!

 "Elfmeterschießen ist immer eine Glückssache, deswegen wäre es vollkommen okay gewesen, wenn wir hier heute nicht als Gewinner vom Platz gegangen wären. Aber wir haben uns belohnt für eine unfassbar gute Leistung", so Hester, der nach Abpfiff mehr als zufrieden mit dem starken Auftritt seiner Mannschaft ist. Nach Ende der Partie ließ sich die Mannschaft von den etwa 80 Schaulustigen bejubeln, der Stadionsprecher rief zum bleiben und mitfeiern auf.  

SV Bösensell - SV Herbern  6:5 n.E. (0:1)
Tore: 0:1 Krüger (21.), 1:1  Bußmann (47.)
Elfmeterschießen: Rückel, Bußmann, Hatam, Holstein, Hemker - Krüger, Richter, Höring, Sobbe