Krombacher-Pokal
Freckenhorsts Trauma mit den Großen
Von Christian Lehmann
(06.08.23) Der TuS Freckenhorst, der Pokal und die Großen - das ist eine ganz spezielle Geschichte. Und aus Sicht der Feidiek-Kicker mittlerweile eine ganz bittere. Schon beim 4:5 gegen den TuS Hiltrup und beim 2:3 gegen Westfalia Kinderhaus hatte der Bezirksligist in den vergangenen beiden Jahren erst in der Nachspielzeit der Knockout ereilt, auch gegen den Oberligisten 1. FC Gievenbeck lief's wieder unfassbar ärgerlich für den Underdog. Bis zur fünften Minute der Nachspielzeit hielt die Mannschaft von Daniel Tünte ein 2:2-Remis, dann versetzte Anton Mand den Hausherren den ganz späten Dolchstoß zum 2:3 (1:2)-Endstand.
Tünte tat sich nach dem Last-Minute-Drama schwer, die richtigen Worte zu finden. "Morgen werde ich stolz sein, aber jetzt überwiegt erstmal die Enttäuschung. Das tut schon sehr weh. Wir haben gesehen, dass wir die Großen ärgern können, aber ein bisschen was fehlt noch. Die Jungs haben ein richtig gutes Spiel gezeigt. Der Freistoß war auch noch schlecht getreten..." Miclas Mende hatte die Kugel in der entscheidenden Szene in die Box geknallt - irgendwie rutschte sie durch zum zweiten Pfosten, wo Mand sie über die Linie drückte (2:3/90.+5). Im Gegenzug hätten die Gelb-Schwarzen sogar beinahe noch das 3:3 erzielt, doch FCG-Schnapper Nico Eschhaus hielt den Sieg mit einer starken Parade im kurzen Eck gegen Jannik Hustemeier fest (90.+6).
Guter Start der 49ers
Auf die leichte Schulter hatte der Favorit die Hausherren nicht genommen. Schon in der Anfangsphase drückten die 49ers aufs Gaspedal und spielten sich schnell eine Zwei-Tore-Führung heraus. Mand traf nach einer Flanke von Guglielmo Maddente zum 0:1 - TuS-Keeper Patrick Lippermann unterlief den Ball und machte dabei keine allzu glückliche Figur (2.). Nils Heubrock stellte nach einem schönen Solo von und Foulspiel an Asmar Paenda vom Elfmeterpunkt aus auf 0:2 (18.). Doch Freckenhorst steckte nicht auf, kam nach einem von ihm selbst initiierten Angriff und Ablage von Nermin Bahonjic durch Dennis Hesse zum Anschlusstor (1:2/26.). Der TuS war nun angefixt, kam aber nur noch zu einem Distanzschuss durch den Ex-Gievenbecker Mike Liszka. Als in Durchgang zwei Bahonjic nach einer Umschaltaktion zum 2:2-Ausgleich traf (66.), brannte die Hütte im Feidiek. Gievenbeck verpasste davor und danach durch Mand, Leon Gensicke und Marvin Holtmann, für klare Verhältnisse zu sorgen.
"Es war ein spannendes, typisches Pokalspiel", sagte FCG-Coach Florian Reckels nach der Partie. "Freckenhorst hat sich nach dem Ausgleich in jeden Ball geschmissen. Es war ein von beiden Teams hart geführtes, aber immer faires Spiel. Kompliment an Freckenhorst für diese Leistung. Wir haben es versäumt, den Sack zuzumachen. Unterm Strich zählt das Ergebnis, aber mit der Leistung bin ich natürlich nicht so zufrieden."
TuS Freckenhorst - 1. FC Gievenbeck 2:3 (1:2)
Tore: 0:1 Mand (2.), 0:2 Heubrock (18./FE),
1:2 Hesse (26.), 2:2 Bahonjic (66.),
2:3 Mand (90.+5)