Krombacher-Pokal
Doppelschlag in der Nachspielzeit
Von Finn Bruns
(06.08.23) Da war mal so richtig Feuer drin im Spiel zweier ambitionierter A-Ligisten! Auch wenn sie spielerisch nicht immer hochklassig war, hatte die Erstrundenbegegnung zwischen dem TSV Handorf und der SG Selm eine Menge Spannung zu bieten. Erst in der Nachspielzeit besorgten die Handorfer die Entscheidung, per Doppelschlag stellten Luca Schuth und Niklas Annegarn von 1:1 auf 3:1. „Es war nicht so souverän, wie wir das können“, gestand der neue TSV-Coach Frank Busch. Denn in der zweiten Halbzeit hatte seine Truppe ein wenig die Spielkontrolle abgegeben, die sie im ersten Durchgang noch zur 1:0-Halbzeitführung gebracht hatte.
Andererseits muss man auch festhalten, dass die allermeisten Kreisligisten wohl mindestens genauso große Schwierigkeiten gegen eine gut eingestellte Selmer Mannschaft gehabt hätten. Die Heimelf aus Münster legte gleich mal gut los, nach einem Abstimmungsproblem in der SGS-Defensive hatte Niklas Annegarn die erste gute Gelegenheit, aber Selms Malte Stephan klärte vor der Linie (7.). Stephan war es dann auch, der den ersten gefährlichen Angriff der Gäste einleitete: Doch nachdem er Felix Schröder bedient hatte, konnten TSV-Keeper Morten Redbrake und Abwehrmann Ives-Pascal Arlt Schröders Abschluss mit vereinten Kräften abwehren (16.).
„Düse“ düst zur TSV-Führung
Niklas Annegarn hatte mit seinem Versuch aus der Distanz die nächste Chance, Selms Keeper Pascal Klöpper hatte leichte Probleme mit dem Schuss und den Ball erst im Nachfassen sicher (25.). Kurz vor der Pause ging Handorf dann verdient in Führung. Nachdem Kapitän Malte Stoffers ein Anspiel zunächst artistisch mit der Hacke verarbeitet hatte, schickte er Yannick „Düse“ Duesing auf die Reise. Dieser düste mal eben auf der rechten Seite durch und blieb vorm Tor cool (43.). „Gerade in der ersten Halbzeit hatte Handorf mehr Spielanteile. Das ist auch eine super Truppe. Uns war klar, dass wir hier nicht über neunzig Minuten das Spiel machen können“, erkannte auch Selms Coach Marcel Seidel an.
Doch in der zweiten Hälfte wurde seine Elf stärker, Torannäherungen von Marius May (47.), Julian Wilhelm (55.) und erneut Felix Schröder (61.) brachten aber noch keinen Ertrag. „Die Kontrolle und die Ruhe waren weg. Wir haben eigene Fehler gemacht und Selm hat dann Kapital daraus geschlagen“, fand Handorfs Übungsleiter Busch. Doch bevor die SG den Ausgleich erzielte, hätte Handorf bereits für die Entscheidung sorgen können. Einen Distanzschuss von Annegarn parierte Klöpper großartig (73.), acht Minuten später verstolperte wiederum Annegarn den Ball im gegnerischen Sechzehner.
Und dann, im direkten Gegenzug, ließen die Gäste die Zuschauer glauben, dass es zum Elfmeterschießen kommen wird: Denn Fabian Konietzni schloss einen Angriff über Wilhelm und Schröder erfolgreich ab und glich damit aus (81.). Doch Handorf hatte anscheinend keinen Bock auf die Penaltylotterie, denn in der 91. Minute köpfte Luca Schuth nach einer Ecke zur erneuten Handorfer Führung ein, ehe Niklas Annegarn nach einem Solo endgültig den Deckel drauf machte (90.+4). „Extrem bitter“, fand Marcel Seidel die späten Gegentore, gleichzeitig war er mit dem Auftritt seines Teams aber zufrieden. Bei Handorf war der Jubel derweil groß.
TSV Handorf – SG Selm 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Duesing (43.), 1:1 Konietzni (81.),
2:1 Schuth (90.+1), 3:1 Annegarn (90.+4)