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Bezirksliga 12

Auch im reifen Fußballer-Alter hat Lars Kormann (v.) noch atemberaubende Dribblings drauf. Meist hilft da so wie hier beim Horstmarer Domenik Kortehaneberg nur die Sense, um ihn zu stoppen. Foto: Lehmann

"Haudegen können nicht schaden"


von Christian Lehmann

(26.03.21) Alterstechnisch könnten Alex Hollermann (33), Thomas Artmann (31) und Lars Kormann (33) in der kommenden Saison allesamt bei den Alten Herren des SV Burgsteinfurt gegen die Murmel treten. Angesichts der radikalen Verjüngung beim Bezirksligisten und der Verletzungshistorie des Trios war es tatsächlich nicht ganz abwegig, dass die drei "alten Männer" nach der Saison eine ruhige Kugel schieben. Trainer Christoph Klein-Reesink braucht sie aber noch - und alt fühlen sie sich sowieso noch nicht. Der Umbruch kommt beim SVB, aber er kommt auch nicht ohne Art-Holler-Kormann aus.

"Alte Herren? Nee! Dafür sind die drei doch noch viel zu heiß", sagt Stemmerts Coach über die Jungs, mit denen er in seinen fünf Jahren beim SVB durchgehend zusammengearbeitet hat. Mit "Holli" sogar noch ein wenig länger, ihn hat er bereits bei Germania Hauenhorst trainiert. "Das sind top Typen mit einem richtig tollen Charakter. Da ist über die Jahre hinweg schon großes Vertrauen entstanden", sagt er. Früher ging es in den persönlichen Gesprächen meist nur um Fußball, inzwischen auch häufig um private Dinge - etwa die aktuellen oder künftigen Vaterfreuden. 

Kormanns Freundin entscheidet

"Als ich in Burgsteinfurt bei den Senioren angefangen habe, da haben noch Kiki Grote und Co. aktiv gespielt. DIE waren damals wirklich alt", stellt Lars Kormann schelmisch fest. "Ich komme mir noch längst nicht so alt vor und bin auch nicht der Typ für eine Thekentruppe - ich brauche den Wettbewerb." Der Ur-Stemmerter findet es "ziemlich cool", dass der Verein nun die Strategie geändert und vor allem junge Talente aus der näheren Umgebung verpflichtet hat. "Das könnten auch meine Schüler sein", sagt der Lehrer an einer Gesamtschule in Saerbeck.

Kormann kann sich durchaus vorstellen, noch zwei oder drei Jahre zu spielen. "Das steht und fällt allerdings mit der Laune meiner Freundin", stellt er klar. Spätestens bei der Geburt des zweiten Kindes wäre Schluss mit dem aktiven Fußball. Die physischen Voraussetzungen sind nicht das Problem, auch wenn der Flügelstürmer zuletzt immer mal wieder Schwierigkeiten mit der Achillesferse, dem Rücken und vor allem der mehrfach gebrochenen Nase hatte. "Lars ist ein Unterschiedspieler, der auch in seinem Alter noch eine hohe Geschwindigkeit mitbringt und im offensiven Eins-gegen-Eins wahnsinnig stark ist", sagt Klein-Reesink. In der Trainerrolle wie sein Bruder Jens, bis Saisonende noch Reeses Co-Trainer beim SVB, sieht sich Lars Kormann übrigens nicht - höchstens bei den Bambinis, wenn Sohnemann Finn soweit ist. 

Weit über 200 Tore für "Holli"

Der Nachwuchs ist auch ein wichtiger Faktor bei Alex Hollermann. Spätestens seit der Geburt seiner Tochter im vergangenen Jahr haben sich seine Prioritäten ein wenig verschoben. Vor allem in der Kabine merkt er inzwischen auch, dass er der "Opa" im Team ist. "Da daddeln die Jüngeren schon direkt nach dem Spiel auf dem Handy rum. Man merkt schon, dass die Interessen inzwischen andere sind", sagt er. Blöderweise machen auch die Knochen und vor allem die Knie nicht mehr so mit wie noch mit Anfang 20. In dieser Saison setzte ein Knorpel- und Meniskus-Schaden den Torjäger, der in seiner Laufbahn für fünf Klubs (SVB, SV Mesum, Germania Hauenhorst, FCE Rheine, SC Altenrheine) deutlich über 200 Tore erzielt hat, weitestgehend außer Gefecht. Und so wollte er einfach nicht aufhören.

In der vergangenen Saison half Alex Hollermann in der Not sogar mal als Schnapper aus beim SVB. Eigentlich ist jedoch das Toreschießen seine Kernkompetenz. Foto: Lehmann

Zweimal in Folge war Hollermann zuvor Bezirksliga-Torschützenkönig, für Germania Hauenhorst erzielte er in der Aufstiegs-Saison 2015/16 insgesamt 39 Tore, ehe er zusammen mit Klein-Ressink in die Kreisstadt wechselte. Persönliche Highlights für den flinken Offensivmann waren aber auch die Saison 2018/19, als der SVB erst in der Aufstiegs-Relegation am FC Nordkirchen scheiterte, sowie die emotional packendste Spielzeit davor, als der Klub am letzten Spieltag den Landesliga-Abstieg verhinderte und Kreispokalsieger wurde. Für Klein-Reesink ist der technisch starke Sturm-Flummi mit der satten rechten Klebe ein Phänomen: "Holli ist ein Mittelstürmer der alten Schule. Wir haben uns manchmal gewundert, wie er das gemacht hat, wenn der Ball wieder im Netz zappelte."

Thomas Artmann steht vor seiner zehnten Saison

Auch von Thomas Artmann hat der Coach eine extrem hohe Meinung: "Wenn Thomas fit gewesen wäre, dann hätte er ganz woanders gespielt. Er ist extrem wichtig für diese Mannschaft." Der langjährige Kapitän hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Achillessehnen-Problemen zu kämpfen und profitierte sogar ein wenig von der langen Corona-Pause. Statt immer wieder mit Schmerzen für den Erfolg des Teams auf die Zähne zu beißen, nutzte er die Zeit, um zu regenerieren und freut sich nun auf die neue Spielzeit - seine zehnte im Burgsteinfurter Dress: "Ich glaube, das wird eine witzige Saison. Und ein paar Haudegen können ja nicht schaden", sagt er.

Kein Laufbahnende, kein Wechsel also. Es ist nicht so, dass es keine Anfragen gegeben hätte. Bruder Hendrik ist bekanntlich Co-Trainer bei Vorwärts Wettringen und hat zu Weihnachten schon mal vorsichtig nachgehakt, auch beim Heimatverein Westfalia Leer könnte man sich eine Rückkehr von Thomas Artmann vorstellen - in welcher Funktion auch immer. Beim SVB passte aber immer alles. "Ich komme mit Reese gut klar, außerdem haben wir gerade in Borghorst ein Haus gekauft. Der Weg zum Training ist da nicht so weit wie vorher aus Münster", erklärt der Wirtschaftsingenieur. 

Saison zum Vergessen

Die drei routinierten Führungskräfte sind sich einig darin, dass die aktuell dem Abbruch entgegentrudelnde Saison eine zum Vergessen war - und das nicht nur wegen der Corona-Einschränkungen. Es nur auf die vielen schweren Verletzungen wie etwa die Kreuzbandrisse von Yannik Grabbe oder Levin Schmieder zu schieben, ist Hollermann zu einfach: "Wir haben auch spielerisch auch nicht wirklich überzeugt." Auch deshalb glaubt er, dass der Umbruch das richtige Signal ist: "Dass ein Spieler wie Lucas Bahlmann den Verein mal verlässt oder Nico Schmerling zurück nach Ochtrup geht, war ja abzusehen. Der Weg, den der Verein jetzt geht, ist gut. Es gibt gute Beispiele im Kreis wie etwa den SC Altenrheine oder Vorwärts Wettringen, die vorgemacht haben, wie es funktionieren kann."

Dass der SC Greven 09 in der kommenden Spielzeit wohl die Benchmark sein dürfte, wenn die laufende Runde abgebrochen werden sollte, davon ist nicht nur Klein-Reesink, sondern auch Thomas Artmann überzeugt. "Ich glaube aber, dass wir zumindest im oberen Drittel mitspielen können. Wir haben keine schlechte Truppe zusammen." Eine Truppe mit vielen jungen Flemmern - aber auch mit drei "alten Männern", die noch längst nicht zum alten Eisen gehören.

Thomas Artmann (r.) geht im Sommer in sein zehntes Jahr beim SV Burgsteinfurt. Foto: Lehmann

Teamchecks Bezirksliga 12



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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