"Eine total entspannte Situation"

von Christian Lehmann

(22.12.20) Wenn ein Trainer, dessen Team nach acht Spielen mit vier Punkten auf einem Abstiegsplatz steht, von einer "total entspannten Situation" berichtet, muss man doch zweimal hinhören. Natürlich kann man auch bei Blau-Weiß Aasee die Tabelle lesen. Was Andre Kuhlmann trotz nicht allzu erfreulicher Punkte-Ausbeute in den bisherigen Spielen meint, ist das Drumherum an der Bonhoefferstraße. Im Vorjahr um diese Zeit hatte aufgrund einiger Veränderungen im Kader noch große Unsicherheit geherrscht, nun können Verein und Trainer langfristig planen. Und das tun sie auch: Abteilungsleiter Jan Baumbach verriet uns am Montagabend, dass der BWA-Coach in der Saison 2021/22 Andre Kuhlmann heißen wird - ganz gleich in welcher Spielklasse.

"Die Umstände sind vielleicht nicht optimal, aber es gibt aus unserer Sicht absolut nichts zu mäkeln", betont Baumbach. "Wir wissen um unsere Möglichkeiten als kleiner Verein, Andre ist super engagiert und kommt in der Mannschaft richtig gut an. Für uns gab es überhaupt keinen Ansatz, zu sagen, dass wir einen neuen Impuls brauchen." Die Zeichen, dass der Rest des Trainerteams um BWA-Urgestein Tobias Steens und den spielenden "Co" Christian Hülsmeier noch ein Jährchen dranhängt, stehen ebenfalls gut - auch wenn noch keine finalen Gespräche geführt wurden. Dass Kolja Steinrötter seine erfolgreiche Arbeit bei den Bezirksliga-Frauen fortsetzen wird, steht derweil schon fest.

Endlich mal eine komplette Saison?

Kuhlmanns Entscheidung für eine dritte Saison an der Bonhoefferstraße ist auch mit der Hoffnung verbunden, endlich auch mal eine komplette Spielzeit ohne Zwangs-Unterbrechung durchspielen zu dürfen. Darauf hat er keinen Einfluss, schon aber auf die Kaderplanung, die bisher richtig gut anläuft. "Ich habe im Vorfeld mit den wichtigsten Führungsspielern gesprochen und zügig Zusagen erhalten. 90 Prozent bleiben an Bord, ich fühle mich hier absolut wohl. Die Situation ist deutlich angenehmer als letztes Jahr um diese Zeit."

Die Analyse der bisherigen Spielzeit hat bereits zu der Erkenntnis geführt, dass gar nicht so viel fehlt, um in der Bezirksliga in sichereres Fahrwasser zu schippern. "Es hat eigentlich nur in ein, zwei Spielen die Leistung nicht gestimmt. Was wir brauchen, ist ein erfahrener Stürmer, der die Dinger weg macht - am liebsten zu sofort", betont der Coach. In den verbleibenden Spielen bis zum 30. Juni 2021 wolle man das Optimum herausholen. "Wir spielen noch gegen viele direkte Konkurrenten, da können wir punkten", ist Kuhlmann optimistisch. Nicht mehr planen kann er in der Restserie allerdings mit Max Linden (zieht nach Berlin) und Peter Ciuraj (Ziel unbekannt). Er weiß aber um seinen im Vergleich zur Vorsaison deutlich breiteren, ausgeglichenen Kader und sagt: "Auch das werden wir kompensiert bekommen."