Knorpelschaden zwingt Kortevoß zum Karriereende

von Christian Lehmann

(11.05.21) Riesig hatten sie sich bei Grün-Weiß Gelmer im Januar über die Verpflichtung von Jan Kortevoß gefreut. Das halbe Münsterland war nach dessen Abschieds-Verkündung bei Borussia Emsdetten heiß auf den 30-jährigen Stürmer gewesen, der Bezirksligist hatte letztlich den Zuschlag erhalten. Nun muss der Torjäger seine Zusage allerdings wieder zurückziehen. Die Hintergründe sind tragisch.

"Er wird seine Karriere wohl beenden müssen", verrät uns Gelmers Coach Gerrit Göcking, der am Dienstag auch einige positive Neuigkeiten verkündete (wir berichten darüber in einem anderen Artikel). Die Kortevoß-Nachricht zählt ganz sicher nicht dazu. "Das ist natürlich ein herber Schlag für ihn und für uns."

Probleme beim Joggen

Eigentlich war "Korte" nach dem Saisonabbruch im Oktober weitestgehend schmerzfrei, als er wieder mit dem Laufen begann, machten sich jedoch wie bereits in der Vergangenheit massive Knieprobleme bemerkbar. Nachdem er vier Ärzte zu Rate gezogen hatte, rieten ihm drei zum sofortigen Laufbahnende. Eine Operation, bei der ihm neues Knorpelgewebe implantiert werden soll, ist unumgänglich. "Wenn ich das nicht machen lasse, brauche ich in zehn Jahren ein neues Knie", erläutert Kortevoß. "Die Entscheidung ist mir ultra-schwer gefallen. Ich spiele seit meinem fünften Lebensjahr Fußball. Wenn ich noch 22 Jahre alt wäre, dann hätte das vielleicht anders ausgesehen. Aber die Vernunft hat letztlich gesiegt."

Eine zweite Laufbahn als Trainer und Funktionär schließt Mittelstürmer nicht aus - in naher Zukunft kann er sich dies allerdings nicht vorstellen. "Ich habe mir jetzt erstmal ein Rennrad gekauft. Das ist so ziemlich das einzige, was ich noch machen darf. Sonntags werde ich mir sicherlich mal die Spiele von Gelmer, Borussia oder Greven 09 anschauen. Da werde ich dann wahrscheinlich schnell merken, ob es noch kitzelt.