"Ein Fight bis zur letzten Minute"

Von Malte Greshake

(17.08.22) Den Nackenschlag hatten die Jungs von der SG Sendenhorst am Wochenanfang erst einmal verdauen müssen: Vor kurzem hatte sich SG-Schnapper Robin Lackmann nämlich an der Schulter verletzt. Am Montag bewahrheitete es sich dann, dass er sich eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen hat und somit seinem Team mehrere Monate fehlen wird. "Das ist eine bittere Diagnose und war natürlich auch Thema bei uns in der Mannschaft", sagte Sendenhorsts Trainer Florian Kraus. "Auch für Robin wollten wir den Saisonstart gut gestalten." Und der 2:1 (2:1)-Sieg über den VfL Sassenberg im Pokal passte da schon einmal gut ins Bild.

Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Sendenhorster die Grundlage für den späteren Erfolg geschaffen. Die Hausherren nahmen da von Anfang an das Ruder in die Hand und erspielten sich bei viel Ballbesitz die ersten vielversprechenden Chancen. Marcel Brillowski scheiterte zwar zunächst noch vor dem Sassenberger Kasten, nach einer guten halben Stunde machte er es dann aber besser: Nach einem Pass von Fabian Vogt erzielte Brillowski die Führung für die Gastgeber (30.).

Niemerg mit der passenden Reaktion vor dem Pausenpfiff

Doch dieser Brillowski hatte nun Blut geleckt: Wenig später brachte Vogte eine Ecke in den gegnerischen Strafraum, Jannick Horstmann legte den Ball mit dem Kopf ab und Brillowski ließ sich das nicht nehmen - 2:0 (43.). Von den Gästen war hingegen bis zu diesem Zeitpunkt nicht allzu viel gekommen. Umso wichtiger war es deswegen, dass Christian Brandt kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einem langen Ball für Louis Niemerg servierte, der tatsächlich noch zum Anschlusstreffer traf (45.). 

Aus der Kabine trat dann ein komplett verändertes Sassenberg: VfL-Coach Patrick van der Sanden hatte seine Jungs ins Angriffspressing beordert und die Gäste setzten Sendenhorst so viel früher unter Druck. Nun wurde es ein richtiger Pokalfight. Sassenberg drängte auf den Ausgleichstreffer und kurz vor Schluss hatte der eingewechselte Alexander Brandes wohl die dickste Chance auf dem Fuß. Sein Vollspannschuss parierte SG-Keeper Niklas Köster, der Lackmann gut vertrat, aber geistesgegenwärtig (80.).

"Es war ein Fight bis zur letzten Minute"

Auf der anderen Seite hätten die Sendenhorster es aber auch schon eher entscheiden können. Patrick Schröter hatte in der 70. Minute nur den Pfosten getroffen und wenig später donnerte auch Vogt einen Freistoß ans Aluminium (85.). Schließlich brachten die Gastgeber es aber über die Zeit. "Es war ein Fight bis zur letzten Minute, aber wir haben es auch leidenschaftlich verteidigt", fasste es Kraus hinterher zusammen. "Nach dem Nackenschlag mit Robin hat die Mannschaft stark reagiert. Es war ein verdienter Sieg."

Auf der anderen Seite war van der Sanden auch mehr als einverstanden, wie sich seine Truppe im zweiten Durchgang gesteigert hatte. "Wir waren drauf und dran, das Unentschieden zu erzielen, es war ein rassiges Spiel", so der Coach, der seinem Team auch keinen Vorwurf machte: "Wir haben momentan einige personelle Probleme haben. Deswegen war das insgesamt schon in Ordnung."

SG Sendenhorst - VfL Sassenberg     2:1 (2:1)
1:0 Brillowski (30.), 2:0 Brillowski (43.),
2:1 Niemerg (45.)