A-Ligist ist nicht gleich A-Ligist

Von Finn Bruns

(07.08.22) Kreisligist gegen Kreisligist mag sich auf dem Papier vielleicht wie eine ausgeglichene Angelegenheit anhören - am Ende wurde der Unterschied zwischen dem A-Liga-Aufsteiger GW Amelsbüren und dem A-Liga-Zweiten der vergangenen Saison TSV Handorf jedoch deutlich sichtbar, sodass die Truppe von Jens Kormann mit einem souveränen 3:0(1:0) das Ticket für Runde zwei buchte. 

Dabei hatte die Partie für GWA gar nicht schlecht begonnen: Moritz Leisgang schickte Niklas Thewes auf die Reise, doch TSV-Keeper Tom Hoffmann blieb lange stehen und vereitelte die Chance (20.). Auch Amelsbürens Jens Friepörtner setzte sich nach einem langen Ball ab und stand vor Hoffmann, im letzten Moment wurde er aber noch von Marcel Leser gestört, sodass der Abschluss verunglückte (24.). Handorf fand bis dahin offensiv überhaupt nicht statt, aber machte dann aus keiner Chance das 1:0. Um zu verhindern, dass Torben Redbrake an den Ball kommt, stürmte Grün-Weiß-Torwart Lukas Wünnemann aus dem Tor und klärte die Kugel direkt in die Füße von Jonas Beßmann. Der musste nur noch ins leere Tor einschieben (37.). "Wenn er da so rauskommt, muss er den anders klären", fand GWA-Trainer Andre Frankrone. 

Frankrone: "Ein guter Gradmesser"

Von da an kippte das Spiel zugunsten der Hausherren, die nun auch besser in die Zweikämpfe kamen. Eine letzte Halbchance war Amelsbüren allerdings noch vergönnt, in der Nachspielzeit flankte Moritz Leisgang einen Eckball direkt auf die Torlatte. Nach der Halbzeit stand aber das Gehäuse von Lukas Wünnemann unter Dauerbeschuss und ebendieser hatte jede Menge Möglichkeiten, seinen Fehler wieder gutzumachen. Unter anderem rettete er stark gegen Niklas Annegarn und Malte Stoffes (48.). 

Nach einer knappen Stunde war allerdings auch Wünnemann ein zweites Mal geschlagen, als Torben Redbrake einen langen Ball runternahm und im 1 gegen 1 die Nerven behielt (58.). Die endgültige Entscheidung besorgte erneut Redbrake, dieses Mal vom Elfmeterpunkt, nachdem Nils Dohmen zu Fall gebracht wurde (71.). "Wir haben nach der Pause höher gepresst und viele Bälle im Zentrum gewonnen, man hat gemerkt, dass alle richtig Bock hatten", freute sich Handorfs Trainer Jens Kormann. 

Auf der gegenüberliegenden Seite bekam Tom Hoffmann noch einmal die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, als er bei einem Flachschuss von Emmanuel Boryor rechtzeitig unten war (77.). "Aufgrund der zweiten Halbzeit geht die Niederlage in Ordnung, da hat Handorf uns den Zahn gezogen", erklärte Frankrone, der dennoch meinte, dass die Partie "ein guter Gradmesser für die Kreisliga A gegen einen Aufstiegsaspiranten" war. Die Ambitionen bei den Hausherren unterstrich Jens Kormann gerne: "Wir sind gerade genau da, wo wir hinwollen". 

TSV Handorf - GW Amelsbüren 3:0 (1:0)
1:0 Beßmann (37.), 2:0 Redbrake (57.),
3:0 Redbrake (71./FE)