Telgte trifft - Aasee kommt weiter

Von Jost Klasmann

(01.09.23) Durch einen Elfmeter in Rückstand geraten, kein eigenes Tor schießen und trotzdem weiterkommen? BW Aasee machte gegen die SG Telgte unter Ex-Aasee-Trainer Andre Kuhlmann vor, wie das funktioniert. Nach Elfmeterschießen obsiegte der A-Ligist schließlich mit 4:2 (1:1/0:0).

Dabei ging es aus Sicht der Telgter gut los: Die Gäste fanden gut in die Partie, machten allerdings zu wenig aus ihren Ballgewinnen und Umschaltsituationen. "Nur zwei klare Angriffe sind da zu wenig" so das Urteil Kuhlmanns. Angesprochene Angriffe, an deren Ende jeweils Kevin Wolf stand, führten allerdings zu nichts Zählbarem. Nach rund 20 Minuten nahm Aasee schließlich auch am Spiel teil. Mehr als Halbchancen erspielte sich die Truppe von Patrick Ebong jedoch nicht.

Heiße Schlussphase

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Geschichte dann ein wenig vor sich hin - bis es in der Schlussphase richtig krachte. Zunächst bekam Benedikt Raddatz eine Flanke der Gäste an die Hand - Schiedsrichter Alexandre Santos entschied folgerichtig auf Elfmeter. Josef Maffenbeier brachte den Bezirksligisten vom Punkt in Führung (80.). Entschieden war das Ding aber noch nicht. "Vor dem Spiel haben wir gesagt, dass wir den Kampf annehmen müssen", sagte Ebong nämlich. "Und das haben wir dann in der Schlussphase auch geschafft."

Mit der Umstellung auf eine Dreierkette gingen die Gastgeber dann gezwungenermaßen mehr ins Risiko. Trotzdem sah es lange Zeit danach aus, als würden sie sich nicht mehr belohnen. Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit: Kevin Brandt flankte noch ein letztes Mal ins Zentrum und diese fälschte Pechvogel Lars Schwienheer mit dem Schienbein ins eigene Tor ab (90.+6). "Danach war es pure Ekstase bei uns, niemand hatte mehr damit gerechnet" sagte Ebong über die Gefühlslage im Team. "Dann nimmt das Spiel eine Eigendynamik an", stellte Kuhlmann hingegen fest, der bis dahin mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden gewesen war. Und trotzdem ging's dann doch ins Elfmeterschießen.

Kruse als Elfer-Killer

Dort kam es dann ein Stück so, wie es kommen muss. Aasee hatte mit Fabian Ebong, Lennart Märten und Ole Goldbeck treffsichere Schützen in seinen Reihen. BW-Keeper Fabian Kruse entwickelte sich zudem zum Elfer-Killer. "Mit ihm hatten sie einen Schnapper, der es leider gut macht und zwei Dinger hält", meinte ein lachender Kuhlmann über seinen ehemaligen Schützling. Letztlich half es dann auch nicht mehr, dass Telgtes Adel Al Hamoud seinen Elfmeter für Telgte versenkte. Die Gäste nagelten einen weiteren Elfer noch an den Pfosten und Aasee rückte so in die nächste Pokalrunde vor.

"Den Schuh müssen wir uns selbst anziehen, weil wir verpasst haben unsere Chancen zu nutzen", ärgerte sich Kuhlmann. "Letzten Ende geht die Niederlage in Ordnung. So ist das nun mal im Pokal. Wir wissen das Ganze richtig einzuordnen."

BW Aasee - SG Telgte     4:2 n. E. (0:0)
1:0 Maffenbeier (80./FE), 1:1, Schwienheer (90.+6/ET)
Tore im Elfmeterschießen: Für Aasee treffen Ebong, Märten und Goldbeck. Für Telgte Al Hamoud.