Krombacher-Pokal
Davensberg legt Beelen aufs Kreuz
Von Fabian Renger
(01.09.23) Das musst du auch erstmal schaffen. Davaria Davensberg spielt bekanntlich in der B-Liga. BW Beelen zockte in der Vorsaison noch in der Bezirksliga, stieg ab - und ist jetzt auch raus aus dem Pokal. Denn Davensberg legte die Beelener daheim mit 4:2 (2:2) aufs Kreuz. Respekt und Chapeau, liebe Davaren! Allerdings muss man dazu wissen, dass die Beelener derzeit auch ziemlich außer Form sind.
"Das war keine gute Leistung von uns. Wir haben im Moment ein paar Probleme, vor allem gegen den Ball kommen wir oft einen Schritt zu spät. Das zieht sich schon ein bisschen hin und hat sich weiter fortgeführt. Wir machen zu viele leichte Fehler, laden den Gegner zu sehr ein, um Tore zu erzielen", erzählte BWB-Co-Trainer Christoph Wellerdiek. Sein Chef Stefan Bruns nahm sogar heftigere Worte: "Ist der Ball weg, spielen wir alibimäßig." Vor allem sei es wohl eine Sache der Einstellung.
Erste Halbzeit: Eine Partie auf Augenhöhe
Davensberg startete derweil mit sieben Punkten (und 19 Toren!) in die Saison in der B-Liga. "Wir haben dort weitergemacht, wo wir aufgehört haben", freute sich Davensbergs Coach Rojhat Atalan nach dem Pokalabend. In der ersten Halbzeit gestaltete seine Truppe die Partie auf Augenhöhe und lief die Gäste durchaus früh an. So provozierten sie auch die 1:0-Führung. Beelen verdaddelte die Kugel im Aufbau und musste sich anschließend mit einem Foul im Strafraum behelfen. Marcio Duarte-Melao traf vom Punkt (21.). Eine Einladung, wohl wahr.
Nun war es nicht so, dass Beelen das Fußballspielen komplett verlernt hat. Mit dem Ball sah das gar nicht so mies aus, gerade nach dem Rückstand sogar echt für kurze Zeit vernünftig. "Das war unsere beste Phase", so Wellerdiek. Tim Heukeshofen glich aus dem Getümmel nach einer Ecke aus (23.), Jakob Samuel Birkemeier brachte Beelen nach einem schönen Spielzug und Schnittstellenpass mit 2:1 in Front (27.). Es war durchaus ein munterer Schlagabautsch. Denn nur 120 Sekunden später stand es wieder 2:2: Sinthusen Chelvanathan hatte nach einer Flanke von der rechte Seite genug Zeit, die Murmel zu verarbeiten.
Zweite Halbzeit: Beelen findet kaum noch statt
Rauf und runter ging es bis zur Pause. Auf Davensberger Seite traf Jonas Hüging noch die Latte und Sebastian Markmann scheiterte aus größerer Distanz an Gäste-Goalie Finn Laumann-Pötter. Dann war Halbzeit. Und nach dem Seitenwechsel, joar, da war es ein anderes Spiel. "Beelen konnte das Tempo nicht mehr mitgehen", beschrieb es Atalan. Bruns ging hart mit seiner Mannschaft ins Gericht: "Da hat's an allen gefehlt, das war richtig schlecht." Besonders die Anzahl an extremen (Stock)Fehlern nervte und schockierte ihn.
Duarte brachte die Hausherren nach einem tiefgespielten Ball mit 3:2 in Führung (53.). Der perfekte Zeitpunkt. Und es wären durchaus noch mehr Buden für die Gastgeber drin gewesen: Chelvanathan bediente Duarte, der an Laumann-Pötter scheiterte. Markmann setzte einen Freistoß erst noch an den Pfosten. Später machte er es besser und setzte ihn zum 4:2-Endstand direkt die Maschen (83.). "Gerade im Pokal kann man schauen, wo unsere Grenzen sind", so Atalan. Offenbar kann sein Team derzeit tatsächlich mit einem A-Ligisten mithalten. Bruns kündigte indes Aufarbeitung an: "Wir werden Zügel anziehen."
Davaria Davensberg - BW Beelen 4:2 (2:2)
1:0 Duarte-Melao (21./FE), 1:1 Heukeshofen (23.)
1:2 Birkemeier (27.), 2:2 Chelvanathan (29.)
3:2 Duarte-Melao (53.), 4:2 Markmann (83.)