Noch ist Schmalhans Küchenmeister

von Christian Lehmann

(08.03.22) Nur vier von sieben Spielen wurden an diesem ersten Spieltag nach der Winterpause angepfiffen, das Coronavirus sorgt für Termin-Probleme bei Spielern, Trainern und Funktionären. Westkirchen, Sendenhorst II und vor allem Rot-Weiß Milte feierte wichtige Siege, in Handorf gab's nochmal einen der womöglich letzten Aschekicks zu bestaunen. 

Quickies, der 18. Spieltag

TSV Handorf II - Teutonia Coerde 1:1 (0:0)
"Da war mehr drin", befand Handorfs Co-Trainer Philipp Herstelle. Sein Team spielte auf rauer Asche eine gute erste Halbzeit und hätte mehrfach in Führung gehen können. Zu Beginn des zweiten Durchgangs patzte der TSV dann bei einer Ecke auf den ersten Pfosten, Berni Pfaff bedankte sich. Die Mannschaft von Trainer Stefan Beckmann bewies jedoch Moral und kam nach einem Kopfballtreffer von Maxi Schiller noch zum Ausgleich. In der Schlussphase haderten die Gastgeber dann mit einigen strittigen Abseits-Entscheidungen, unter anderem wurde ein vermeintlicher Treffer von Basti Wermeier nicht anerkannt (90.). "Für uns ist der eine Punkt zu wenig. Der Platz hat seinen Teil beigetragen, da war viel Glücksspiel mit dabei", meinte Herstelle. Er hofft, dass die Fußballer im April auf ihre schmucke neue Anlage umziehen können. Dann hätte auch der Ascheplatz an der Heriburgstraße endgültig ausgedient.
Tore: 0:1 Pfaff (56.), 1:1 Schiller (81.)

SG Sendenhorst II - BW Beelen II 4:1 (1:1)
Tore: 0:1 Lüffe (15.), 1:1 Wiens (31.), 2:1 Wiens (68.), 3:1 Camara (86.), 4:1 Alyousef (90.)

Eintracht Münster III - GW Westkirchen 1:6 (1:3)
Westkirchens Robin Westhues war sehr zufrieden mit seiner Rasselbande. Nachdem auch der Spielertrainer sich im letzten Vorbereitungsspiel verletzt hatte, musste er eine ganz junge Bande mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren auf den Platz schicken. Die steckte nach schneller Führung durch Yanik Kleemann (1:0/2.) auch einen Nackenschlag gut weg. Emran Dalipovic glich vom Punkt für Eintracht aus, zuvor soll Tobias Lange den Ball in der Box mit der Hand gespielt haben. "Ich weiß nicht, ob's einer war...", kommentierte Westhues. Sein Team hatte allerdings immer Antworten parat und leistete sich nur kurze Phasen, in denen es den Plan vergaß und mit zu vielen langen Bällen agierte. "Wir hatten zu jeder Zeit das Spiel im Griff", so der Coach. Besonders breit war die Brust von Julian Nachtigäller. Der erst 20-jährige Youngster versenkte gleich zwei Strafstöße ganz cool. "Da in seinem Alter schon Verantwortung zu übernehmen, ist sehr mutig", befand Westhues. Einen Wermutstropfen gab's doch noch: Tobias Lange wurde mit blutender, womöglich gebrochener Nase ausgewechselt. Ein Termin beim HNO in dieser Woche soll Aufschluss geben.
Tore: 0:1 Kleemann (2.), 1:1 Dalipovic (8./HE), 1:2 Kleemann (11.), 1:3 Nachtigäller (37./FE), 1:4 Schürmann (57.), 1:5 Nachtigäller (81./HE), 1:6 Kleemann (86.)

RW Milte - SC Müssingen 2:0 (2:0)
Miltes Trainer Volker Hoffmann atmete tief durch. "Das war absolut richtungsweisend", sagte er nach dem Derbysieg, der nicht nur für Prestigegewinn, sondern auch ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf sorgte. "Wir hatten einen guten Matchplan und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Alle Spieler waren voll fokussiert, da ist keiner abgefallen. Jeder wusste, worum es geht", so Hoffmann. Die Platzverhältnisse ließen ein richtig gutes Fußballspiel nicht zu, dementsprechend ging es über Mentalität und Willen. Bei aller Rivalität blieb es aber stets fair. "Im Derby ist immer Druck auf dem Kessel, aber es war absolut ruhig und von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt", befand Miltes Coach. "Wir haben uns vorher und nachher die Hand gegeben." Dem 1:0durch Andreas Jeising ging eine Fehlerkette in der Müssinger Abwehr voraus, Jeising roch nach einem ungenauen Rückpass zu SCM-Keeper Martin Thielen den Braten und bedankte sich. Das 2:0 beschrieb Hoffmann dann als "eines der schönsten Tore der Saison": Nach einem einstudierten Spielzug und Zuckerpass von Andi Husemann startete Michael Ketteler genau im richtigen Zeitpunkt in den Raum und chippte den Ball zum 2:0 ins Netz. "Zum Genießen", kommentierte Hoffmann.
Tore: 1:0 Jeising (14.), 2:0 Ketteler (32.)