Sensationelle letzte Woche

von Alexander Eckrodt

(05.01.20) RW Milte hatte einen Lauf - aber so richtig. "Wir haben die drei letzten Spiele vor dem Lockdown gewonnen und sensationell gespielt", erklärt Trainer Volker Hoffmann. In den Spielen gegen den BSV Ostbevern II, den TSV Handorf II und RW Alverskirchen erzielte die Truppe insgesamt 18 Tore und kassierte nur drei. "Uns hat dieser Zwischenstopp deswegen knallhart getroffen", sagt Hoffmann. Sein Fazit bis zum jetzigen Zeitpunkt der Saison ist aber klar: "Ich ziehe eine absolut positive Zwischenbilanz." Die Truppe steht auf einem starken fünften Tabellenplatz.

Schon zu Beginn der Saison lief es eigentlich ganz gut für Milte. An den ersten beiden Spielen gab es Siege gegen die Zweite der SG Sendenhorst (3:2) und gegen Aufsteiger SC Müssingen (6:0). Dann folgten aber zwei Niederlagen am Stück. "Um richtig wach zu werden, mussten wir erste einen auf die Fresse kriegen", so der Trainer. Gegen den TuS Freckenhorst II gab es eine 1:4-Pleite. Hoffmann: "Wir haben uns 60 Minuten lang nicht so präsentiert, wie wir es können. Da waren wir auch sehr unzufrieden." Auch das drauf folgende Spiel gegen Wacker Mecklenbeck III verlief nicht nach Plan (3:5). 

Starke Leistung trotz Verletzungen

Die Truppe schüttelte sich aber einmal und es folgte die bereits erwähnte Erfolgswoche. "Es hat angefangen mit dem 5:1 gegen Ostbevern und dann sind wir von Spiel zu Spiel immer besser rein gekommen", erklärt Coach Hoffmann. Gegen den BSV hatte Andreas Jeising zum Beispiel einen Sahne-Tag erwischt. Er beförderte die Kugel gleich dreimal in die gegnerischen Maschen. Noch erfolgreicher lief es für Miltes Angreifer Michael Ketteler beim 7:1-Erfolg über die Handorfer Reserve. Fünf Buden erzielte er - auch ein Grund, weshalb er mit 11 Toren die Torjägerliste anführt. "Wir haben uns viel mit ihm unterhalten und er nimmt einiges gut mit auf den Platz. Dazu hat er noch das nötige Spielglück", sagt Hoffmann und ergänzt: "Er hat einen Lauf und ist stellvertretend für das ganze Team." Stimmt, denn nicht nur Ketteler führt seine Torjägerliste an. RW Milte stellt von allen Kadern der Liga im Moment die beste Offensive (31 Tore). 

Beim RW Milte sei es nicht der eine Spieler, der heraussteche, sondern eine super Mannschaftsleistung, die den Erfolg bringt. "Das Tor ist nur das Endprodukt. In der Spieleröffnung ist uns sehr, sehr viel gelungen. Der Ball läuft um einiges besser als in der letzten oder vorletzten Saison", erklärt der Übungsleiter. Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass es so gut läuft. Auch Milte hat nämlich mit so einigen Verletzungssorgen zu kämpfen. Philipp Weritz, Bernd Justus, Lars Rowald, Lars Wortmann und Andy Husemann fehlten verletzungsbedingt. "Das sind alles Leistungsträger, die uns lange wegfallen. Immerhin können sie sich jetzt in Ruhe auskurieren", so Hoffmann. Außerdem fehlt mit Steffen Vechtel noch ein weiter wichtiger Spieler länger. "Er kämpft sich heran, wie Sylvester Stalone zu seinen besten Zeiten in den Rocky-Filmen", sagt der Trainer und ergänzt: "Wenn sie wieder da sind, haben wir nochmal andere Möglichkeiten. Wir haben großes Verletzungspech, aber wir jammern nicht drüber." 

Die Mannschaft ist heiß

Ein Spieler, der schon auf einiges an Spielzeit kommt, ist Michael Heßling. Er stieß zu dieser Saison aus der eigenen A-Jugend zum Kader der Ersten dazu und fügte sich direkt gut ein. Bei allen sieben Saisonspielen stand Heßling bisher im Kader, gegen den TSV Handorf II gelang ihm auch sein ersten Saisontreffer. "Er macht seine Sache sehr gut. Wir führen ihn langsam an die Mannschaft heran, so wie wir das immer machen", erklärt Hoffmann. 

Wenn es nach dem Trainer gehen würde, dürfte es auch nach dem Restart der Saison gerne so weiter gehen, denn auch in der Defensive läuft es für die Mannschaft in dieser Saison sehr ordentlich. "Wir sind abwehrmäßig wirklich sehr gut voran gekommen. Ich bin schwer zufrieden, aber ich weiß, dass es schwierig wird, wenn es weiter geht", so Hoffmann. Die Motivation der Spieler ist auf jeden Fall noch immer groß. Die Kicker halten sich auch während der Pause vernünftig fit. Coach Hoffmann: "Die Jungs sind heiß."