Amelsbürens unheimliche Serie geht weiter

Von Fabian Renger

(22.10.21) Zehn Spiele, zehn Siege: GW Amelsbüren hat etwas nicht ganz Alltägliches geschafft. Auch der Tabellendritte vom Werner SC II stoppte GWA am Donnerstagabend im vorgezogenen Spiel am Häpper nicht. Auch wenn's für die Grün-Weißen zwischenzeitlich brenzlig wurde, war dieser 4:3 (3:2)-Heimerfolg eine gelungene Kiste. Gefeiert wurde zünftig - wie man hört, sogar bis tief in die Nacht. Doch das hatte sich die Truppe von Chefcoach André Frankrone auch redlich verdient - schließlich zeigte sie während der 90 Minuten unbändigen Siegeswillen.

"Die ersten 25 Minuten waren die stärksten, die wir bislang gespielt haben", lobte der Cheftrainer seine Elf für ihren hellwachen Start. Das Kombinationsspiel war superstark. "Brutal von A bis Z", so Frankrones passende Beschreibung. Einen Eckball von Tim Luca Brünnemann versenkte Jan Hendrik Möller per Kopf zum 1:0 (6.). Beide waren auch beim 2:0 beteiligt, diesmal profitierte Brünnemann von einem Werner Fehler im Spielaufbau, wonach er die Kugel zum Torschützen Möller abgab (9.). Das 3:0 besorgte Moritz Leisgang, diesmal ging es über links, natürlich wieder über Brünnemann (13.).

Werne plötzlich wieder drin

Was für ein Start. Die Gäste wussten war gar nicht, wo hinten und vorne war. Amels hätte sogar noch mehr Tore erzielen können. Doch dann muckte Werne wie aus dem Nichts auf. Zweimal schlug WSC-Spielertrainer Marc Schwerbrock eine seiner gefährlichen Eckstöße in die Box, zweimal trafen die Werner im Anschluss daran. Dennis Lerche (16.) sowie Jannis Vertgewall verkürzten (27.). Au Backe. Da hast du die Hosen aber sowas von an und lässt dir die so schnell wieder ausziehen?

Es schien so. Amels wurde etwas passiver, verwaltete plötzlich nur noch statt zu gestalten. Gleichwohl wurde Werne auch selten bis gar nicht gefährlich. Auch nach dem Wiederbeginn war dies so. Beide Teams warteten auf die Fehler des Kontrahenten, GWA hatte jedoch weiterhin mehr Zug zum Tor. Möllers verpasste eine Hereingabe von Niklas Thewese allerdings (50.). Und auf der Gegenseite gab's plötzlich Strafstoß. Schiedsrichter Leander Dreher hatte ein Foul entdeckt. Schwerbrock war vom Elfmeterpunkt ebenso zielsicher wie von der Eckfahne - 3:3 (56.).

Eine tolle Wiederauferstehung

"Wir haben eine überragende Moral gezeigt, das war große Charakterstärke", erzählte Frankrone, merklich stolz, von der raschen Wiederauferstehung. GWA ist derzeit so gefestigt, dass es auch durch so einen ärgerlichen Spielverlauf keineswegs aus den Latschen kippen. Die Gastgeber berappelten sich fix. Insbesondere Thewes und Moritz Leisgang machten auf der rechten Bahn immer wieder Alarm. Von dort aus zog schließlich Leisgang nach 77 Minuten nach innen und netzte unhaltbar ein - 4:3. Der Siegtreffer. "Das war der Knock-Out für Werne", befand Frankrone.

Seine Elf hätte auch das ein fünftes oder sechstes Tor noch machen können. Beließ es aber dabei. Ein Sonderlob zollte der Übungsleiter vor allem Moritz Leisgang, der nicht gänzlich fit ins Spiel gegangen war. "Er hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt und ein richtig starkes Spiel gemacht", so Frankrone. Gefeiert wurde bis nachts um halb Zwei. Vor allem Torwarttrainer Holger Nischk hatte Erzählungen zufolge richtig Spaß in den Backen und kam ab Mitternacht voll auf Touren. Nach zehn Siegen aus zehn Spielen aber mehr als verdient. 

GW Amelsbüren - Werner SC II 4:3 (3:2)
1:0 Möller (6.), 2:0 Möller (9.)
3:0 Moritz Leisgang (13.), 3:1 Lerche (16.)
3:2 Vertgewall (27.), 3:3 Schwerbrock (56./FE)
4:3 Moritz Leisgang (77.)