Drei fette Wermutstropfen

Von Fabian Renger

(15.09.23) Bei Borussia Münster mit 3:1 (3:1) gewonnen und damit das Viertelfinale erreicht. Schön und gut. Spielerisch überzeugt, dabei eine gewisse Seriösität an den Tag gelegt. Ebenfalls schön und gut. Doch der Pokalabend hatte für den TuS Hiltrup drei fette Wermutstropfen. Gleich ein Trio verabschiedete sich während der 90 Minuten aus Verletzungsgründen.

Peter Effing beispielsweise musste irgendwann mit Verdacht auf Außenbandriss ausgewechselt werden. Nils Johannknecht wurde schwummrig und für ihn war ebenfalls früher Feierabend. Bei Alex Gockel ging auch plötzlich nichts mehr, Verdacht auf Zerrung. Das alles kommt einem Trainer nie gelegen, TuS-Trainer Marcel Stöppel stöhnte aber doppelt und dreifach auf: Schließlich fehlt ihm auch Nils Kisker seit dem Ligaspiel in Delbrück. Kisker hat sich das Außenband gerissen. Zentrumsspieler um Zentrumsspieler sind damit futsch. "Wir werden noch mehr investieren müssen als ohnehin schon", so Stöppel.

"Eines der schönsten Tore der letzten Zeit" führt zum 1:0

Rein sportlich betrachtet war er mit der Performance beim Landesligisten allerdings einverstanden. Gerade in den ersten 20 Minuten brachte Hiltrup mächtig Power auf die Strecke, wirkte engagiert, Stöppel nannte es "sehr athletischen Fußball". Richtig toll sah der aus. Das 1:0 etwa konntest du kaum besser rausspielen. Von Sören Jankhöfer angefangen, rollte die Kugel wunderbar von hinten bis vorne durch die eigenen Reihen. Lars Finkelmann spielte sie auf Richard Joaquim. Dessen tolle Flanke von der linken Seite an den ersten Pfosten verwertete der bis dato noch fitte Effing zur frühen Führung (5.).  "Sicherlich eines der schönsten Tore von uns in der letzten Zeit", kommentierte Stöppel beglückt. Nach einem Einwurf gelangte der Ball in die Box und Linus Groeger vollstreckte zum 2:0 (16.).

"Da waren wir etwas passiv. Wir müssen zusehen, dass wir in der eigenen Box wieder besser und cleverer verteidigen", so Borussias Coach Henry Hupe. "Wir haben die Anfangsphase ein bisschen verpennt. An sich aber sonst ein ordentliches Spiel gemacht." Zunächst vergab Moritz Pauli noch gegen TuS-Torwart Romain Böcker. Besser machte es schließlich Wilko Schnmidt. Per Kopf nickte er nach Hereingabe von Cebrail Demir zum Anschlusstor ein (36.) Die Borussen waren aber nur kurz im Spiel. Noch vor der Pause foulte nämlich Jacob Theuringer Effing in der Box. Den fälligen Strafstoß setzte Gockel zum 3:1 ins Netz (41.). Effing musste nach der Szene raus. Der TuS traf im ersten Abschnitt noch zweimal das Aluminium. Gockel und Johannknecht scheiterten obendrein jeweils an Borussias  Goalie Philipp Oluts. Es waren durchaus noch mehr Tore für den Westfalenligisten drin.

Nach der Pause war auch Johannknecht nicht mehr mit dabei, nach 83 Minuten war für Gockel notgedrungen Schicht. In der zweiten Hälfte passierte sonst nicht mehr ganz so viel vor den Toren. Hiltrup schaltete um in den Verwaltungsmodus. Die Borussen näherten sich dem Hiltruper Strafraum zwar mal an, hatten auch ganz passable Lösungsansätze, im letzten Drittel fehlten ihnen jedoch der letzte Pass und die letzte Durchschlagskraft. 

Borussia Münster - TuS Hiltrup 1:3 (1:3)
0:1 Effing (5.), 0:2 Groeger (16.)
1:2 Schmidt (36.), 1:3 Gockel (41./FE)