Krombacher-Pokal
"Ein echt netter Abend" für Nullacht
Von Fabian Renger
(15.09.23) Auf einer Skala von eins bis zehn, war dieser Abend wohl eine glatte zwölf für den SC Münster 08. Er empfing die Warendorfer SU zum Pokal-Achtelfinale. Mit 7:1 (4:0) schossen die Nullachter die Pferdestädter richtig ab. "Es war ein echt netter Abend", freute sich 08-Coach Gerrit Göcking. Ein anderes Urteil hätte irgendwie auch überrascht. Beide Teams hatten vor der Partie ordentlich durchrotiert - bei den Münsteranern fluppte der Personalwechsel deutlich besser.
Im Vergleich zum Ligaspiel in Borghorst switchte Göcking in der Startformation auf gleich sieben (!) Positionen. Besonders die Hereinnahmen von Rui Petro Guimares und Leo Pohlmeyer erwiesen sich als goldrichtig. Guimares traf viermal, Pohlmeyer war gefühlt an allen Toren beteiligt. Das 1:0 holte er auf seiner rechten Seite raus und zog einen Elfmeter. Guimares verwandelte (8.). Beim 2:0 von Finn Lenze kombinierte sich Pohlmeyer im Vorfeld wunderbar mit Yannik Jünger - noch so ein Startelf-Neuling - wunderbar durch (10.). Das 3:0 war Mathis Bockelmann per Kopf vorbehalten, als er einen zweiten Ball nach einer Ecke reinnickte (21.). Das 4:0 legte schließlich wieder Pohlmeyer für Lenze auf seiner rechten Bahn auf (33.).
WSU-Rotation erweist sich als Bumerang
Die Nullachter waren gierig, standen gut in Bewegung, waren gut in den Zweikämpfen, sicherten sich die zweiten Bälle. "Wir haben das in der ersten Halbzeit extrem dominiert", erinnerte sich Göcking an keine nennenswerte Offensivaktion der WSU. Auch die setzte auf einige Wechsel. Warendorfs Trainer Lukas Krumpietz brachte Torwart Julian Lammers, Innenverteidiger Mats Burchardt, Sechser Niklas Fromme und Stürmer Julian Gösling nach teils mehrwöchiger Verletzung von Anfang an. "Da hatte ich Bauchschmerzen", räumte Krumpietz ein. "Dass es so ausgeht und in so einem Desaster endet, hätte ich mir auch nicht erträumen lassen." Die WSU kam gar nicht zu Potte, das Aufbauspiel stockte, es war ein dem Aufstellungssalat geschuldeter, harmloser Auftritt.
In der zweiten Hälfte wurde das zunächst etwas besser. Natürlich war es da schon lange zu spät, den Hausherren fehlte auch der allerletzte Biss. Gösling profitierte von einem Fehlpass der Gastgeber und verkürzte auf 4:1 (68.). Es ging aber nichts mehr. Guimares markierte nämlich in der Folge einen lupenreinen Hattrick und schraubte das Ergebnis auf 7:1 hoch (70./80./81.). Gerade der Doppelschlag zum Ende ärgerte Krumpietz fast schon mehr als der Betriebsaufall in der ersten Hälfte.
Als nächstes geht's gegen Hiltrup
"Ich bin enttäuscht und sauer gewesen, man darf sich nicht so präsentieren. Aber am Sonntag wird eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz stehen", kündigte er Wiedergutmachung an. Gegner am Sonntag ist die SG Telgte. Nils Sechelmann und Malte Sickmann, die beide während es Pokalspiels mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatten und ausgewechselt wurden, werden wohl passen müssen. Göcking wiederum gründet wohl den ersten Leo Pohlmeyer-Fanclub. Auch bei den Toren fünf und sechs war der nämlich wieder beteiligt. Starke Leistung. In der nächsten Runde wartet der TuS Hiltrup. Noch so ein schönes Spiel. Aber wer über so eine starke Kaderbreite verfügt, dem dürfte und sollte da nicht Angst und Bange sein.
SC Münster 08 - Warendorfer SU 7:1 (4:0)
1:0 Rui Petro Guimares (8./FE), 2:0 Lenze (10.)
3:0 Bockelmann (21.), 4:0 Lenze (33.)
4:1 Gösling (68.), 5:1 Rui Petro Guimares (70.)
6:1 Rui Petro Guimares (80.), 7:1 Rui Petro Guimares (81.)