Ein neuer Trainer muss her

Von Pascal Bonnekoh

(08.12.23) Der SV Rinkerode ist ab sofort auf Trainersuche. Janis Kraus macht's nur noch bis zum Ende dieser Saison. Die Gründe dafür sind vielschichtig, haben aber nichts mit der prekären sportlichen Situation zu tun.

Aktuell steht der SV Rinkerode mit nur einem einzigen Sieg sowie vier Unentschieden auf dem vorletzten Tabellenplatz. Sollte sich daran bis zum Ende der Saison nichts ändern, müssten die Rinkeroder den bitteren Gang in die Kreisliga B antreten. Aber weder für Kraus, noch für Lennart Lücke, Seniorenobmann beim SVR, war das ein Thema. "Janis ist uns damals auf Grund seines Umzuges nach Rinkerode mehr oder weniger in den Schoss gefallen. Wir waren sehr glücklich, dass wir so einen erfahrenen und gleichzeitig jungen Mann finden konnten. Jetzt hat er uns aber leider mitgeteilt, dass er nicht weitermachen wird", so Lücke.

Erst Klassenerhalt, dann der nächste Schritt

Der Entschluss Kraus' fußt viel mehr auf dem eigenen Wunsch nach etwas ambitionierterem Fußball. "Ich habe für mich entschieden, dass ich etwas höher im Amateurbereich tätig werden möchte. Ich möchte als Trainer mehr in die Richtung gehen, wo ich auch gespielt habe", so Kraus. Als Kicker hat der 34-Jährige gar einen Zweitligaeinsatz für RW Ahlen auf seinem Konto. Vier Partien in der dritten Liga sowie ein DFB-Pokal-Spiel folgten, ehe er sich schwer verletzte. In den darauffolgenden Jahren trieb Kraus vor allem in der Oberliga sein Unwesen und kam unter anderem für den FC Gütersloh auf 109 Einsätze. Kraus geht wiederum nicht davon aus, dass es nach seinem Engagement beim SV Rinkerode umgehend ein paar Ligen höher geht.

"Ich will mittel- bis langfristig den nächsten Schritt machen. Es war immer mein Wunsch und Ziel, nochmal etwas höher tätig zu werden. Das möchte ich jetzt in Angriff nehmen, wohl wissend, dass das nicht von heute auf Morgen klappt." In der kommenden Spielzeit sieht sich der Coach zunächst sogar erstmal an gar keiner Seitenlinie: "Es wird sich privat ein wenig was ändern bei mir. Ich werde hier und da mal Fußball gucken und mich weiterbilden, um dann für etwaige nächste Schritte gewappnet zu sein. Ich stehe noch am Anfang meiner Trainerkarriere und weiß, dass ich noch viel lernen muss."

Auf Lücke kommt wiederum bereits in naher Zukunft ein wenig Arbeit zu. "Wir vom Vorstand wollen jetzt erstmal gucken, was für ein Anforderungsprofil wir haben wollen und welche Trainer da so rumschwirren. Es gibt Überlegungen in verschiedene Richtungen. Es könnte ein junger Trainer werden, der Kontakte zu vielen A-Jugendlichen hat, die den ersten Schritt im Seniorenfußball machen wollen oder ein eher erfahrener Trainer mit einem großen Netzwerk. Noch haben wir mit keinem Kandidaten gesprochen. Das wird auch noch ein paar Wochen dauern. Wir haben die Mannschaft gebeten, dass noch keiner eine Entscheidung contra Rinkerode trifft." Und mit dem Abstiegskampf haben auch die Rinkeroder Kicker ein straffes Programm vor der Brust. Kraus freut sich dennoch auf die Rückrunde: "Ich gehe noch motivierter in die letzten Monate und werde alles dafür tun, um die Klasse zu halten. Das ist erstmal das oberste Ziel."