Schwarzer ist zurück auf dem Grün

Von Pascal Bonnekoh

(30.08.23) Wer Fußball.de eifrig studiert oder unseren Artikel zum 5:1-Heimsieg des SC Nienberge gegen den SV Rinkerode gelesen hat, wird wissen, dass Leon Schwarzer zurück im Fußballkosmos ist. Nach seinem zweiten Kreuzbandriss im Jahr 2020 hatte er seine durchaus beachtliche Karriere früh für beendet erklärt. Rund drei Jahre später kramte er dann aber doch nochmal seine Fußballschuhe aus dem Schrank. Und anders als zuletzt rennt er weder in den Staaten noch in Kinderhaus oder bei Nullacht rum, sondern beim SCN in der Kreisliga A.

Und Grund dafür ist unter anderem SCN-Coach Johannes Frieling. "Wir sind gute Freunde geworden und unternehmen auch häufig etwas gemeinsam. Dementsprechend hat er natürlich mitbekommen, dass ich Trainer in Nienberge bin und gleichzeitig hat es ihn mal wieder gejuckt. Er hat für den Fußball gelebt. Das bekommt man nicht so einfach raus", so Frieling. Das Spiel gegen die Rinkeroder war übrigens nicht Schwarzers erste Partie. Beim Vorbereitungsturnier in Hohenholte half er bereits einmal aus. Damals wurde er noch als Gastspieler aufgeführt, sodass selbst die besten Detektive ihn nicht im Internet hätten finden können. Auf Grund eines knappen Kaders machte man es gegen Rinkerode jetzt allerdings offiziell. Und natürlich steuerte Schwarzer auch direkt einen Assist bei.

Fußballschuhe statt Tennisschläger

Aktuell ist er allerdings noch mit seinem Umzug beschäftigt, sodass Training eher schwierig ist. In rund eineinhalb Wochen wird er den Nienbergern dann voll zur Verfügung stehen. In seiner recht langen Abwesenheit lag Schwarzer aber natürlich auch nicht auf der faulen Haut. Er hat sich dem Tennis zugewandt und sich dort eine beachtliche Leistungsklasse von 8,5 erspielt. Und dabei gleichzeitig auch noch Vertrauen in den eigenen Körper zurückgewonnen. "Er hat recht hoch gespielt und hat daher überhaupt keine Bedenken mehr, dass mit dem Knie etwas sein könnte", freut sich Frieling.

Laut seinem neuen Coach scheint er aber auch mit der Pille am Fuß nichts verlernt zu haben: "Man erkennt, was er für ein Spielverständnis hat. Er kann tolle Pässe spielen, mischt überall mit und schmeißt sich in jeden Zweikampf. Er ist eine richtige Maschine und gibt keinen Ball verloren. Er ist unglaublich präsent und das ohne Fußballtraining in den letzten drei Jahren. Man merkt auch, dass er in den USA häufig Kapitän war. Er kommt viel mit den Jungs in Gespräche und hat Bock auf das Vereinsleben."